Bernard Bär – Mission Mars

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Nach den erfolgreichen Abenteuern im Fernsehen verschlägt es Bernard Bär jetzt ins Kino – und auf den Mars. Ein knallbuntes, flottes Abenteuer für Kids, bei dem es um die großen Themen des Lebens geht, um die Freundschaft und um Moral, um Anstand und um den Willen und die Stärke, sich gegen den Strom zu stellen.

Webseite: https://splendid-animation.de/bernard-baer

Bei Ken Xiong: Huo Xing Ren Wu
China 2023
Regie: Chao Wang
Buch: Pei-ju Liu, Chao Wang, Yilin Wang

Länge: 96 Minuten
Verleih: Splendid
Kinostart: 2. Januar 2025

Bernard Bär ist Maskottchen beim Geheimdienst, möchte aber endlich ein echter, anerkannter Agent werden. Darum schleicht er sich auf die Mars-Mission. Zusammen mit dem Roboter G13 möchte er seinen Wert unter Beweis stellen und macht sich auf, das gefährliche Mars-Monster Big Orange zu fangen. Aber wie sich herausstellt, ist Big Orange kein Monster, sondern wird zu einem echten Freund, weswegen Bernard sich nun gegen Oberst Raymond und seine Monsterjäger stellen muss. Es wird ein Abenteuer, das weit über die Grenzen des Mars hinaus Bedeutung erlangt, denn es gilt auch, eine große Verschwörung aufzudecken.

Die Serie „Bernard“ lief erfolgreich beim Kinderkanal. Die von 2005 bis 2006 produzierte Serie mit 135 Folgen erfreut sich auch heute noch großer Beliebtheit. So gärte die Idee, einen Film zu produzieren. Die größte Herausforderung dabei war, eine Geschichte zu finden, in die der Eisbär passt. Denn seine eigene Serie besteht aus vierminütigen Filmchen. Das wiederum bietet wenig Potenzial, um daraus einen Film zu machen. Eine Geschichte musste also her, wieso also nicht ganz groß denken und Bernard gleich auf den Mars schicken? Das funktioniert auch sehr gut, obwohl man schon merkt, dass der Film stark einer episodischen Struktur folgt. Heißt, Bernard stolpert von einer mehr oder minder kleinen Katastrophe in die nächste, während die Handlung etwas holprig vorangetrieben wird.

Ein paar Abstriche muss man machen, zumal die Länge des Films mit knapp 100 Minuten für ein eher kindliches Publikum auch überfordernd sein könnte. Weniger wäre hier sicherlich mehr gewesen. Gefällig ist dafür das bunte Design des Mars mit seinen merkwürdigen und schrägen Kreaturen. Ebenso funktioniert Bernard als Hauptfigur einer großen Geschichte gut, zumal die Botschaft so simpel, wie effektiv ist: Sich selbst treu bleiben, Freundschaft über alles stellen, mit Moral und Anstand agieren und nur ja nicht dem Gruppendruck erliegen.

Das wird nebenbei mitgegeben, in erster Linie ist „Bernard Bär: Mission Mars“ jedoch ein knackiges Abenteuer vor toller Kulisse. Schön knallbunt, sympathisch in der Figurenzeichnung, hübsch anzusehen. Die chinesische Produktion mag inhaltlich die eine oder andere Schwäche haben, rein technisch kann er aber locker mit US-Produktionen mithalten. In dem Sinne, paraphrasiert nach Arnold Schwarzenegger in „Die totale Erinnerung“: Wer mit den (nicht mehr ganz kleinen Kids) ein hübsches Sci-Fi-Abenteuer mit viel Humor erleben will, der schwinge seinen Hintern nicht auf den Mars, sondern in den Kinosessel.

 

Peter Osteried