Schon wieder einer der Nachzügler, auf die wir in Deutschland aus gegebenem Grund viel zu lange warten mussten! Nach der Premiere in Cannes im Sommer 2021 bescheinigten nicht nur das Publikum und die Kritiker*innen dem Film seine hohe Qualität, auch andere Filmemacher wie zuletzt Paul Thomas Anderson sprachen in der Zwischenzeit ihre Liebe aus. Nun startet DER SCHLIMMSTE MENSCH DER WELT von Joachim Trier endlich in Deutschland und schnappt sich auf Anhieb die Spitzenposition. Kaum überraschend, denn der intime Einblick ins Leben der jungen Norwegerin Julie schlägt eine fast perfekte Balance aus zugänglicher Melancholie und dezentem Frohsinn, während seine sympathische Protagonistin durch das sogenannte „Leben“ stolpert. Weniger Ambiguität hat der französische GLÜCK AUF EINER SKALA VON 1 BIS 10 im Gepäck, der direkt auf Platz 2 landet. In Tradition vieler großer frankophoner Kinohits (ZIEMLICH BESTE FREUNDE fällt ein) wird eine ungleiche Freundschaft zelebriert, die beide Parteien gleichermaßen erhebt. Der Unterschied: Hier waren die tatsächlichen Vorbilder der wahren Geschichte am Drehbuch und auf dem Regiestuhl tätig.