Trauer um Hark Bohm

Der Hamburger Filmemacher Hark Bohm starb am Freitag im Alter von 86 Jahren im Kreise seiner Familie. Der einflussreiche Regisseur, Drehbuchautor und Schauspieler prägte die deutsche Kulturlandschaft nachhaltig: 1971 gehörte der linksliberale Jurist zu den Mitbegründern des „Filmverlags der Autoren“ in München. Zudem war er an der Gründung des Hamburger Filmbüros und des Filmfests Hamburg (beide 1979) beteiligt.

Vor allem mit sozialkritischen Coming-of-Age-Filmen wie „Nordsee ist Mordsee“ (1976), „Moritz, lieber Moritz“ (1978) und „Yasemin“ (1988) – für letzteren erhielt er den Bundesfilmpreis in Gold – schrieb Bohm Filmgeschichte. Gemeinsam mit seinem früheren Schüler Fatih Akin, der inzwischen selbst zu den renommierten Regisseuren zählt, entwickelte er zudem das Drehbuch zu Akins international ausgezeichnetem NSU-Drama „Aus dem Nichts“ mit Diane Kruger in der Hauptrolle.

Im Jahr 2025 rückte Hark Bohm noch einmal in den Fokus, als Akins Film AMRUM – basierend auf Bohms gleichnamigem, autobiografisch geprägtem Roman – bei den Internationalen Filmfestspielen in Cannes frenetisch gefeiert wurde. Der Film läuft derzeit in den deutschen Kinos.

2018 erhielt Hark Bohm den Deutschen Filmpreis für sein Lebenswerk. Für ihn war Film und Kino immer unmittelbar verbunden. Sein Einsatz für den deutschen Film war beispielgebend. Er wird uns fehlen!

Bild: (c) NDR

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