The Running Man

Stephen Kings Werke werden mittlerweile schon zum zweiten (manchmal auch dritten) Mal verfilmt, so auch der einst unter dem Pseudonym Richard Bachman erschienene „The Running Man“, der zuvor im Jahr 1987 mit Arnold Schwarzenegger in der Hauptrolle umgesetzt wurde. Edgar Wrights Film ist aber weniger ein Remake, als vielmehr eine Verfilmung des Romans. Ein wichtiger Unterschied, weil sich der Schwarzenegger-Film weit von der Vorlage entfernt hat.

 

Über den Film

Originaltitel

The Running Man

Deutscher Titel

The Running Man

Produktionsland

ENG,USA

Filmdauer

133 min

Produktionsjahr

2025

Regisseur

Wright, Edgar

Verleih

Sony Pictures Entertainment Deutschland GmbH

Starttermin

13.11.2025

 

In der nahen Zukunft herrscht ein Konzern über die USA. Die Reichen werden reicher, die Armen immer ärmer. Aus diesem Pool der Habenichtse rekrutiert sich auch ein ständiger Nachschub an Leuten, die bereit sind, bei hochgefährlichen Game-Shows mitzumachen. Die gefährlichste von allen ist „The Running Man“. Der Spieler ist hier 30 Tage auf der Flucht, wird von Jägern verfolgt, kann aber auch keinem Bürger vertrauen. Schafft er es, die 30 Tage zu überleben, winkt ein Preisgeld von einer Milliarde New Dollars. Ben Richards muss an dem Spiel teilnehmen, weil er dringend Geld für sein krankes Kind braucht.

Was King in seinem Roman beschrieb und auch die erste Verfilmung schon aufgriff, ist eine Welt, die damals noch absolut dystopisch erschien, der neue Film gewinnt aber gerade deswegen durch Aktualität, weil das Reich-Arm-Gefälle dezidiert dargestellt wird. Passend dazu kommt der Film zu einer Zeit in die Kinos, in der die amerikanische Regierung des Shutdowns wegen 40 Millionen Amerikaner hungern lässt. Das sind Menschen, wie Ben Richards einer ist. Verzweifelt, am Ende, bereit zu tun, was getan werden muss. Aus diesem Mindset heraus agiert die Hauptfigur. Anders als im Schwarzenegger-Film, wo man der Figur ein Verbrechen unterschob.

Vergleicht man beide Filme, könnte man sagen, der alte ist ein auf Spektakel setzendes B-Movie, der neue hingegen hat etwas zu sagen, verpackt diese Sozialkritik aber in einer rasanten Erzählweise. Glen Powell ist auch eine andere Art von Actionheld. Einer, der in die Richtung von Schauspielern wie Mel Gibson und Bruce Willis geht, die in den Achtzigerjahren dem Actionfilm auch zugänglichere Helden beschert haben. Der Texaner Powell ist ein solcher Held. Ein Familienvater, der einfach keine Wahl hat, dafür jedoch einen extrem ausgeprägten Überlebenswillen.

Edgar Wright, der schon lange davon träumte, „The Running Man“ neu zu verfilmen, zeigt die Hatz auf den Running Man Ben Richards in totaler Dynamik. Es gibt kaum einen Moment, an dem die Hauptfigur, und mit ihr auch das Publikum, zur Ruhe kommt. Die gut zwei Stunden Laufzeit rasen nur so vor sich hin, schaffen es aber auch, neben der reinen Action auch ein paar Charaktermomente unterzubringen. Das macht aus „The Running Man“ einen runden Sci-Fi-Film, der in Sachen Action fast schon klassisch anmutet, aber zugleich eben auch sehr modern erzählt ist.

Für King-Fans auch interessant: Bei seiner Flucht kommt Ben Richards auch nach Derry, einer von Kings zwei Städten, in denen viele seiner Geschichten spielen (u.a. aktuell auch in der Fernseh-Miniserie „ES: Welcome to Derry“).

 

Peter Osteried

Mehr lesen

Neuste Filmkritiken

ℹ️ Die Inhalte von programmkino.de sind nur für die persönliche Information bestimmt. Weitergabe und gewerbliche Nutzung sind untersagt. Nachdruck nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Redaktion. Filmkritiken dürfen ausschließlich von Mitgliedern der AG Kino-Gilde für ihre Publikationen verwendet werden.