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“Keine einheitliche Linie: Kinoverbände kritisieren Öffnungsregeln”
(26.05.2020)

Über die Modalitäten, wann und unter welchen Modalitäten die Kinos wieder öffnen können, wird auch in den Medien diskutiert - Grundlage ist ein entsprechender dpa-Bericht. Unter der Überschrift "Keine einheitliche Linie: Kinoverbände kritisieren Öffnungsregeln" heißt es etwa bei ntv: "In einigen Bundesländern haben die Lichtspielhäuser bereits geöffnet, weitere ziehen nun nach. Allerdings sind die Vorschriften kaum umsetzbar, finden Kinoverbände. Sie fordern weniger strenge Regeln und eine bundesweit einheitliche Lösung." - Der ganze ntv-Bericht hier...
"Wie kann ein Kinobesuch jetzt aussehen?" fragt DIE WELT - und schreibt u.a.: "Laut Christian Bräuer von der AG Kino wäre schon ein Meter Abstand - wie in Österreich - eine Verbesserung, weil dann immerhin jede Reihe besetzt werden könnte. 'Dann wäre ein Schachbrettsystem denkbar, bei dem zwar jede Reihe, die Plätze aber versetzt und nicht direkt hintereinander belegt werden'." - Der ganze WELT-Bericht hier...

Wann und wie öffnen die Kinos wieder?
(26.05.2020)

Während der Vue-/Cinemaxx-Chef Tim Richards in einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung Optimismus verbreitet („Wenn wir wieder öffnen, wird das Angebot für die nächsten anderthalb Jahre unglaublich attraktiv sein. Die großen Filmstudios haben ohne Ausnahme an allen ihren großen Projekten festgehalten, sie nur verschoben. Wenn im Juli Christopher Nolans ‚Tenet‘ in die Kinos kommt, beginnt ein Reigen von Filmstarts, der neue Zuschauerrekorde fast schon garantiert.“), macht sich die DEUTSCHE WELLE Gedanken über die Zukunft der Programmkinos ("Vor allem die Programmkinos in Deutschland sorgen sich um ihre Zukunft. Sie arbeiten auf der Schnittstelle zwischen Filmkultur und Wirtschaft. Aber was macht ihre derzeitige Lage durch den Lockdown so schwierig?"; der DW-Bericht hier...), Luxuskino-Betreiber Achim Flebbe dagegen im Interview mit der Berliner Morgenpost betont, dass der vorzeitige Start in einigen Ländern aktuell wenig lukrativ ist und dagegen einen einheitlichen Bundesstart aller Kinos für sinnvoller hält („Die Idee, die die AG Kino angestoßen hat, einheitlich am 2. Juli wieder zu eröffnen, halte ich für sinnvoll. Weil die Verleiher neue Filme erst starten, wenn sie bundesweit ausgewertet werden können und genug Zeit bleibt, um sie zu bewerben“), ist man in Frankreich schon etwas weiter: Kulturminister Franck Riester betonte im Télématin aktuell: "Wir arbeiten auf eine Wiedereröffnung der Kinos Anfang Juli hin. Die Entscheidung wird Ende Mai/Anfang Juni fallen". Zu den geplanten Abstandsregelungen sagte er: „Zuschauer, die nicht zur selben Buchungsgruppe gehören, müssen mindestens einen Meter voneinander entfernt sein". (in Deutschland zur Zeit 1,50 m; Anm.d.Red.). Ähnliche Kinovorgaben scheint es im übrigen auch in der Schweiz zu geben (wie etwa bei Flugzeugen), die im Laufe der Woche veröffentlicht werden sollen.

