Anlässlich 50 erfolgreicher Preisverleihungen und vor dem Hintergrund der aktuellen Corona-Krise gewährt die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) in diesem Jahr einen einmaligen Sonderpreis für Programmkinos. Hierfür stellt die BKM insgesamt 5 Millionen Euro für bisherige Preisträger der Kinoprogrammauszeichnung zur Verfügung. Die einmalige Auszahlung in Höhe von 10.000 Euro pro Leinwand erfolgt in Anerkennung der herausragenden Leistungen der prämierten Kinos für die Verbreitung deutscher Filme mit künstlerischem Rang.
„Die Programmkinos, die wir jedes Jahr mit dem Kinoprogrammpreis auszeichnen, zählen zum kulturellen Kern unserer Kinolandschaft“, sagte Kulturstaatsministerin Monika Grütters. „Durch herausragende Jahresprogramme haben sie immer wieder ihre unverzichtbare Bedeutung für die kulturelle Infrastruktur Deutschlands und die Verbreitung des anspruchsvollen - insbesondere auch deutschen und europäischen - Kinofilms erwiesen. Daher ist mir ein schnelles und wirksames Signal zur Unterstützung gerade dieser Kulturorte gerade jetzt so wichtig.“
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat in seiner Ansprache beim Europakonzert der Berliner Philharmoniker auf den "systemrelevanten" Wert der Kunst hingewiesen. Steinmeier: „Wir müssen einander helfen - und wir werden einander helfen.“ Er denke dabei auch „an die vielen freischaffenden Künstler, ja das gesamte Kulturleben, das von der Krise noch einmal besonders betroffen ist“. Viele Existenzen seien bedroht. „Ich hoffe sehr, dass die Hilfe, die gegeben wird, dort ankommt, wo sie gebraucht wird“, sagte Steinmeier. Kunst und Kultur seien keine verzichtbaren Nebensachen: „Gerade in diesen Tagen erfahren wir: Kunst und Kultur sind, in einem sehr buchstäblichen Sinn, Lebensmittel.“
Auch die europäischen Kulturminister betonen in einer aktuellen gemeinsamen Erklärung, dass die europäischen Hilfsprogramme angesichts der Corona-Pandemie auch Kultur und Medien zugute kommen sollen. Die auf EU-Ebene geplanten Hilfen aus den Fonds und Programmen müssten Kultur und Medien erreichen, das für die Kultur wichtige Förderprogramm „Kreatives Europa“ sei so flexibel wie möglich auszugestalten.
Wie gerade bekannt wird, erweitert Bundeskulturministerin Monika Grütters den diesjährigen BKM-Kinoprogrammpreis mit einem zusätzlichen Kinosonderpreis über rund 5 Mio. Euro, um den prämierten Kinos, die wegen der Corona-Maßnahmen alle geschlossen sind, zu helfen. Die Preissummen sollen nicht nur investiv, sondern direkt für den laufenden Betrieb einsetzbar sein. - Ein erster Bericht von Blickpunkt:Film hier... Eine offizielle Verlautbarung vom BKM ist für Montag angekündigt.
Auf Initiative des Abatons wurde letzten Donnerstag eine Spendenkampagne zugunsten der Hamburger Programmkinos gestartet: www.startnext.com/hamburgerkinos. "Wir stehen derzeit bei etwas über € 28.000,-. Jetzt beginnt die zweite Welle der Berichterstattung in den Zeitungen und social media mit unserem Plakat zur Kampagne, was wir gerade fertiggestellt haben. Vielleicht ist das für andere Städte nachahmenswert? Wir haben die Idee ja auch von den Berliner Kinos geklaut und sind selber überrascht, wie groß die Spendenbereitschaft ist", so Abaton-Kinomacher Felix Grassmann.
Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, hatte vor kurzem die Gelegenheit, im Bundestagskulturausschuss für die Belange der Kultur in Deutschland angesichts der Corona-Schließungen zu streiten. Nun bestätigt der Kulturrat in einer Pressemitteilung, dass laut RBB Kulturstaatsministerin Grütters bestätigt hat, einen Kulturinfrastrukturfonds zur Hilfe für Künstler und Kulturinstitutionen zu erarbeiten. - Der Bericht des Kulturrates hier...
Rheinland-Pfalz engagiert sich in Corona-Zeiten für seine Kulturlandschaft: „Kultur ist nicht alles. Aber alles ist nichts ohne Kultur. Deswegen wollen wir die Kultur stärken und für die Krisenzeit Möglichkeiten schaffen, Kultur stattfinden zu lassen“, erklärten die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Kulturminister Konrad Wolf heute in Mainz. Mit einem 15,5 Millionen Euro umfassenden 6-Punkte-Programm wird die Landesregierung die Kulturlandschaft in Rheinland-Pfalz unterstützen. Sie betonten: "Die kulturell bedeutsamen Programmkinos erhalten eine Förderung, um beispielsweise eine Umstellung der Angebote auf Freiluftveranstaltungen und Autokino-Formate vorzunehmen. Für sie ist eine halbe Million Euro vorgesehen." - Die Mitteilung des Landes Rheinland-Pfalz hier...
