
Der Internationale Arthouse-Verband CICAE zeichnet die besten Filme aus Sicht internationaler Kinobetreibender in den Sektionen Panorama und Forum aus. Bester Film im Panorama ist der spanische Film SORDA | DEAF. Im Forum gewinnt der österreichische Beitrag WENN DU ANGST HAST NIMMST DU DEIN HERZ IN DEN MUND UND LÄCHELST.

Der 35. Gilde Filmpreis im Wettbewerb der Berlinale geht an Drømmer von Dag Johan Haugerud. So sieht es die Jury der Arthouse-Kinobetreibenden, die zugleich eine lobende Erwähnung für den deutschen Wettbewerbsbeitrag WAS MARIELLE WEISS von Frédéric Hambalek ausspricht. Bereits zum 5. Mal zeichneten zudem junge Kinomacher*innen aus der AG Kino - Gilde in der Jury ‚Cinema Vision 14plus‘ ihren Favoritenfilm in der Sektion Generation 14plus aus. Der Preis geht an PATERNAL LEAVE von Alissa Jung. Auch die Generation Jury spricht eine lobende Erwähnung aus für TÊTES BRULÉES von Maja-Ajmia Yde Zellama.

Es fehlte nicht an illustren Gästen beim diesjährigen Empfang MEET THE ARTHOUSE CINEMAS, den die AG Kino - Gilde gemeinsam mit dem Internationalen Arthouse Verband CICAE im Delphi Filmpalast veranstaltete. Neben Kinobetreibenden, Verleihern und Branchenvertretern kamen auch Politiker aus Bund und Ländern. Und nicht zuletzt die prominenten Sprecher*innen der Cinema Vision 2030. Sie alle setzten damit ein Zeichen für die Kinos, denn mit Blick auf die Filmförderreform bleiben noch viele Baustellen für die Kinobranche.

Die Kinos müssen sich immer wieder neu aufstellen, um ihren Platz in Kultur und Gesellschaft zu behaupten. Damit das klappt, initiiert der Arthouseverband AG Kino - Gilde zahlreiche Projekte, die gut bei einem Branchentreffen wie der Berlinale besprochen werden können. Am Montag fand eine entsprechende Projektvorstellung statt.

Während die internationale Film- und Kinobranche sich in einem frostigen Berlin vereint und sich in den großen Sälen der Hauptstadt (erfolglos) vor der Grippe zu verstecken versucht, tritt eine unserer erfolgreichsten Regisseurinnen ihre Rückkehr an. Vor drei Jahren war Karoline Herfurths WUNDERSCHÖN einer der ersten Titel, die Filminteressierte in größeren Zahlen zurück in die Kinos locken konnte. Mit dem konsequent betitelten WUNDERSCHÖNER legt sie nun nach, erneut sowohl am Steuer als auch in der Besetzung, und wird vom deutschen Arthouse-Publikum mit einem Einstieg auf der Eins herzlich begrüßt. Ein zweiter Neueinsteiger ist der amerikanische Indie-Slapstick HUNDREDS OF BEAVERS, der sein winziges Budget mit tonnenweise Kreativität aufwog und dank fehlender Sprachbarriere überall auf der Welt ankam.

Am Samstag fand in der Berliner Brotfabrik das Alumni-Treffen des internationalen Arthouse-Verbands CICAE statt. Dabei trafen sich knapp 40 ehemalige Teilnehmende des Arthouse Cinema Trainings, das die CICAE seit über 20 Jahren für Fachleute aus der Kinobranche anbietet.

Erst ist das erste Mal, dass eine Berlinale-Chefin zu Gast ist, bei den Jurys der Kinoverbände AG Kino - Gilde und CICAE. Doch Tricia Tuttle lies es sich nicht nehmen, die Kinobetreibenden kennen zu lernen, die im Wettbewerb und den Sektionen Generation, Forum und Panorama ihre Favoriten auswählen werden.

Was die AG Kino - Gilde in den letzten Jahren mit den Innovations-Labs für Kinos und Verleiher begonnen hat, wird nun von der Initiative Kino Connect um Thilo Pickartz und Jan Runge weitergeführt. Heute luden die Organisatoren zu einem Workshop in Berlin Mitte, um die gemeinsame Arbeit der Branche für Kino und Filme zu vertiefen.

Es war ein emotionaler Moment, als Tilda Swinton am Abend der Berlinale-Eröffnung den goldenen Ehrenbären aus den Händen von Regisseur Edward Berger überreicht bekam. Ihre Dankesrede war ein Fanal für die Kraft des Kinos in einer freien und offenen Welt.

Anlässlich der 75. Berlinale veröffentlichte Christian Bräuer, Vorsitzender der AG Kino – Gilde, einen Gastbeitrag im Tagesspiegel. In seinem zur Festivaleröffnung erschienenen Artikel betont er nicht nur die bedeutende Rolle des Kinos in unserer Gesellschaft, sondern plädiert auch für dessen Zukunft und Relevanz in einer zunehmend fragmentierten Welt.

Bei der Mitgliederversammlung der AG Kino - Gilde heute Vormittag wurde einmal mehr die Forderung nach einer umfassenden Einbeziehung der Kinos in die Filmförderreform deutlich. Nach dem "Halt auf freier Strecke" durch den Bruch der Regierung liegen die richtigen Vorschläge auf dem Tisch. Eine neue Bundesregierung muss jetzt die Reform auch für die Kinos nachhaltig vollenden.

Die Innovationskonferenz Cinema Vision 2030 übertraf wohl alle Erwartungen. Die hochkarätigen Sprecherinnen und Sprecher lockten über 300 Fachbesucher in den Berliner Delphi Filmpalast. Cannes-Chef Thierry Frémaux blickte im Gespräch mit Moderatorin Ute Soldierer ebenso positiv in die Kinozukunft wie Tricia Tuttle auf ihre kommende erste Berlinale als Direktorin. Und der Pulitzer-Preisträger Walt Hickey brachte den wissenschaftlichen Beweis, dass das Kino die Welt verändern kann.