Elio

Nach „Wall-E“ und „Lightyear“ bringt Pixar den dritten Science-Fiction-Film des Studios in die Kinos. An die beiden erstgenannten reich er nicht heran, weder an die extreme Emotionalität des ersten, noch an das Weltraumspektakel des zweiten. Tatsächlich ist die Geschichte eines Jungen, der als unfreiwilliger Erd-Botschafter zu einer Versammlung der Außerirdischen kommt, zwar süß, aber auch recht langatmig erzählt.

 

Über den Film

Originaltitel

Elio

Deutscher Titel

Elio

Produktionsland

USA

Filmdauer

90 min

Produktionsjahr

2025

Regisseur

Sharafian, Madeline

Verleih

The Walt Disney Company (Germany) GmbH

Starttermin

19.05.2025

 

Seit Elio seine Eltern verloren hat und von seiner Tante großgezogen wird, fühlt er sich allein, einsam und verlassen. Er träumt vom Weltall, vom Leben, das da draußen sein muss und schafft es tatsächlich, mit diesem Kontakt aufzunehmen. Kurz darauf wird Elio „entführt“ und zur Versammlung des Communiverse gebracht. Als Anführer der Erde ist er nun ein Kandidat bei der Aufnahme. Allerdings gibt es auch noch Lord Grigon, der Aufnahme begehrt und auf Gewalt setzt, als sie ihm verwehrt wird. Elio bietet sich an, zu vermitteln.

Der Film hätte schon letztes Jahr in die Kinos kommen sollen, der Schauspielerstreik verzögerte jedoch die Sprachaufnahmen. Damit einher gingen dann auch noch ein paar Anpassungen, denn eigentlich sollte America Ferrara Elios Mutter sprechen, als sie ausstieg, gab es eine Neukonzeption der Figur. Aus der Mutter wurde die Tante, die nun von Zoe Saldaña gesprochen wird.

„Elio“ ist – aber das erwartet man bei Pixar auch – ein schön anzusehender Film. Farbenfroh, hübsch, mit tollen und phantasievollen Designs, was die vielen außerirdischen Wesen betrifft. Beste Voraussetzungen also für einen Film, der voll durchstartet. Aber er tut es nie. Obwohl er eine normale Lauflänge hat, fühlt er sich seltsam lang an. Langatmig, besonders im Mittelteil. Es wirkt so, als wäre dies die Geschichte eines Kurzfilms, die aufgeblasen wurde. Dazu mag auch passen, dass fast ein Sextett an Autoren an der Geschichte getüftelt hat.

Die größte Pixar-Stärke kommt hier nicht zum Tragen. Dies ist kein Film für die ganze Familie. Für Kids schon, aber die Erwachsenen werden sich diesmal nicht so abgeholt fühlen. Klar, es gibt ein paar Easter Eggs, die auf verschiedene Sci-Fi-Klassiker verweisen, und es ist lustig, die zu sehen, doch darüber hinaus ist der Film viel zu unaufgeregt, und was noch schlimmer ist: auch viel zu gewöhnlich. Selbst in den Handlungselementen, in denen es um Verlust geht, und darum, wie man mit ihm nicht nur fertig wird, sondern sein Leben weiterlebt, ohne sich in ein Schneckenhaus zurückzuziehen.

Der große Wurf ist es diesmal nicht geworden, die „Wall-E“-Messlatte liegt aber auch extrem hoch.

 

Peter Osteried

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