Auch in Hessen soll den Kinos mit einem Soforthilfeprogramm über die Corona-Krise hinweggeholfen werden. Die Hessen Film und Medien GmbH, zuständig für die Filmförderung des Landes, hat dafür 500.000 Euro für die Soforthilfe bereitgestellt. - Ein Bericht der Frankfurter Allgemeinen Zeitung dazu und zur allgemeinen Situation hier...
Anlässlich der Verleihung des Deutschen Filmpreises appelliert der FFA-Präsident (und ehemaliger Kulturstaatsminister) Bernd Neumann an die Politik, angesichts der aktuellen Krise "für den Erhalt unserer Produktions- und Kinosturktur" zu sorgen. U.a. heißt es in seinem Appell: "Die Kinos sind für Monate geschlossen, die Produktion ist zum Erliegen gekommen, die Geschäftsgrundlage so gut wie aller Marktteilnehmer ist zusammengebrochen. Um diesen für unsere Kultur und auch für unsere Kreativwirtschaft so wichtigen Bereich am Leben zu erhalten, sind weitere Unterstützungsmaßnahmen von Bund und Ländern unverzichtbar. Die bisherigen sind unzureichend. Geeignet wären Maßnahmen, wie sie etwa die Spitzenorganisation der Filmwirtschaft mit ihrem 560-Millionen-Stabilisierungsfonds vorgeschlagen hat."
War der Jahrgang so dünn? Gefühlt waren alle Entscheidungen immer nur zwischen "Berlin Alexander Platz" und "Systemsprenger" zu treffen, und ein bißchen noch zu "Es gilt das gesprochene Wort". Am Ende gab es 5 Lolas für "Berlin Alexanderplatz" und sogar 8 für "Systemsprenger", u.a. beste Hauptdarstellerin, beste Regie und schließlich auch der Hauptpreis als bester Film. Die Filmakademie machte mit einer einfallsreichen Show das Beste aus der aktuellen Situation, die nur Videoschaltungen und Einzelauftritte statt großer Gala erlaubte. Filmakademie-Präsident Ulrich Matthes betonte abschließend ganz wunderbar, wie wichtig das Kino sei: "Das Kino, es soll leben!"
- Zur Website des Deutschen Filmpreises hier...
- Ein aktueller Bericht des Spiegels hier...
In einer ausführlichen Stellungnahme weist die AG KINO, der Verband der deutschen Filmkunst-Programmkinos, auf die Notwendigkeit einer Perspektive für die "Wiedereröffnung mit Abstand und Augenmaß" hin: "Um die kulturelle Grundversorgung zu erhalten und die wirtschaftliche Perspektive der Kinos zu sichern, ist ein Fahrplan der Landesregierungen und des Bundes zur zeitnahen Wiedereröffnung der Kinos erforderlich. Wir erwarten deshalb jetzt konkret: 1. Soforthilfen zum Erhalt des Kulturort Kino und zur Abwendung eines Kinosterbens! 2. Einen Fahrplan zur Wiedereröffnung mit dem Ziel, dass Kinos spätestens im Juli wieder ihre Türe öffnen können! 3. Eine Starthilfe für die Kinobranche in der Phase der Wiedereröffnung mit begrenzten Kapazitäten!"
Die ganze Mitteilung - inklusive einem gemeinsamen SCHUTZ- UND HYGIENEPLAN IN KINOBETRIEBEN ZUR WIEDERERÖFFNUNG von HdF und AG Kino - hier:
Unter der Überschrift "Rückkehr ins Kulturleben: Popcorn vs. Mundschutz" berichtet die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG: "Manche sehnen sich mehr nach dem Lieblings-Kino als nach Restaurants oder Fitnesscentern. Verschobene Filmstarts und der Föderalismus dürften bei einer Wiedereröffnung aber Probleme bereiten." - Der ganze SZ-Bericht hier...
Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG hat ganz aktuell mit Thomas Negele, dem Präsidenten der Spitzenorganisation der Filmwirtschaft (SPIO) über die aktuelle Situation der Filmwirtschaft im Lockdown gesprochen. Unter der Überschrift "Warum die Kinobranche eine halbe Milliarde Euro braucht" heißt es: "Geschlossene Lichtspielhäuser und abgebrochene Dreharbeiten: Thomas Negele vom Verband der Filmwirtschaft erklärt, warum seine Branche dringend Hilfe von Politik und Fernsehsendern braucht." - Der ganze FAZ-Beitrag hier...
Das von der AG Kino-Gilde initiierte Projekt Netzwerk für Landkinos ging Anfang April an den Start. BLICKPUNKT:FILM sprach mit dem Leiter Julian Gorsanski über seine ersten Erfahrungen als Kinocoach in Zeiten von Corona. - Das ganze Blickpunkt:Film-Interview hier...