Während das Spitzentrio aus der letzten Woche seine Chart-Dominanz gemütlich weiterführt, finden wir in der zweiten Hälfte der Arthouse-Charts in dieser Woche wiederum ein Dreigespann aus neuen, interessanten Filmen. Zwei davon versuchen, komplexe Persönlichkeiten in dokumentarischer Form abzubilden. Dabei platziert sich SIGMUND FREUD – FREUD ÜBER FREUD etwa ein Jahrhundert in der Vergangenheit, in der Lebzeit des österreichischen Denkers und Psychologen, während NAWALNY mit seiner Abbildung des russischen Politiksystems und Leben und Umständen des langjährigen Putin-Gegners Alexey Nawalny kaum aktueller sein könnte. Meilenweit entfernt von Empirie, Wissenschaft und Politik ist Apichatpong Weerasethakuls MEMORIA, der tief im gesamtmenschlichen Unterbewusstsein gräbt und in seiner kunstvoll-mysteriösen Art beinahe esoterisch wirkt. Ganz nebenbei beschert er der immer faszinierenden Tilda Swinton einen weiteren ihrer regelmäßigen Chart-Besuche.
