In letzter Zeit kommen einige Filme der Angel Studios in die deutschen Kinos. Schon der Name ist Programm: Hier geht es um oftmals wahre, auf jeden Fall inspirierende Geschichten (passenderweise ist eine der Produktionsfirmen auch Inspiring Films), die durchaus eine christliche Komponente haben. In den USA nennt man diese Art von Filmen Faith-Movies. Filme über den Glauben. Das ist bei „Brave the Dark“ weniger penetrant ausgeprägt, dennoch ist er allenfalls solide.
Über den Film
Originaltitel
Brave the Dark
Deutscher Titel
Brave the Dark
Produktionsland
USA
Filmdauer
122 min
Produktionsjahr
2024
Produzent
Bradley, Dale G. / Bradley, Grant
Regisseur
Harris, Damian
Verleih
Kinostar Filmverleih GmbH
Starttermin
18.09.2025
Erzählt wird die wahre Geschichte des jungen Nate, der an der Schule scheinbar ganz normal agiert, aber niemand weiß, dass er obdachlos ist und seinem Auto lebt. Als er bei einem Einbruch erwischt wird, gerät er in Schwierigkeiten und wird gar der Schule verwiesen. Sein Lehrer Stan Deen sieht in dem Jungen jedoch Potenzial und setzt sich für ihn ein. Er kann die Justiz überzeugen, eine milde Strafe zu vergeben und ihn in seine Obhut zu übertragen. Noch immer muss Nate sich den Dämonen seiner Vergangenheit stellen, aber es ist Stan Deen, der ihm die Möglichkeit gibt, über sich hinauszuwachsen.
Jared Harris spielt den Lehrer. Er ist gut, nicht weniger erwartet man bei Harris, allerdings lässt ihm das Skript auch nicht viele Spielräume. Gleiches gilt für den Jungdarsteller Nicholas Hamilton. Beide müssen den Film auch tragen, weil gerade in den Nebenrollen längst nicht alle schauspielerisch glänzen.
Gleiches gilt auch für das Drehbuch, an dem Nathaniel Deen (er nahm später den Namen seiner Vaterfigur an) mitgeschrieben hat. Das Ganze funktioniert auf dem Niveau eines Fernsehfilms. Tatsächlich sieht das Ganze auch so aus. Rein filmisch ist hier nichts geboten, was die große Leinwand bräuchte.
Die Geschichte ist mit fast zwei Stunden Laufzeit auch überlang. Sie strapaziert die Geduld, zumal die Dialoge auch häufig reichlich gestelzt klingen. Man merkt dem Film an, dass hier mehr gute Absicht, als großes Talent dahintersteckte. Diese Art Film mag im amerikanischen Bible Belt ihr Publikum finden, im Rest der Welt dürfte es schwieriger sein, zumal die Geschichte gerade das nicht ist, was sich alle auf die Fahnen geschrieben haben: inspirierend. Sie erscheint eher wie ein überlanger Werbespot für die von Nathaniel Deen gegründete Stan Deen Foundation – neben der Eigenpromotion für Nathaniel Deen natürlich.
Peter Osteried