Fachgespräch im Bundestag: Breite Unterstützung für Zukunftsprogramm Kino

Am heutigen Mittwoch fand im Kulturausschuss des Deutschen Bundestags ein Fachgespräch zum Kino- und Filmstandort Deutschland statt. Christian Bräuer, Vorsitzender der AG Kino – Gilde deutscher Filmkunsttheater, war als Sachverständiger geladen und richtete einen eindringlichen Appell an Kulturstaatsminister Wolfram Weimer und die anwesenden Abgeordneten:

Haben Sie Mut – schaffen Sie einen echten Grundstock für das Zukunftsprogramm Kino!

In seinem Beitrag würdigte Bräuer die neue Kinoprogrammprämie „Liebling Kino“ als innovativen und wichtigen Ansatz. Gleichzeitig betonte er, dass es parallel dazu dringend eine verlässliche Modernisierungsförderung für die Kinos braucht. Seine zentrale Botschaft: Bei der Kinoförderung müssen Investitions- und Programmsäule Hand in Hand gehen.

150 Millionen Euro Investitionsbedarf jährlich
Studien der Filmförderungsanstalt FFA beziffern den jährlichen Investitionsbedarf der deutschen Kinos auf rund 150 Millionen Euro. Bräuer machte deutlich: Arthouse-Kinos bieten einen hohen gesellschaftlichen Mehrwert, werden jedoch mit privatwirtschaftlichem Risiko betrieben – ein Geschäftsmodell, das schnell an wirtschaftliche Grenzen stößt. Gleichzeitig ist ihre kulturelle Arbeit in den Nachbarschaften und Kiezen heute wichtiger denn je.

Breite Unterstützung aus der Branche
Unterstützung für das Zukunftsprogramm Kino kam insbesondere von Peter Dinges, Vorstand der FFA, sowie von Carolin Lindenmaier (HDF Kino) und Peter Schauerte (SPIO), die sich ebenfalls klar für eine Fortsetzung des Programms aussprachen.

Entscheidung fällt am Donnerstag
Am Donnerstag steht die Bereinigungssitzung zum Bundeshaushalt 2026 an, in der über die Mittel für das Zukunftsprogramm Kino entschieden wird. Kulturstaatsminister Wolfram Weimer, der in der Antwortrunde vor allem über Investitionsverpflichtungen und Steueranreizmodelle sprach, betonte: „Unser Ziel ist auch, dass es den Kinos gut geht. Natürlich!“.

Die AG Kino hofft, dass diesen Worten auch Taten folgen und eine Lösung durch die Koalitionsfraktionen von CDU/CSU und SPD, die im Koalitionsvertrag eine verlässliche Stärkung der Kinos vereinbart hatten, gefunden wird.

Foto: Deutscher Bundestag / Screenshot Livestream

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