Nobody 2

Vor vier Jahren war „Nobody“ ein absoluter Spaß. Action der überbordenden, niemals nachlassenden Art, und das mit einem Star, den man mit diesem Genre nicht in Verbindung bringt: Bob Odenkirk, besser bekannt als Jimmy aus der Serie „Better Call Saul“. Der Erfolg des Films, der von „John Wick“-Autor Derek Kolstad geschrieben wurde, soll nun mit dem Sequel wiederholt werden. Kaum zu glauben, aber die Action kommt hier noch schneller.

 

Über den Film

Originaltitel

Nobody 2

Deutscher Titel

Nobody 2

Produktionsland

USA

Filmdauer

89 min

Produktionsjahr

2025

Produzent

McCormick, Kelly / Leitch, David / Odenkirk, Bob

Regisseur

Tjahjanto, Timo

Verleih

Universal Pictures International Germany GmbH

Starttermin

21.08.2025

 

Hutch nimmt Aufträge an und erledigt Leute, um seine Schulden zu begleichen. Er braucht aber Urlaub und seine Familie auch, weswegen er einen Vergnügungspark heraussucht, den er als Kind mit seinem Vater besuchte. Er möchte wie damals schöne Erinnerungen schaffen, aber als seine Tochter geschlagen wird, rastet er aus und bekommt Probleme mit dem Sheriff. Wie so oft: Es eskaliert. Denn in dieser Stadt ist der Sheriff nur ein kleines Rädchen im Getriebe, hier regiert eine eiskalte Verbrecherin, die ihre Organisation fest im Griff hat – und Störungen hasst.

Derek Kolstadt hat das Drehbuch zusammen mit Aaron Rabin geschrieben, für die Regie wollte man Ilya Naishuller, der schon den ersten Teil inszeniert hatte, der war aber wegen „Heads of State“ verhindert. Die Wahl fiel dann auf Timo Tjahjanto, einen indonesischen Regisseur, der hier sein US-Debüt gibt. Empfohlen hat er sich dafür mit ultrabrutalen Filmen wie „Headshot“. Er inszeniert die Action auf gleichem, wenn nicht gar noch krasserem Niveau als sein Vorgänger.

Die Handlung ist einfach, fast schon klassisch, mit einem Mann, der in die Stadt kommt, keinen Ärger will, aber der Ärger findet ihn. Das ist ein Standard des Actionfilms. Er funktioniert auch sehr gut, wie „Nobody 2“ zeigt. Denn hier wird nicht lange gefackelt, die ruhigen Momente kann man an einer Hand abzählen. Dafür bewegt sich der Film durch seine ökonomische Laufzeit von etwa anderthalb Stunden ausgesprochen rasant. Odenkirk, der wieder wie ein Besessener für den Part trainiert hat, erweist sich erneut als unglaublicher Actionstar, der er eigentlich ja gar nicht ist. Aber gerade das Normale an Odenkirk macht diesen Niemand ja so faszinierend.

Die Schurkin wird von Sharon Stone gespielt, die herrlich überzieht. Außerdem ist Colin Hanks als korrupter Bulle dabei, und natürlich versammeln sich alle Stars des Originals hier, darunter auch Christopher Lloyd als Odenkirks Vater, der – natürlich – die Finger nicht stillhält, wenn es ums Killen geht.

Es gibt Szenen, die sind offenbar als Entsprechung des Originalfilms geplant gewesen, so der Kampf auf dem Boot, der dem im Bus des ersten Teils ähnelt – mit einem echten Lacher am Ende. Klar, originell ist an „Nobody 2“ im Grunde gar nichts. Die Geschichte verläuft, wie erwartet, lässt das Finale aber immerhin in einem heruntergekommenen Vergnügungspark spielen, was mit einigen wirklich schönen Bildern einhergeht. „Nobody 2“ ist purer Action-Kintopp: rasant, mitreißend, dynamisch, launisch. Wer den ersten Film liebte, wird hier sehr zufrieden sein. Da darf Odenkirk auch gerne noch einen dritten Film als Nobody, der Ungerechtigkeiten einfach nicht ertragen kann, machen.

 

Peter Osteried

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