Der besondere Kinderfilm
(20.05.2020)

Erneut konnte Petra Rockenfeller, Kinomacherin der Lichtburg Oberhausen und Vorstandsmitglied der AG Kino-Gilde, an der Treatment-Jury des BESONDEREN KINDERFILMS teilnehmen und sich mit weiteren Kinderfilmexperten*innen, die sich einsetzten für den Kinderfilm, fünf Treatment auswählen für eine Stoffentwicklung in Höhe von 25.000 €.  Petra Rockenfeller: „Bei der Auswahl wurden Stoffe für ganz junges sowie junges Publikum berücksichtigt – erneut hat mich bei allen Einreichungen wieder die Fülle von Ideen begeistert, die nicht auf einer etablierten Buchmarke basierten. Natürlich werde ich erst recht in einem Jahr, wo sich die gesamten Gedanken der Branche sich um die Auswirkungen von Corona drehen, gespannt sein welchen Weg diese fünf Stoffe nehmen werden. In diesem Jahr werden noch zwei wunderbare Stoffe der Iniative ins Kino kommen, die zu den ersten Stoffen gehörten, an denen die AG Kino Gilde mit ihrem Votum beteiligt war – „Into the Beat“ und „Madison“. Beide Filme sind spannende Geschichten, die sich intensiv um ihre jungen Protagonisten*innen drehen und mit tollen Bildern begeistern können auf der Kinoleinwand.“

Kultur-MK und BKM: Eckpunkte für Öffnungsstrategien
(20.05.2020)

Die Kultur-Ministerkonferenz (Kultur-MK) und die Staatsministerin für Kultur und Medien, Monika Grütters, haben sich auf Eckpunkte für eine planvolle Öffnung weiterer kultureller Einrichtungen und Aktivitäten verständigt und diese an die Regierungschefinnen und -chefs der Länder und die Bundeskanzlerin übermittelt. Das Papier stellt eine Vorlage für Beratungen der Bundeskanzlerin mit den Ministerpräsidenten dar. Zum Bereivh Kino heißt es: Für die Kinos wird empfohlen, „möglichst nahe beieinanderliegende Wiedereröffnungstermine anzustreben“ – unter Beachtung der allgemeinen Schutz- und Hygienemaßnahmen und der Selbstverpflichtungen der Branche.

Italien: Kinos ab 15.6. mit 1m Abstand
(18.05.2020)

Wie italienische Medien berichten, können in Italien die Kinos ab 15. Juni wieder öffnen. Als Auflagen gelten u.a., dass nicht mehr als 200 Personen in einer Vorstellung sein dürfen, die Sitzplätze werden im voraus zugewiesen, die Verwendung von elektronischen Tickets wird bevorzugt und als Abstand zwischen den Zuschauern ist mindestens ein Meter obligatorisch (wie auch in Österreich; s.u.).

AG Kino – Gilde begrüßt den erleichterten Zugang zum Zukunftsprogramm für Kinos: „Bedeutender Pfeiler zur Sicherung eines vielfältigen Kinomarkts!“
(18.05.2020)

Der Verband der Filmkunsttheater AG Kino – Gilde sieht in der Ankündigung von Kulturstaatsministerin Monika Grütters, die Investitionszuschüsse für Kinos aus dem Zukunftsprogramm zu erleichtern, ein wichtiges Signal, um die Filmtheater für die Zeit nach der Corona-Krise fit zu machen. „Wir sind sehr dankbar für diese massive Erleichterung, die es den Kinos in der Fläche und Kulturorten in den Städten ermöglicht, auch in diesem schwierigen Jahr zu investieren,“ so der Vorsitzende des Verbands, Christian Bräuer. „Der Bedarf an Investitionen, der schon vor der Krise bestand, ist jetzt noch viel größer geworden. Daher ist das nun äußerst pragmatisch modifzierte Zukunftsprogramm ein bedeutender Pfeiler zur Sicherung eines vielfältigen Kinomarkts.“

BKM: Erleichterte Investitionszuschüsse für die Kinobranche – Kulturstaatsministerin Grütters wirbt für einheitliche Neustarts
(17.05.2020)

