From the World of John Wick: Ballerina

Der erste filmische Spin-off von „John Wick“ ist im Grunde eher „John Wick 3.5“. Zumindest spielt er zwischen dem dritten und vierten Film und erzählt im Grunde eine typische John-Wick-Geschichte, denn eine Killerin ist auf dem Rachefeldzug, was ihrer Organisation gar nicht gefällt.

 

Über den Film

Originaltitel

Ballerina

Deutscher Titel

From the World of John Wick: Ballerina

Produktionsland

USA

Filmdauer

117 min

Produktionsjahr

2025

Regisseur

Wiseman, Len

Verleih

Leonine Distribution GmbH

Starttermin

05.06.2025

 

Eve muss mitansehen, wie ihr Vater ermordet wird. Als kleines Mädchen kommt sie dann zu den Ruska Roma und wird nicht nur als Ballerina, sondern auch als Killerin ausgebildet. Sie giert auf ihren ersten Einsatz, bei dem sie eine Frau beschützen soll. Weitere Einsätze folgen, aber dann begegnet sie einem Mann, der zu dem Clan gehört, der einst ihren Vater tötete. Sie will Rache und sucht nach diesem Geheimbund, der mehr schon wie eine Sekte ist, auch wenn ihre Chefin das verbietet. Aber Blut verlangt nach Blut und so macht sich die Ballerina auf, den Mörder zur Strecke zu bringen. Auf dem Weg erledigt sie locker eine dreistellige Zahl von fiesen Killern …

Der Film wurde bereits Ende 2022 gedreht, er hätte auch schon 2024 in die Kinos kommen sollen, aber die Testvorführungen waren verheerend. Beim Studio Lionsgate sprach man gar von einem Franchise-Killer, weswegen Produzent Chad Stahelski, der eigentlich schon mit seinem Highlander-Film anfangen sollte, extensive Re-Shoots leitete, bei denen auch ganz neue Figuren eingebracht wurden. Der Film testete danach sehr viel besser als die Version, die Len Wiseman abgeliefert hatte. Das, was jetzt vorliegt, ist ein zweistündiger Actiontrip.

Es gibt kaum eine ruhige Szene, was für Hauptdarstellerin Ana de Armas schwer gewesen sein dürfte. Ständig wird sie in der Gegend herumgeprügelt, das dürfte mit einigen blauen Flecken geendet haben. Aber sie sieht in Action echt gut aus. Sogar gegen den Baba Yaga persönlich, Keanu Reeves, schlägt sie sich gut. Denn Reeves hat hier auch einen kleinen Auftritt, am Anfang, als er die Ballerina kennen lernt, und später, als er sie ausschalten soll. Er ist gut, aber Reeves hält sich sichtlich zurück, um dem eigentlichen Star des Films nicht die Show zu stehlen.

Inhaltlich ist das alles mager. Im Grunde nur ein weiterer „John Wick“, nur eben aus weiblicher Perspektive und auf dem Rachefeldzug wegen eines Vaters und nicht wegen eines Hundes. Aber wer braucht schon eine elaborierte Handlung, wenn es quasi Nonstop-Action gibt? Die sieht nicht nur gut aus, sondern wartet tatsächlich auch mit etwas auf, das man im Genre noch nie gesehen hat: ein Kampf zweier Gegner, die jeweils mit einem Flammenwerfer um sich schießen. Die Bilder, die hier eingefangen werden, brennen sich buchstäblich ins Gedächtnis.

Das Ende ist auf Fortsetzung ausgelegt. Nicht, weil die Ballerina ihre selbstauferlegte Mission nicht erfüllen könnte, sondern weil ein Kopfgeld ausgesetzt wurde. Auch da ähnelt die Ballerina dann dem großen John Wick. Ob es an der Kinokasse auch klappt, wird sich zeigen.

 

Peter Osteried

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