R.E.D. 2

Zum Vergrößern klicken

Ein herrlich alberner, turbulenter Krach-Bumm-Film. Sehr komisch, temporeich und hochkarätig besetzt mit Stars, die zeigen, dass ein Unterhaltungsfilm auch ein anspruchsvolleres Publikum erfreuen kann, wenn – so wie hier – die Zutaten stimmen!
Man nehme also: 1 irrwitzige Agentenstory mit vielen Explosionen und noch mehr Verwicklungen, 1 Handvoll gut aufgelegter Schauspieler sowie zu gleichen Teilen coole Dialoge und hammerharte Gags mit teilweise tiefschwarzem Humor. Und Vorsicht! Dieser Cocktail ist leicht entflammbar, denn Frank Moses ist wieder unterwegs … Die Fortsetzung der Geschichte um den CIA-Agenten im Ruhestand ist ein Fest für Actionfans und macht beinahe noch mehr Spaß als der erste Teil.
Mit Sir Anthony Hopkins, Helen Mirren, John Malkovich und Anthony Hopkins gelang es wieder, anerkannte Arthousegrößen zu verpflichten, die gemeinsam mit Bruce Willis, Catherine Zeta-Jones und Mary-Louise Parker im allerbesten Knallkomödienstil spielen und sichtlich Spaß daran haben.

Webseite: www.red2-film.de

USA/Frankreich/Kanada 2013
Regie: Dean Parisot
Darsteller: Bruce Willis, John Malkovich, Mary-Louise Parker, Helen Mirren, Anthony Hopkins, Catherine Zeta-Jones
Länge: 116 Minuten
Verleih: Concorde
Kinostart: 12.09.2013

PRESSESTIMMEN:

...

FILMKRITIK:

Dean Parisot hat ein prima Händchen für Komik – seine gelungene Startrek-Parodie „Galaxy Quest“ ist das gagreiche Zeugnis für diese Behauptung. Und auch hier gelingt es ihm, selbstverständlich mit freundlicher Unterstützung seiner Stars, eine zugegebenermaßen relativ undurchsichtige Handlung mit so viel witzigen Dialogen und abgedrehten Einfällen zu versorgen, dass zwischendurch kaum mal Zeit zum Luftholen bleibt.

Frank Moses, der CIA-Agent auf Rente, will eigentlich seine Ruhe, ein bescheidenes Leben mit seiner liebenswerten Freundin Sarah, ein bisschen kuscheln, ein bisschen kochen, ein bisschen basteln, mal in den Baumarkt … aber – wir ahnen es schon – daraus wird nichts. Stattdessen gerät Frank und mit ihm die abenteuerlustige Sarah, die so gern eine eigene Waffe hätte, wieder in den Strudel der Ereignisse. Dank der üblichen Versatzstücke, wie Bombe, asiatische Kampfkunst, Weltherrschaft, verrückter Wissenschaftler, Geheimdienste etc. bewegt sich die Handlung eigentlich vollkommen im Rahmen eines normalen Agententhrillers. Doch hier wird alles auf die Spitze getrieben, sämtliche Klischees werden erst auf den Kopf gestellt, dann durch den Wolf gedreht und schließlich nochmals ganz fein zerbröselt. Die Guten sind nicht gut (außer unseren Helden natürlich), die Bösen sind nicht böse (oder jedenfalls nicht ganz so fies). Und abgesehen davon: Freund und Feind, was zählt das schon angesichts einer schrecklichen Bedrohung? Schließlich hat auch ein Auftragskiller eine Moral. So vereinen sich die Gegner am Ende, um die Welt zu retten, was nach einigem Hin und Her auch selbstverständlich klappt.

Dazu gibt es wunderbare, trockene Dialoge, von denen nur zu hoffen ist, dass sie in der deutschen Synchronisation ebenfalls gewürdigt werden. Geradezu screwball-comedy-mäßig sind die Wortduelle, die sich Frank und Sarah beim partnerschaftlichen Geballer liefern. Und auch wenn John Malkovich diesmal deutlich weniger durchgeknallt agiert als im ersten Film, spielt er doch wieder eine herausragende Rolle als paranoider, aber hoch intelligenter Agent mit vielen kreativen Ideen, die meistens mit einer Explosion enden. Helen Mirren als britische Agentin Victoria zeichnet sich dadurch aus, dass sie immer so ganz nebenbei, gern auch beim Telefonieren, Leichen entsorgt. Catherine Zeta-Jones spielt eine rrrrussische Agentin, der Frank einst verfallen war und deren Charme er auch heute kaum widerstehen kann. Kein Wunder: Ms Zeta Jones sieht einfach toll aus, in maskenhaft bleicher Schönheit verkörpert sie die Femme fatale der Geschichte und darf wie alle anderen richtig komisch sein. Mitten im Kampfgetümmel geht es auf einmal um eifersüchtige Frauen und um eine Beziehungskrise, die beinahe die Weltrettung verhindert.

Sir Anthony Hopkins spielt einen Wissenschaftler, der mehr als 30 Jahre eingesperrt war – selten habe ich eine so grandiose Darstellung eines verwirrten alten Mannes gesehen. Mary-Louise Parker scheint in diesem Kreis mehr oder weniger durchgeknallter Existenzen der einzig normale Mensch zu sein. Sie überzeugt mit ihrem natürlichen Charme und mit einem tollen Timing, so dass sie neben dem alles überragenden Bruce Willis durchaus bestehen kann.

Tiefsinn wird man in diesem Film vergeblich suchen. Ein Glück! Wer dies alles ernst nimmt, ist selber schuld. Ein Muss für alle Fans der gepf legten Krawallkomik!

Gaby Sikorski