John Rabe

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Die - wahre - Geschichte des “Oskar Schindler von China” (New York Times), des Industriellen John Rabe, der 1937 in Nanking Tausenden von Chinesen das Leben rettete bei Bombenangriffen der Japaner und in China noch heute wie ein Heiliger verehrt wird und einer der bekanntesten Deutschen überhaupt ist.
Für das, was er geleistet hat, weiß man hierzulande zu wenig von John Rabe. Dieser Film räumt damit auf. Rabe war humanistisch gesehen ein Held. Dennoch starb er 1950 verarmt.

Nominiert für 7 Deutsche Filmpreise, u.a. als Bester Film und für die Beste Regie und den Besten Hauptdarsteller (Ulrich Tukur).

Webseite: www.johnrabe.de

Deutschland 2009
Regie: Florian Gallenberger
Mit Ulrich Tukur, Anne Consigny, Daniel Brühl, Zhang Jingchu, Steve Buscemi, Dagmar Manzel, Gottfried John, Teruyuki Kagawa, Mathias Herrmann u.a.,
Ab 12 J.
130 Min.
Majestic
Kinostart 2. April 2009

PRESSESTIMMEN:

John Rabe hat alles, was großes Kino ausmacht: Eine bewegende, packende Geschichte, eindringliche Bilder, großartige Darsteller.
ZDF Aspekte

Ein großer Film über einen großen Menschen.
Süddeutsche Zeitung

Auch wenn 'John Rabe' hinter der Eindringlichkeit von Spielbergs 'Schindlers Liste' zurückbleibt, las­sen sich die beiden Filme durch­aus vergleichen. Menschen, die im entscheidenden Moment über sich hinaus­wachsen, sind immer perfekte Kinohelden. Regisseur Florian Gallenberger gelingt damit ein Stück großes Kino aus Deutsch­land.
Cinema

Keine nüchterne Geschichts­chronik, sondern großes aufwän­diges Ausstattungskino. Mit Ulrich Tukur wurde ein Hauptdarsteller verpflichtet, der den Zwiespalt zwischen Fluchtgedanken und Pflichtgefühl überzeugend auf die Leinwand bringt.
Filmecho

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FILMKRITIK:

1937. Die Japaner fallen erneut in Nordchina ein, es ist der zweite chinesisch-japanische Krieg in wenigen Jahren. Die Chinesen sind untereinander uneins, das schwächt sie. Die Japaner nützen das aus. Sie gründen in China gar den von ihnen verwalteten Staat Manschukuo. Bald folgt der Angriff auf Shanghai und wenig später, da es kaum Widerstand gibt, die Einnahme der damaligen Hauptstadt Nanking.

John Rabe arbeitet seit 30 Jahren für Siemens in Nanking. Ihm untersteht das große Werk, das die Region mit Energie versorgt. Doch er wird nach Berlin abberufen. An seine Stelle soll bis zur geplanten Auflösung der Fabrik der Erznazi Fliess treten.

Während des Abschiedsballs für den Scheidenden bombardieren die Japaner Nanking. Rabe lässt daraufhin gegen den Willen  von Fliess die Werkstore öffnen. Tausende Chinesen fliehen zu Siemens, denn dort schützt die Hakenkreuzfahne vor dem Beschuss durch die mit Hitler-Deutschland verbündeten Japaner.

Die Besatzungssoldaten gehen mit unvorstellbarer Grausamkeit vor. Zehntausende werden getötet, Frauen vergewaltigt, Kinder nicht verschont. Die meisten Zeugnisse davon wurden später von den Japanern vernichtet. Historiker schätzen, dass die Zahl der Toten bis 300 000 betrug.

Den in Nanking verbliebenen Ausländern: Rabe, dem amerikanischen Arzt Robert Wilson, dem jüdischen Diplomaten Dr. Rosen und der französischen Internatsleiterin Valérie Dupres sowie ein paar anderen gelingt es, eine vier Quadratkilometer große Sicherheitszone zu schaffen, in der die Zivilisten geschützt sind. Rabe ist der Vorsitzende des leitenden Komitees. An die 250 000 Menschen, darunter viele Verwundete, finden Zuflucht durch diese ebenso mutige wie gefährliche menschliche Ausnahmetat. Sie werden untergebracht sowie mit Essen und ärztlicher Hilfe versorgt.

Unter einem Vorwand wollen die Japaner die Sicherheitszone besetzen. Mit Todesmut stellen sich Rabe und seine Gefährten ihnen entgegen.

In einem großen Zeitbild rollt diese Tragödie vor dem Zuschauer ab – Tatsachen zweifellos ergänzt durch fiktive Szenen. Der Film ist historisch von Bedeutung, zahlreiche charakteristische Passagen holen die schlimmen Ereignisse der damaligen Epoche zurück. Über den menschlichen Wert von „John Rabe“ gibt es keinen Zweifel.

Es ist eine Leistung von Autor und Regisseur Florian Gallenberger, alles zu einem epischen Ganzen zusammenzuführen und zusammenzufügen. Seine Hauptstütze dabei: Kameramann Jürgen Jürges mit beeindruckenden Bildern.

Doch es gibt sozusagen noch eine Hauptstütze: Ulrich Tukur in der Titelrolle. Ruhig, gefasst, bestimmt, die Gefahr vor Augen eine große humanistische Tat leistend aber sich ihrer nicht rühmend, tritt er als John Rabe auf. Konzentriert auf diese Gestalt und ihre geschichtliche Aufgabe fällt alles übrige und übliche schauspielerische Beiwerk von ihm ab. Was zählt, ist die völlige Identifikation mit dem Vorbild. Eine eindrucksvolle und sehenswerte Vorstellung.

Tukur bestens zuarbeitend Daniel Brühl als Dr. Rosen, Steve Buscemi als Dr. Wilson, Anne Consigny als Valérie Dupres und Dagmar Manzel als Rabes Frau Dora.

Thomas Engel