Vor dem Hintergrund der aktuellen Krisenlage erleichtert die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) die Förderkriterien des Zukunftsprogramms Kino, das am 9. März 2020 gestartet ist. Für eine investive Förderung der Kinos stehen in diesem Programm allein im Jahr 2020 rund 17 Millionen Euro bundesseitig zur Verfügung. Folgende Änderungen der Fördergrundsätze sind vorgesehen: 1. Anhebung der maximalen Höhe des Bundesanteils an der Zuwendung von 40 % auf 80 % der förderfähigen Kosten; 2. Die übrigen 20 % zur Schließung der Finanzierung können durch komplementäre Förderungen oder den Eigenanteil der Kinos gedeckt werden; 3. Verzicht auf eine zwingende Kofinanzierung durch investive Förderprogramme der Länder.
Staatsministerin Monika Grütters weiter: „Zu weiteren Hilfen, die insbesondere auch den Kinos zugutekommen sollen, die derzeit noch nicht vom Zukunftsprogramm profitieren, bin ich mit dem Bundesfinanzministerium im engen Austausch und zuversichtlich, dass wird bald auch hier gemeinsam eine gute Lösung finden werden.“
Neben finanzieller Hilfen für Investitionen und Betrieb bedürfe es aber auch rasch eines bundesweit einheitlichen Konzepts für die Wiedereröffnung der Kinos.

Österreich: Kinos ab 1.7. mit 1m Abstand
(15.05.2020)

Während in Deutschland der Länder-Flickenteppich an Kinoeröffnungsterminen die Situation eher erschwert, hat Österreich heute bekannt gegeben, dass deren Kinos ab 1. Juli landesweit wieder öffnen dürfen und das ein Abstand von 1 Meter (nicht 1,50 m wie derzeit in Deutschland) gewährleistet sein muss zwischen den Besuchern. Vizekanzler Werner Kogler und Gesundheitsminister Rudolf Anschober gaben einen ganzen "Fahrplan für die Öffnung des heimischen Kulturbetriebs" bekannt. Demnach sind ab 29. Mai Veranstaltungen bis zu 100 Personen erlaubt, in weiterer Folge werde es ab 1. August auch Veranstaltungen von bis zu 1000 Personen geben können - so besondere Sicherheitsmaßnahmen vorliegen. Es sei "ein grober Rahmen" auch mit dem Bundeskanzleramt abgestimmt worden, mit dem man auch im Kunst- und Kulturbereich künftig auf das Prinzip "So viel wie möglich zulassen, so wenig wie möglich einschränken" setze. Mit diesem Rahmenkonzept wolle man ausdrücklich in Dialog mit der Kulturbranche treten.
- Infos u.a. bei der Wiener Zeitung und beim Kurier

Ulrich Matthes fordert Bekenntnis der Politik zur Kultur
(15.05.2020)

Der Präsident der deutschen Filmakademie, Ulrich Matthes, engagiert sich weiter für die Kinos in Deutschland. Er sagte am Donnerstag auf rbbkultur, die Kinobetreiber befürchteten, dass die Hälfte der Kinos die Krise nicht überstehen könnten. Gerade für kleinere Städte sei die Schließung eines Kinos fatal, weil Kinos dort auch Orte des Kontakts gerade für junge Leute seien. Es sei jetzt wichtig, aufzupassen, dass die Kultur nicht wie ein Luxusartikel behandelt werde, auf den man zugunsten anderer Bereiche und der großen Wirtschaft am Ende verzichten könne. Matthes forderte von Spitzenpolitikern in der Bundesregierung wie Finanzminister Olaf Scholz oder Wirtschaftsminister Peter Altmaier ein Bekenntnis zu Hilfsmaßnahmen für die Kultur. Das sollte nicht nur Kulturstaatsministerin Monika Grütters überlassen werden. Nötig sei ein gesamtgesellschaftliches Bewusstsein dafür, dass die Kultur mehr sei als ein „Zückerchen“, das man sich abends noch gönne.

Bayern: Bundesweites Konzept für Kino-Wiedereröffnungen nötig
(14.05.2020)

Bayerns Digitalministerin Judith Gerlach hat in einer heute Vormittag stattgefundenen (Video-)Pressekonferenz für die Wiedereröffnung von Kinos in der Corona-Krise ein bundesweites Konzept gefordert: "Wir brauchen einheitliche Starts. Kinos brauchen attraktive Filme. Die Filme starten aber nur, wenn sie bundesweit gezeigt werden können." Ein „abgestimmtes Vorgehen" der Bundesländer halte sie "für absolut sinnvoll".
Gleichzeitig betonte sie: „Kinos brauchen jetzt schnelle Starthilfe und auch für die Phase der Wiedereröffnung" – und kündigte für Bayern ein 12-Mio-Hilfspaket „für kleine und mittlere, aber auch für die größeren bis zu 7 Sälen Inhaber-geführten Kinos.

