
Der Auftakt zur 23. Filmkunstmesse Leipzig gestern Abend ist wieder einmal gelungen. Scorsese für die Fachbesucher und ein großer Bahnhof für DIE MITTAGSFRAU auf dem roten Teppich der Passage Kinos. Mit von der Partie waren Regisseurin Barbara Albert und die Darstellenden Mala Emde, Max von der Groeben, Thomas Prenn sowie Drehbuchautorin Meike Hauk und das Produktionsteam. Daneben konnten die Filmkunstmesse Verantwortichen Christian Bräuer und Felix Bruder von der AG Kino - Gilde auch FFA Präsident Bernd Neumann begrüßen.

Die beiden Tübinger Unternehmer Carsten Schuffert und Robert Weihing übernehmen zum 1.Oktober 2023 das Kino „Museum" und werden im November das seit drei Jahren geschlossene Kino "Blaue Brücke" neu eröffnen. Außerdem haben Sie mit Stefan Paul, dem Kinobetreiber des Kino „Arsenal", das Ende des Jahres für immer schließen muss, eine Vereinbarung getroffen, die vorsieht, dass sie die Programmstruktur des Arsenalkinos in einem eigenen Arsenal-Kinosaal in der Blauen Brücke weiterführen werden.

Spiegel-Online nahm die Filmkunstmesse Leipzig zum Anlass genauer nach dem vielbenannten "Barbenheimer"-Effekt für die Kinos zu fragen. Comscore als Partner der Filmkunstmesse wird am Mittwoch dazu Zahlen präsentieren. Für Spiegel-Online stellte Geschäftsführer Bernd Zickert bereits exklusiv einige Ergebnisse zur Verfügung. Der gesamte Artikel ist hier verlinkt...

In der neunten Woche war es dann soweit: Die Dominanz der Arthouse-Charts durch BARBIE und OPPENHEIMER ist vorüber. Neu an der Spitze ist Aki Kaurismäkis FALLENDE BLÄTTER, Gewinner des Jurypreises in Cannes 2023, der als nächtliche Romanze im kühlen Finnland einen deutlichen Kontrast liefert. Neben dem Cannes-Gewinner taucht auch der französische Dokumentarfilm SUR L’ADAMANT - AUF DER ADAMANT in den Charts auf, er gewann im vergangenen Februar in Berlin sogar den bärigen Hauptpreis. Zu guter Letzt begrüßen wir die französische Komödie VOLL INS LEBEN, die das Duo um Dany Boon und Kad Merad um die immer sehenswerte Charlotte Gainsbourg bereichert.

Heute Abend startet die 23. Ausgabe der Filmkunstmesse Leipzig mit Martin Scorseses Mammutwerk THE KILLERS OF THE FLOWER MOON mit Leonardo DiCaprio und Robert De Niro in den Hauptrollen für das Fachpublikum und im öffentlichen Programm mit der großen Premiere von DIE MITTAGSFRAU von Barbara Albert, die ihren Film persönlich mit den Darstellenden Mala Emde, Max von der Groeben, Thomas Prenn sowie Drehbuchautorin Meike Hauk vorstellt. Ein weiterer Eröffnungsfilm für das öffentliche Publikum wird in der Schauburg gezeigt - REIF FÜR DIE INSEL von Marc Fitoussi.

Gestern wurde im Club Kino Zinnowitz der 5. Kinokulturpreis MV vergeben. Schauspielerin Julia Richter überreichte als Preispatin gemeinsam mit Bettina Martin, Ministerin für Wissenschaft, Kultur, Bundes- und Europaangelegenheiten, und Volker Kufahl, Geschäftsführer Filmland MV, die Auszeichnungen an insgesamt 27 gewerbliche und nicht-gewerbliche Kinos.

Insgesamt 16 Kinopreis-Auszeichnungen hat Kulturstaatsrätin Jana Schiedek am Dienstagabend im Savoy Kino vergeben. Unter die ersten Plätze schafften es in diesem Jahr die Zeise Kinos, das 3001, das B-Movie sowie das Abaton. Ein Sonderpreis ging an die Initiative „Flexibles Flimmern". Insgesamt wurden 100.000 Euro vergeben.

Trotz hochsommerlicher Temperaturen und sportlichen Großereignissen konnte das Kinofest 2023 laut einer Comscore Auswertung am Samstag und Sonntag 932.000 Besucher in die Kinos locken und knüpft damit an den Erfolg des vergangenen Jahres an. Zwar sind es 15 Prozent weniger, als zum Kinofest 2022 – aber angesichts der (Wetter-)Umstände und der Tatsache, dass 2022 insgesamt wieder ein sehr gute Kinojahr ist kann sich das Ergebnis sehen lassen. Die Zahl der offiziell teilnehmenden Kinos stieg von 685 auf 771.

Am sonnigen zweiten Wochenende im September nutzten viele Kinogänger*innen den Anlass des zweitägigen Kinofests, um noch an DEM Kinophänomen des Sommers teilzuhaben. So zementieren BARBIE und OPPENHEIMER ihre Plätze an der Chartspitze und bleiben seit nunmehr zwei Monaten unangefochten. Die anderen Platzierungen werden teils von weiteren jüngeren Highlights wie TALK TO ME oder ASTEROID CITY besetzt, die nochmal eine kleine Renaissance erfahren. Einziger Neuzugang der Woche ist Mary Harrons Biopic DALILAND, in dem sie den kontroversen Spanier, der seinerzeit maßgeblich an der frühen Gestaltung der Form Kino mitwirkte, in seinen älteren Tagen inszeniert.

Am Wochenende endete die 80. Mostra in Venedig. Yorgos Lanthimos konnte mit seiner Romanverfilmung "Poor Things" zum ersten Mal in seiner Karriere den Goldenen Löwen gewinnen. Der Große Preis der Jury geht an den japanischen Regisseur Ryūsuke Hamaguchi für "Evil Does Not Exist" – sein dritter Film in Folge, der eine Auszeichnung bei den großen Festivals erhält.

Es kommt nicht alle Tage vor, dass ein deutscher Regisseur mit einer internationalen Produktion ins Oscar-Rennen geht. Japan hat PERFECT DAYS von Wim Wenders in der Kategorie bester internationaler Spielfilm bei der 96. Oscar-Verleihung eingereicht.

Drei sehr verschiedene Titel machten am vergangenen Wochenende ihr Debüt in den Arthouse-Charts. Ein hoher Einstieg gelingt dem Regie-Debüt des geschäftigen Schauspielers Charly Hübner, der mit SOPHIA, DER TOD UND ICH eine Romanvorlage von Thees Uhlmann verfilmt und eine feine, kleine Tragikomödie mit einer doppelten Portion norddeutscher Herzlichkeit abliefert. Ebenso intim, aber gänzlich international kommt hingegen Ira Sachs’ PASSAGES daher, der US-amerikanische Auteur verfilmt ein europäisches Liebesdreieck mit namhaften Stars aus Deuschland, Frankreich und Großbritannien. Nicht um Liebe, nicht um Tod, sondern um ein ruhiges Leben im Einklang mit der Natur dreht sich der letzte Neueinsteiger, der japanische DAS ZEN-TAGEBUCH.