Drei Jahre nach dem ersten Film gibt es nun die Fortsetzung, und wie das bei Sequels halt häufig der Fall ist: Viel Neues ist nicht zu entdecken, dafür wird das, was den ersten Teil erfolgreich gemacht hat, noch mal aufgekocht. Schon wieder muss die Gangster Gang beweisen, dass sie jemand reinlegen will. Klar, das passiert Ex-Gaunern ja auch ständig.
Über den Film
Originaltitel
The Bad Guys 2
Deutscher Titel
Die Gangster Gang 2
Produktionsland
USA
Filmdauer
90 min
Produktionsjahr
2025
Regisseur
Perifel, Pierre / Sans, Juan Pablo
Verleih
Universal Pictures International Germany GmbH
Starttermin
17.07.2025
Wolf und seine ehemalige Gangster Gang suchen alle nach normalen Jobs, über Bewerbungsgespräche kommen sie aber nicht hinaus. Als dann auch noch der Phantom-Bandit in der Stadt Raubzüge veranstaltet, wie sie früher die Gangster Gang unternahm, sind alle überzeugt: Die Gauner, die ehrlich werden wollten, sind wieder unehrlich geworden. So setzen Wolf und Co. alles daran, ihre Unschuld zu beweisen, aber der Phantom-Bandit ist ihnen immer eine Nasenlänge voraus.
Was im ersten Teil noch frisch und originell war, ist nun altbekannt und auch etwas abgestanden. Die Heist-Klischees, die im ersten Teil noch auf die Schippe genommen wurden, sind jetzt einfach ein normaler Teil der Handlung, die so vorhersehbar wie dümmlich präsentiert wird. Sicher, dies ist ein Film für Kinder, aber muss man deshalb Logik völlig außer Acht lassen? Es gibt reichlich Szenen, bei denen man das Gefühl hat, dass das Drehbuch einfach nur zum Ende kommen will, egal wie. Ob das hanebüchen ist oder gar mit der Realitätsebene des Films bricht, scheint völlig egal zu sein. Hauptsache schnell erzählt, ein paar Gags und gut ist – die Kinder werden’s schon fressen.
Ob es klappt, bleibt abzuwarten (denn die kindlichen Besucher in der Pressevorführung schien der Film nicht unbedingt abzuholen). Was am ersten Teil schon schwach war, hier vor allem die Synchronisation, ist auch im zweiten nicht besser geworden. Technisch ist der Film top und er bietet sogar ein paar wirklich schöne Weltraumbilder (mit ungewöhnlichem Weltraum-„Müll“), aber hierfür sind auch Verrenkungen sondergleichen nötig. Und zwar mit einem schurkischen Plan, der selbst noch Dr. Evil aus den „Austin Powers“-Filmen zu blöd wäre.
Letzten Endes wäre es durchaus mal schön, wenn ein Film einfach für sich stehen könnte und nicht alles fortgesetzt werden muss, bis es dann wirklich niemanden mehr interessiert. Ein frommer Wunsch, dem das Gieren nach dem schnöden Mammon in Hollywood im Weg steht. So ist „Die Gangster Gang 2“ leidlich unterhaltsam. Es gibt ein paar schöne Actionsequenzen, ein paar Gags zünden auch, und visuell wartet der Film mit ein paar schicken Sperenzchen auf, letzten Endes ist er aber filmisches Fast Food. Schnell goutiert, schnell vergessen.
Peter Osteried