Fünf Freunde

Zum Vergrößern klicken

Die Unverwüstlichkeit der Phantasie Enid Blytons zeigt sich auch in diesem deutschen Kinofilm, basierend auf der berühmten Kinderbuchreihe „Die fünf Freunde.“ Behutsam, manchmal etwas unbestimmt modernisiert, inszeniert Mike Marzuk die Kinder George, Anne, Julian, Dick und natürlich Timmy, den Hund, in einem amüsanten, an Abenteuern reichen Kinderfilm.

Webseite: www.fuenf-freunde.com

Deutschland 2011
Regie: Mike Marzuk
Buch: Peer Klehmet, Sebastian Wehlings, nach den Romanen von Enid Blyton
Darsteller: Valeria Eisenbart, Quirin Oettl, Justus Schlingensiepen, Neele Marie Nickel, Armin Rohde, Johann von Bülow
Länge: 98 Minuten
Verleih: Constantin Film
Kinostart: 26. Januar 2012

PRESSESTIMMEN:

...

FILMKRITIK:

Auch wenn Enid Blyton schon seit über 40 Jahren tot ist: Ihre legendären Kinderbuchreihen wie „Hanni und Nanni“, “Geheimnis um…“ und natürlich „Die Fünf Freunde“ sind immer noch enorm erfolgreich. Und das, obwohl sie größtenteils in den 40er und 50er Jahren geschrieben wurden und selbst für damalige Verhältnisse oft altmodisch wirkten. Aber vielleicht sind es genau diese traditionellen Werte, die den fortdauernden Reiz der Bücher ausmachen: Blyton lässt unberührte Kindheiten entstehen, betont den Wert der Freundschaft zwischen Kindern, zeigt eine heile Welt, oft auf dem Land, die zwar immer wieder durch dunkle Wolken belastet wird, die jedoch stets problemlos vertrieben werden können.

Ähnlich unberührt wirkt auch die Welt, die in dieser deutschen Enid Blyton-Verfilmung zu sehen ist: Die unbestimmte Küstenregion, in der „Fünf Freunde“ spielt, ist stets sonnendurchflutet, die Fachwerkhäuser malerisch, die Eltern umgänglich, das Leben sorgenfrei. Und auch die vier Kinder könnte man sich idealer nicht vorstellen: Ganz selten rutscht ihnen zwar mal ein eher schnoddriger Satz aus dem Mund, ansonsten aber sind George, Anne, Julian und Dick ganz reizend. Zusammen mit ihren Eltern Fanny (Anja Kling) und Quentin (Michael Fitz) lebt Georgina, die nur George genannt werden will, an der Küste. In den Ferien kommen ihre drei Cousins und Cousinen zu Besuch. Anfangs sträubt sich George gegen die Freundschaft mit den anderen Kindern, doch nachdem diese ihren Hund Timmy gerettet haben, ist der Pakt besiegelt. Und beginnt das Abenteuer: Denn in einer Höhle finden die vier eine Funkstation und belauschen eine eindeutige Durchsage: Georges Vater, der gerade an einer bahnbrechenden Erfindung arbeitet, soll entführt werden. Nur von wem? Ein mysteriöser Geheimagent schleicht ebenso durch die Gegend wie zwei verdächtige Tierfilmer, und auch die beiden Dorfpolizisten machen nicht den souveränsten Eindruck.

Dramaturgisch entwickelt sich die Geschichte zwar eher stringent wie ein Fernsehfilm, doch als Gerüst reicht es aus, um die Stärken des Films zum Tragen kommen zu lassen. Und die liegen vor allem bei den vier Jungschauspielern Valeria Eisenbart, Quirin Oettl, Justus Schlingensiepen und Neele Marie Nickel. Sie geben ihren Figuren genau die Eigenwilligkeit, die schon in den Geschichten Enid Blytons angelegt ist: George, das resolute Mädchen, das lieber ein Junge sein will, Julian, der älteste der Gruppe, der gerne den Anführer gibt, Dick, der Schlaukopf, der sich mit seinen vielen Ideen oft selbst im Weg steht, und Anne, das einzige wirklich „Mädchen“ der vier, die oft ein bisschen ängstlich ist, schließlich aber doch mitmacht. Dass der Film etwas unentschlossen zwischen Modernisierung und werkgetreuer Adaption schwankt, der Schauplatz einerseits unverkennbar ein deutscher ist, die Figuren aber dennoch englische Namen tragen, all das wird die Zielgruppe des Films nicht stören. Während sich die Eltern wohl eher voller Nostalgie an die legendäre Fernsehserie aus den späten 70er erinnern werden, dürfte diese moderne, aber nie bemühte Neuverfilmung der „Fünf Freunde“ ein junges Publikum gut unterhalten.

Michael Meyns

Die junge Georgina, die einfach George genannt wird, weil sie bubenhaft ist, muss die Ferien mit ihren Cousins Julian und Dick sowie der kleinen Anne verbringen. Georgina hat dazu nicht die geringste Lust, und auch dass ihre Mutter ihr ins Gewissen redet, fruchtet nicht viel.

Zu den vieren gehört der Hund Timmy, der fünfte Freund. Als der in ein felsiges Loch fällt kann Julian ihn zwar retten, steckt dann jedoch selbst so tief drin, dass er erst herausgezogen werden kann, als auch Georgina mit anpackt. Von da an keimt so etwas wie Freundschaft auf.

Georginas Vater Quentin ist Wissenschaftler und forscht auf einer nahe gelegenen Felseninsel über eine neue Energiegewinnungsmethode. Doch offenbar gibt es Konkurrenten oder Neider, die Quentins Erfindung an sich reißen wollen. Die Kinder finden in einer Höhle denn auch verdächtige Geräte der Verbrecher. Sie wenden sich an die beiden Dorfpolizisten Peters und Hansen, nicht ahnend, dass die mit den Gaunern unter einer Decke stecken.

Dagegen stellt sich ein ständig fotografierender Mann, der den vieren auffällt und nicht geheuer ist, als ein Agent der Regierung heraus, der die Aufgabe hat, den Wissenschaftler zu beschützen.

Jetzt müssen die Gauner gestellt werden. Julian, Dick, Georgina und Anne organisieren eine Unterschriftenaktion, denn sie haben in der Höhle eine durchgedrückte Unterschrift gefunden. Weniger Erfolg haben sie mit den beiden harmlosen Tierfilmern Vince und Luna, die ihnen zu Unrecht zwielichtig erscheinen und deren Boot, ein Hovercraft, sie noch dazu demolieren.

Darüber sind die Eltern derart erzürnt, dass Julian, Dick und Anne nach Hause müssen. Sie sitzen bereits im Bus – doch als Georgina schlimme Gefahr droht sind sie schnell wieder zur Stelle.

Bei einem Enid-Blyton-Stoff kann eigentlich nichts schief gehen. Und das trifft auch auf diese Verfilmung zu. Sie ist qualitativ nicht allzu aufregend, aber kindgerecht aufbereitet. Man hat schöne Schauplätze ausgesucht, und das Casting für die Besetzung der Kinder war ein Erfolg. Valeria Eisenbart (Georgina), Quirin Oettl (Julian), Neele Marie Nickel (Anne) und Justus Schlingensiepen (Dick) heißen sie.

Als Georginas Mutter fungiert Anja Kling, als Polizist Peters der in Kinderfilmen unvermeidliche Armin Rohde, dessen Spiel immer gleich ist, egal was er darstellt.

Ein Film für Kinder.

Thomas Engel