Die Ewigkeit könnte so schön sein. Wenn man den die richtige aussucht, und – noch wichtiger – auch den richtigen Menschen. Das ist die Prämisse der durchaus intelligenten, aber auch sehr amüsanten Fantasy-Komödie „Eternity“, in der das Leben nach dem Tod betrachtet wird.
Über den Film
Originaltitel
Eternity
Deutscher Titel
Eternity
Produktionsland
USA
Filmdauer
112 min
Produktionsjahr
2025
Regisseur
Freyne, David
Verleih
DCM Film Distribution GmbH
Starttermin
04.12.2025
Als Larry stirbt, erwacht er verjüngt in einem Übergangszentrum. Hier kommen die Frischverstorbenen an und müssen sich innerhalb einer Woche darüber klar werden, wo sie die Ewigkeit verbringen wollen. Es gibt für jede Befindlichkeit die richtige Ewigkeit, egal, ob man nur noch in Museen unterwegs sein will oder das Rauchen liebt. Larry möchte gerne an den Strand, aber er weiß, dass seine Frau Joan auch bald ankommt – sie hat Krebs im Endstadium. Als sie schließlich ankommt, gibt es ein Problem, denn Joans erster Mann Luke, der im Korea-Krieg gefallen ist, hat seit mehr als 60 Jahren auf sie gewartet. Mit wem möchte Joan die Ewigkeit verbringen?
Das Skript von Patrick Freyne und Patrick Cunnane war 2022 auf der Blacklist der besten nicht produzierten Drehbücher. A24 nahm sich des Stoffes an und ließ Freyne den Film gleich selbst inszenieren. Herausgekommen ist so etwas wie ein Kleinod, ein Film, der in seiner Machart an das Kino der Sechzigerjahre erinnert, aber mit moderner Sensibilität. Und nicht nur das: „Eternity“ ist ein Film, der lachen lässt, aber auch genug Herzschmerz-Momente hat, um ihn als romantische Komödie zu klassifizieren. Darüber hinaus erlaubt sich der Film auch, über das Leben zu reflektieren. Über das, was wichtig ist, vor allem aber auch darüber, was Liebe wirklich ausmacht.
Denn Joan muss sich entscheiden. Zwischen dem Mann, mit dem sie kein gemeinsames Leben, aber eine junge, wilde Liebe erlebte, oder mit dem Mann, mit dem sie 65 Jahre verheiratet war und eine Familie gegründet hat. Ein Indiz, wohin es sie zieht, liegt in ihrem Aussehen, denn in diesem Nachleben kommen die Menschen nicht in dem Alter an, in dem sie waren, als sie starben, sondern in dem, in dem sie am glücklichsten waren. „Darum haben wir hier auch viele Kinder, aber nur wenige Teenager“, erklärt Afterlife Coach Anna, die sich um Larry kümmert. Sie wird von Da’Vine Joy Randolph gespielt. Wie alle Figuren macht sie eine Wandlung durch, vor allem ist ihr Wunsch, dass Joan sich doch für Larry entscheiden möge, ansteckend.
Der Film befasst sich mit der Macht der Erinnerung, mit den großen Momenten des Lebens und wie sie nachwirken. Zugleich ist er aber auch hoffnungslos romantisch, und das gleich in zweierlei Hinsicht, weil jeder von Joans Männern guten Grund hat, wieso er mit seiner Frau die Ewigkeit verbringen möchte. Das Skript baut ein paar Hindernisse auf. So muss sich jeder für eine Ewigkeit entscheiden, ein Wechseln ist dann nicht mehr möglich; versucht man es doch, hat es bittere Konsequenzen.
Das nutzt der Film für dramatische Momente, die hier ebenso brillieren wie all die kleinen und versteckten Gags – man muss sich ja nur im Hintergrund die Werbeschilder für die möglichen Ewigkeiten ansehen.
Im Kern geht es bei „Eternity“ um die Frage, was man wählen soll: Das, was war, oder das, was hätte sein können. Aber das ist die Crux, denn das Hätte-sein-Können ist vielleicht niemals so schön wie das, was war…
Peter Osteried







