Clown in a Cornfield

Der Film beginnt im Jahr 1991. Auch im weiteren Verlauf mutet „Clown in a Cornfield“ wie ein Slasher-Film jener Dekade an. Selbst die Figuren merken an, dass das Kaff, in dem sie leben, in den Neunzigern stehen geblieben ist. Aber dann macht die Verfilmung des Young-Adult-Romans von Adam Cesare eine Kehrtwende. Er wird zu mehr als nur einem handelsüblichen Slasher. Im Kern steht der Generationenkonflikt.

 

Über den Film

Originaltitel

Clown in a Cornfield

Deutscher Titel

Clown in a Cornfield

Produktionsland

USA

Filmdauer

96 min

Produktionsjahr

2025

Regisseur

Craig, Eli

Verleih

Constantin Film Vertriebs GmbH

Starttermin

29.05.2025

 

Die 17-jährige Quinn zieht mit ihrem Vater in die Kleinstadt Kettle Springs, wo er eine Position als Landarzt angenommen hat. In der Schule findet sie schnell Anschluss, bei der Founders-Day-Feier hat sie Spaß, ebenso bei der Party danach. Aber die Party nimmt einen verhängnisvollen Ausgang, denn Friendo, das Clown-Maskottchen der örtlichen, mittlerweile bankrotten Sirup-Fabrik, hat es auf die feiernden Jugendlichen abgesehen.

Als Adam Cesare seinen Roman schrieb, wollte er weniger eine klassische Slasher-Geschichte erzählen, als vielmehr das Thema in einem modernen Kontext abhandeln. Gleiches funktioniert auch bei der Übertragung von einem Medium zum anderen, denn „Clown in a Cornfield“ mutet zwar zuerst wie ein wirklich typischer, alle Konventionen wahrender Slasher-Film an. Bis er das nicht mehr macht, weil die Geschichte dann größer aufgezogen wird, und das auf eine Weise, die noch überhöht, was „Scream“ als postmoderner Slasher-Film der Neunzigerjahre geleistet hat. 

Der Film geht storytechnisch in eine ganz eigene Richtung, bietet nicht nur blutige Kills, sondern hat mehr zu bieten, denn im Kern geht es um den Generationenkonflikt. Um die Alten, die dafür gesorgt haben, dass die Welt in dem jämmerlichen Zustand ist, in dem sie nun mal ist, die aber auch nicht wollen, dass sich etwas ändert, und um die Jungen, die scheinbar nur YouTube- und TikTok-Videos produzieren und goutieren und irgendwie von einer besseren Welt träumen. Die Gegenwart kollidiert hier mit der Vergangenheit, in einem Kampf um die Zukunft, die entweder sein kann und soll, wie die Vergangenheit schon immer war, oder zu einer besseren Welt führt.

Das ist erstaunlich starker Hintergrund für einen Film, der ansonsten exzellent mit der Klaviatur des Slasher-Genres spielt. Anfangs hat man den Eindruck, er bliebe zu sehr den üblichen Erzählweisen verbunden. Nichts an „Clown in a Cornfield“ wirkt neu, bis es das dann schon tut. Der Film macht eine Kehrtwende, erweist sich als erstaunlich originell und bietet ein Ende, das auf Fortsetzung ausgerichtet ist. Kein Wunder, hat Cesare doch schon zwei weitere Romane seiner Reihe geschrieben und einen vierten angekündigt.

Der wohl nur eine Million Dollar teure Film hat in den USA gute sechs Millionen eingespielt. Kein Megareibach, aber ein Erfolg, dem Studio Gewinne brachte. Auch darauf lässt sich aufbauen.

 

Peter Osteried

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