Filmtitel
ABENDLAND
Verleih
Piffl Medien
Vertrieb
Piffl Medien
Kinostarttermin
05.12.2024
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Film-Website
Originaltitel
ABENDLAND
Herkunftsland + Prod. Jahr
Deutschland 2024
Regie
Omer Fast
Buch
Omer Fast
Darsteller
Stephanie Amarell, Marie Tragousti, Sebastian Schneider, Ivy Lißack, Janina Stopper, Amon Wendel, Sebastian Schulze, Berna Kilicli, Benedikt Laumann, Milton Welsh, Susanne Bredehöft
Länge
115 Min.
FSK
ab 12 Jahren
FBW
mögliche Sprach-/Inklusions-Fassungen
deutsch/ deutsch mit englischen UT
Pressetext
Nach der Protestaktion gegen eine Waldrodung stürzt eine Aktivistin auf der Flucht vor der Polizei in eine Schlucht. Sie trägt eine Angela-Merkel-Maske, ihr Mobiltelefon hat keine Batterie mehr, nun landet sie verletzt und allein in einem Brombeerdickicht. Nennen wir sie Merkel.
Als sie aus ihrer Bewusstlosigkeit wieder erwacht. findet sie sich in einer Realität wieder, die wie eine Parallelwelt wirkt. Aber anders als bei Robinson Crusoe ist die Wildnis, die Merkel hier erkundet, ihr eigenes Land, und die Eingeborenen, auf die sie nach langem Herumirren trifft, sind ihre Landsleute. Tief im deutschen Wald versteckt, leben sie in einer utopisch anmutenden Baumhauskolonie. Das Leben ist gemeinschaftlich organisiert, ökologisch, egalitär, die Kommunard.innen tragen Masken, die sie in seltsamen Ritualen untereinander tauschen.
Merkel fühlt sich von der Magie des Ortes und der Gemeinschaft angezogen, doch sie bleibt eine Außenseiterin, misstrauisch beobachtet vor allem von Angie, die überraschenderweise die gleiche Maske trägt wie sie. Als die Spannungen zunehmen, scheinen Freund und Feind um sie herum beständig zu wechseln. Merkel flieht in den Wald, doch Angie folgt ihr. Oder ist es gar nicht Angie?
Abendland ist der dritte Spielfilm des weltweit renommierten Videokünstlers Omer Fast. Was wie eine Protest- und Abenteuergeschichte beginnt, wird zu einem raffinierten Spiel, in dem sich Gewissheiten und Möglichkeiten, Individuum und Kollektiv, Grenzen und Identitäten auf packende und hoch unterhaltsame Weise immer wieder neu verschieben und zusammensetzen. Ist die Maske vielleicht das wahre Gesicht? Verbirgt sich am Ende gar nichts darunter?
DIRECTOR‘S STATEMENT
Das Aufsetzen einer Maske bedeutet immer das Betreten einer besonderen Zone, einer sozialen Dimension, in der normale Regeln außer Kraft gesetzt sind, in der man sich vorübergehend von der eigenen Identität abkoppelt, um sie zu übertreten.
Auf der einen Seite betont das Verdecken oder Maskieren das Phantasmagorische und Wandelbare, das Verdrängte und Tabuisierte. Andererseits gibt uns das Verdecken und Maskieren auch die Freiheit zu bestimmten Aktivitäten, die uns sonst als Individuen gefährden oder kompromittieren würden. Das ist natürlich der Grund, warum Aktivist*innen Masken tragen. Aber es ist auch der Grund, warum Polizeibeamt*innen das tun.
Für eine liberale, individualistische Gesellschaft ist der eigentliche Schrecken, wenn sich herausstellt, dass die Maske das wahre Gesicht ist, wenn das Abnehmen der Maske nicht mehr möglich ist oder wenn sich am Ende nichts darunter befindet.
Pressestimmen, Auszeichnungen, etc.
Weltpremiere: WOCHE DER KRITIK 2024 (20.02.2024 - Hackesche Höfe Kino)
Internationale Premiere: Crossing Europe Filmfestival Linz (04.+05.05.2024)
„Abendland“ erweist sich als ebenso kluges wie spielerisches Experiment zu Gruppendynamiken und Grenzverwischungen sowie über damit zusammenhängende, wahrnehmungspsychologische Phänomene. Gleichzeitig ist das Werk hochpolitisch und überraschenderweise stets unterhaltsam. (Berliner Zeitung, 8.2.2024, Claus Löser)
In diese Welt taucht eine Frau mit Angela-Merkel-Maske ein, der Fast immer wieder Zitate aus Reden der Altkanzlerin in den Mund legt, die in dieser Form besonders hohl und austauschbar wirken. Dass sich aus dieser Utopie bald eine Dystopie entwickelt, ist abzusehen. Dies stellt unbequeme Fragen an den Aktivismus der Letzten Generation bis zu den Besetzern des Hambacher Forsts.Zwar könnte man sich Fasts Film auch problemlos in einer Reihe wie den „Encounters“ vorstellen, aber am Ende passt er vielleicht noch besser zur „Woche der Kritik“, die ihrem Anspruch, ein anderes Kino zu zeigen – und ausführlich darüber zu diskutieren – auch im Jubiläumsjahr mehr als gerecht wird. (taz, 14.2.2024, Michael Meyns)
Ein packender, hochpolitischer Film voller metaphorischer Gesellschaftskritik und unbequemer Fragen, die uns unser Weltbild und die uns eigenen Glaubenssätze hinterfragen lassen. (Crossing Europe Filmfestival Linz, 22.4., 2024, Ines Ingerle)
"Omer Fast dringt in Abendland tief in surreale Gefilde vor. Ein doppelbödiges filmisches Maskenspiel." (Woche der Kritik)
"Ein packender, hochpolitischer Film voller metaphorischer Gesellschaftskritik und unbequemer Fragen, die unser Weltbild und die uns eigenen Glaubenssätze in Frage stellen." (Crossing Europe)
"Omer Fast weiß, wie man Verwirrung stiftet. Er hat ein Faible für Situationen, die auf den ersten Blick Eindeutigkeiten versprechen, denen er aber einen doppelten oder dreifachen Boden einzieht." (CARGO)