Filmdatenbank

Filmtitel
Boyhood

Verleih
UNIVERSAL

Vertrieb
UNIVERSAL

Kinostarttermin
05.06.2014

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Originaltitel
Boyhood

Herkunftsland + Prod. Jahr
USA, 2014

Regie
Richard Linklater

Buch
Richard Linklater

Darsteller
Patricia Arquette, Ethan Hawke, Ellar Coltrane, Lorelei Linklater

Länge
164

FSK
ab 6 J. beantragt

FBW

mögliche Sprach-/Inklusions-Fassungen
D, OV, OmU
 


Pressetext
Vor 12 Jahren, im Jahr 2002, hatte Regisseur Richard Linklater die Idee, einen Film über die Kindheit zu drehen. Dafür wählte er ein einzigartiges cineastisches Experiment: Von 2002 bis 2013 begleitete er den sechsjährigen Mason (Ellar Coltrane) bis zum Eintritt ins College. Kurze, über die Jahre verteilte Episoden aus dem Leben von Mason und seiner Patchwork-Familie – seine zwei Jahre ältere Schwester (Lorelei Linklater) und seine geschiedenen Eltern (Patricia Arquette, Ethan Hawke) – montierte Linklater zu einer berührenden Coming-of-Age-Geschichte.
Mit seinem neuesten Film, gefeiert beim Sundance Festival und bei den Berliner Filmfestspielen, setzt er hiermit einen filmischen Meilenstein.
BOYHOOD zeichnet ein emotional tief berührendes Porträt der Jugend mit all ihren Höhen und Tiefen. Eine Hymne an das Leben voller erzählerischer Kraft und Leichtigkeit.
Mit der Beziehungstrilogie „Before Sunrise“, „Before Sunset“ und „Before Midnight“ haben Linklaters Filme längst einen festen Platz in den Herzen des Publikums und genießen Kultstatus.
Bei den diesjährigen Berliner Filmfestspielen wurde BOYHOOD mit den Silbernen Bären für die Beste Regie ausgezeichnet und erhielt den Preis für den besten Film des Wettbewerbs von der Jury der AG Kino – Gilde deutscher Filmkunsttheater.
 

Pressestimmen, Auszeichnungen, etc.
Berlinale
Preise & Auszeichnungen 2014
Preis für die Beste Regie (Silberner Bär) Boyhood

15.02.2014
Der Preis der AG Kino – Gilde Jury im Wettbewerb geht an BOYHOOD

Im Rahmen der heutigen Preis-verleihungen der unabhängigen Jurys in der Saarländischen Landesvertretung, vergab die Jury der AG Kino – Gilde den Preis für den besten Film des Wettbewerbs an BOYHOOD von Richard Linklater. Silvia Bahl, Adrian Kutter und Florian Lampersberger übergaben den Preis der AG Kino – Gilde deutscher Filmkunsttheater persönlich an den Regisseur.
Cathleen Sutherland (Produzentin), Florian Lampersberger, Adrian Kutter, Silvia Bahl, Richard Linklater (Regisseur)
Begründung der GILDE-JURY der AG Kino-Gilde für „BOYHOOD“:
Vor 12 Jahren begann der Independent-Regisseur die Dreharbeiten zu diesem Werk, das viel mehr ist als ein Coming-of-Age-Film, auch wenn sein Titel die Knabenzeit des Übergangs zum erwachsen werden bezeichnet. Es ist eine warmherzige, humorvolle und genau beobachtete Reflexion über die Jugend, genauer gesagt das Aufwachsen eines Jungen in den Vereinigten Staaten nach der Jahrtausendwende. Zu Beginn sind der Hauptdarsteller Ellar Coltrane und dessen filmische Schwester, Linklaters Tochter Lorelei, noch im zarten Alter der Einschulung. Jeden Sommer wurde an nur drei Drehtagen der Film über die Jahre fortgeführt, bis zum Eintritt der Kinder in die Universität und damit ins Erwachsensein.
Linklater gelingt so eine völlig singuläre Art der Spielfilm-Inszenierung, drei Stunden Kino werden zu einer wunderbar verdichteten Zeiterfahrung menschlicher Entwicklung.
Und auch inhaltlich ist BOYHOOD außergewöhnlich und bereichernd. Er erzählt die Geschichte eine Patchwork-Familie auf eine Art, die ermutigt, berührt und erheitert.
Schon zu Beginn sind die sehr jungen Eltern der beiden Geschwister, gespielt von Ethan Hawke und Patricia Arquette, schon geschieden, so dass Komplikationen vorprogrammiert scheinen. Doch nach anfänglichen Schwierigkeiten bekennen sich beide zur erzieherischen Verantwortung, die jeder auf seine Weise erfüllt, trotz des eigenen Lebensweges, neuer Partner und neuen beruflichen Entwicklungen.
Linklater zeigt, dass die elterliche Trennung nicht zwingend zu tiefen seelischen Verletzungen führen muss, wenn bedingungslose Loyalität und gegenseitige Unterstützung für die Kinder gegeben sind, eine wichtige Beobachtung angesichts der strukturellen Veränderungen der Familie, die viele Menschen heutzutage erleben. Es ist beeindruckend zu sehen, wie sich nicht nur die Geschwister verändern, sondern auch ihr gesamtes Umfeld. Und so schafft es Linklater, das Leben als Prozess des ständigen Werdens auf eine Weise einzufangen, die Freude macht und in jeder Szene des Alltäglichen das Besondere zu finden vermag.
Auch hier ist es wieder dem Teamwork am Drehbuch mit seinen Darstellern zu verdanken, dass in der Länge des Films niemals Langeweile aufkommt, pointierte Dialoge und eine sehr humorvolle Erzählweise machen den Film zu einem Publikumserfolg, wie schon die „Before“-Trilogie.
Bereits 1995 erhielt Linklater persönlich von Adrian Kutter den Gilde-Preis für „Before Sunrise“ – und wir freuen uns sehr, ihn nach 19 Jahren erneut an den sympathischen Independent-Regisseur und seinen herausragenden Film BOYHOOD vergeben zu dürfen.
Geschrieben von Silvia Bahl.