„Die besten Filme bleiben wirkungslos, wenn sie ihr Publikum nicht erreichen“, betont Christian Bräuer, Vorstandsvorsitzender der AG Kino – Gilde. Die Arthousekinos seien mit ihrer Programmgestaltung und lokalen Kommunikationsarbeit der Schlüssel zur Sichtbarkeit künstlerisch-kreativer und europäischer Produktionen. „Ohne eine starke und vielfältige Kinolandschaft wird die Filmreform scheitern.“
Die bisherige Resonanz aus der Politik auf den Appell des Verbandes war positiv. Dennoch steht die konkrete Verankerung im Bundeshaushalt 2025 noch aus. Die AG Kino verweist auf die Dringlichkeit der Entscheidung: Nach den Erfahrungen der 2000er Jahre, als viele Kinos aufgrund fehlender Investitionsförderung schließen mussten, dürfe sich ein solches Kinosterben nicht wiederholen.
Zukunftsprogramm als tragende Säule neben der Kinoprogrammprämie
Das Zukunftsprogramm Kino hat sich seit 2020 als unverzichtbares Erfolgsmodell erwiesen. Die für 2024 bereitgestellten Mittel waren binnen weniger Sekunden ausgeschöpft – ein deutliches Zeichen für den immensen Investitionsbedarf. Eine aktuelle FFA-Studie beziffert den jährlichen Investitionsbedarf der Kinos auf über 100 Millionen Euro.
Neben der Kinoprogrammprämie für die kulturelle Programmarbeit benötigen die Kinos das Zukunftsprogramm Kino als zweite tragende Säule ihrer Förderung. Die geforderten 15 bis 25 Millionen Euro sind nach Einschätzung des Verbandes das Minimum für eine wirksame Unterstützung der Kinolandschaft.
Christian Bräuer unterstreicht die gesellschaftliche Bedeutung der Kinos über ihre wirtschaftliche Funktion hinaus: „Wir leben in Zeiten massiver Verunsicherung, in der die Polarisierung und Vereinsamung in der Gesellschaft stetig zunimmt. Zugleich stehen wir am Beginn der KI-Ära, in der KI und Algorithmen zunehmend das Filmschaffen in all seinen Facetten durchdringen. Den Kinos kommt hier eine Schlüsselrolle zu. Einerseits für die Filme, weil sie inmitten der Flut audiovisueller Inhalte Orientierung bieten und insbesondere dem künstlerisch kreativen Film die notwendige Sichtbarkeit verleihen. Andererseits auch besonders für unsere Gesellschaft angesichts wachsender Angriffe illiberaler Akteure auf das künstlerisches Schaffen, wodurch Kultur zu einem zentralen Bestandteil unserer europäischen Sicherheit wird.
Die Pressemitteilung in voller Länge:
PM_25-09-02_Appell-Zukunftsprogramm-Kino