Press Play and Love Again

Zum Vergrößern klicken

Josh Boone, der Autor von Romanen wie „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“, die auch zügig verfilmt wurden, war hier nicht nur ein Produzent, die Story ist auch von ihm. Sie ist für Boone geradezu charakteristisch. Gerne erzählt er tragische Geschichten mit Teenagern, hier jedoch mit einem Sci-Fi-Twist und einem nur allzu weisen Spruch: Man hat nie genug Zeit mit jenen, die man liebt.

Webseite: https://splendid-film.de/press-play-and-love-again

Südkorea / USA 2021
Regie: Greg Björkman
Buch: James Bachelor, Greg Björkman
Darsteller: Lewis Pullman, Matt Walsh, Danny Glover, Christina Chang, Clara Rugaard

Länge: 85 Minuten
Verleih: Splendid Film
Kinostart: 16. Juni 2022

FILMKRITIK:

Laura (Clara Rugaard) und Harrison (Lewis Pullman) sind frisch verliebt – sie verleben einen geradezu perfekten Sommer, in dem er ein Mixtape für sie aufnimmt Als ein Unfall ihn aus dem Leben reißt, reißt es Laura in ein Loch, aus dem sie kaum noch herauskommt. Ihr fällt das Mixtape wieder in die Hand und sie hört es ab. Mit jedem Song wird sie in die Vergangenheit versetzt und hat wenige Minuten Zeit, den Verlauf der Ereignisse zu ändern. Doch jeder Versuch führt zu einem noch traurigeren Ende …

Man fühlt sich an den Film „Butterfly Effect“ erinnert, denn mit jedem Song, der Laura in die Vergangenheit führt, versucht sie, die Zukunft zu ändern. Sie macht eigentlich nicht viel, aber ihre bloße Anwesenheit ändert schon alles - und das mit nicht immer schönem Ausgang. Anders als beim Film mit Ashton Kutcher ist es hier eben die nicht näher spezifizierte Macht dieses Mixtapes, das Laura in die Vergangenheit führt. Zurückspulen lässt es sich nicht, so dass ihr die Zeit buchstäblich davonläuft

Das führt zu einem Finale, das tatsächlich nicht dem entspricht, was man erwarten würde. „Press Play and Love Again“ ist eigentlich kein wirklich überraschender Film, das Ende, auf das er zusteuert, ist dann aber doch erstaunlich konsequent, weil das Ergebnis nicht dem entspricht, was die Heldin eigentlich wollte.

Bis dahin gibt sich der Film einerseits als Romanze, die durchaus süß und sympathisch ist, andererseits als Science-Fiction-Film, der mit der Frage nach den Auswirkungen jeder kleinen Veränderung spielt. Der Film sieht dabei toll aus. Echtes Urlaubsfeeling kommt hier auf, und auch wenn die Geschichte an Dramatik zulegt, so ist sie doch nie wirklich ein Spannungsformat - das im Gegensatz zu „Butterfly Effect“.

Danny Glover als alter Musikliebhaber, der Kassetten noch immer schätzt, ist das einzig bekannte Gesicht. Die Dänin Clara Rugaard kennt man allenfalls aus dem Science-Fiction-Film „I Am Mother“, während Lewis Pullman gerade aktuell in der Amazon-Prime-Serie „Outer Range“ zu sehen war. Lyrica Okano wiederum war in „Marvel’s The Runaways“ dabei.

Alles in allem unverbrauchte Gesichter, die man in diesem kleinen, hübschen Film entdecken kann.

 

Peter Osteried