Dangerous Animals

Eine Kombination aus Serienkiller- und Hai-Film – wenn man das sucht, dann ist man bei „Dangerous Animals“ richtig. Die australisch-amerikanische Produktion erzählt von einem Psychokiller, der Leute mit seinem Schiff entführt, um sie dann an Haie zu verfüttern, während er das alles ganz oldschool mit einer Videokamera filmt. Das Rad erfindet der Film nicht neu, solide erzählt ist er aber allemal.

 

Über den Film

Originaltitel

Dangerous Animals

Deutscher Titel

Dangerous Animals

Produktionsland

AUS, USA, CAN

Filmdauer

98 min

Produktionsjahr

2025

Regisseur

Byrne, Sean

Verleih

Constantin Film Vertriebs GmbH

Starttermin

11.09.2025

 

Tucker (Jai Courtney) hat ein Schiff und fährt mit Touristen raus, damit diese im Haikäfig die Tiere aus nächster Nähe erleben können. Hat er Touristen an Bord, von denen er denkt, niemand wird sie vermissen, dann geht er seiner eigentlichen Passion nach. Er betäubt sie und verfüttert sie später an die Haie. Auf einem Parkplatz hat er die Amerikanerin Zephyr (Hassie Harrison) entführt, die sein nächstes Opfer werden soll. Aber: Sie wird gesucht. Und: Sie ist nicht bereit, sich ihrem Schicksal einfach zu ergeben.

Positiv ist zu vermerken, dass die Hauptfigur sich mehrheitlich nicht wie ein Opfer verhält, und nicht nur das, sie handelt auch nicht dumm. Problem dieser Art von Film ist häufig, dass das Opfer völlig jenseits aller Rationalität handelt. Ja, zu einem gewissen Teil mag man das auch Zephyr unterstellen können, wenn sie zwar Tucker niederschlägt, aber nicht nachsetzt, sondern wegläuft, aber völlig undenkbar ist solches Verhalten nicht.

Courtney ist der eigentliche Star des Films. Er ist ein Psychopath allererster Güte, ein Mann, der sich selbst für einen Hai hält – metaphorisch gesprochen. Es ist beängstigend, wie er in Sekundenbruchteilen von freundlich zu bedrohlich wechselt. Ein Highlight: Als er betrunken tanzt. Das hat Buffalo-Bill-Vibes aus „Das Schweigen der Lämmer“, funktioniert aber auch in anderem Kontext für diese Figur. Er feiert mit sich selbst, weil er ein absoluter Einzelgänger ist. Tucker ist hier betrunken, Courtney war es auch, wie er erzählte, weil er sich bei dieser Szene unsicher war. Er improvisierte die Tanzeinlage schließlich nur zusammen mit dem Chefkameramann – und das wie seine Figur betrunken.

„Dangerous Animals“ bezieht sich als Titel weniger auf die Haie, die nur ihrer Natur folgen. Sie sind keine Monster. Das wahre Monster, das wirklich gefährliche Tier befindet sich nicht unter Wasser, sondern auf dem Schiff. Das verpackt Regisseur Sean Byrne in eine unterhaltsame Geschichte, die die typischen Elemente der Genres enthält, aber eben auch mehr als das. Vor allem nimmt er sich selbst nicht ganz ernst, was nicht erst bei der letzten Dialog-Zeile der Hauptfigur bemerkbar ist, wenn sie sich Tucker ein letztes Mal stellt. Gute Haiaufnahmen, schöne Bilder, ein bedrohlicher Antagonist machen aus „Dangerous Animals“ einen gelungen Popcorn-Film, der zwar weder bei den Hai-, noch den Serienkillerfilmen mit den großen Klassikern mithalten kann, aber auch wegen ein paar garstiger Szenen nicht gleich wieder vergessen ist.

 

Peter Osteried

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