AG Kino – Gilde empfiehlt 2. Juli als Eröffnungstag für Arthouse-Kinos
(14.05.2020)

Der Verband der Filmkunsttheater AG Kino – Gilde empfiehlt seinen 370 Mitgliedskinos, unabhängig vom Flickenteppich unterschiedlicher Öffnungsdaten in den einzelnen Bundesländern eine Wiedereröffnung zum 2. Juli anzustreben. „Das sind jetzt noch gut sechs Wochen in denen wir Hygienekonzepte umsetzen, nötige Umbauten vornehmen sowie Filme disponieren und vorbereiten können“, so der Verbandsvorsitzende Christian Bräuer. „Die Arthouse-Kinos in ganz Deutschland sind bereit, Anfang Juli neuen Filmen einen bestmöglichen bundesweiten Start zu ermöglichen. Wir werden gemeinsam mit den Verleihern ein vielfältiges Programm gestalten und den Menschen wieder ein besonderes kulturelles Erlebnis sowie ein weiteres Stück Normalität ermöglichen.“ Mit Blick auf diese Terminempfehlung appelliert der Vorstand der AG Kino – Gilde an alle Länder, eine Öffnung zum 2. Juli 2020 zu ermöglichen und dies bald zu kommunizieren. Zugleich sollte die Kulturministerkonferenz kurzfristig über ein gemeinsames Hygiene- und Abstandskonzept für Kinos auf Basis des Entwurfs der Verbände AG Kino – Gilde und HDF Kino entscheiden, das den Gesundheitsschutz sowie die praktischen Gegebenheiten und die Wirtschaftlichkeit des Kinobetriebes in Einklang bringt. „Die Frage nach den Bedingungen für eine Öffnung ist ebenso bedeutend wie der Termin selbst“, erklärt Bräuer. „Bei 1,50 Meter Abstand in alle Richtungen können Kinos oft nur eine Auslastung von 25 bis 30 % erreichen. Im Kino sitzt man nebeneinander, schaut nach vorne und redet nicht während des Films. Deshalb ist im Zusammenspiel mit sehr guter Hygiene, intelligenter Sitzplatzverteilung und Kontaktverfolgung ein geringerer Abstand vertretbar. Eine zu geringe Auslastung beeinträchtigt nicht nur die Wirtschaftlichkeit der Kinos und führt mitunter zu nicht gewollten Preiserhöhungen, sie reduziert ganz massiv auch die Programmvielfalt. Natürlich erkennen wir an, dass es eine Reihe von weiterreichenden Überlegungen zur öffentlichen Gesundheit gibt, die bedeuten, dass dies möglicherweise nicht sofort realisierbar ist.“ Der Vorstand der AG Kino – Gilde bedauert, dass es der Branche nicht gelungen ist, einen gemeinsamen Wiedereröffnungstermin zu kommunizieren. Die Empfehlung orientiert sich an den wirtschaftlichen Notwendigkeiten zahlreicher Filmkunsttheater und gewerblicher Kinos. Natürlich kann jedes Kino früher in Abstimmung mit den lokalen Auflagen öffnen.
„Mit UNDINE und BERLIN ALEXANDERPLATZ stehen zwei hochkarätige deutsche Produktionen aus dem diesjährigen Berlinale-Wettbewerb in den Startlöchern, die nach Wiedereröffnung zeitlich abgestimmt in die Kinos kommen“, so Bräuer.“ Dennoch reicht eine nationale Perspektive allein nicht aus: „Internationale Filme werden erst dann hierzulande starten, wenn es auch international wieder so etwas wie einen Markt gibt“, erläutert Bräuer.
Hier zeichnet sich die Signalwirkung für die globale Kinobranche von Christopher Nolans TENET deutlich ab, dessen weltweiter Start für Mitte Juli geplant ist. So hat die globale Kinokette AMC bereits im April TENET als bevorzugten Punkt zur Wiedereröffnung in den USA genannt – übrigens auch für Regionen wie Texas, wo ein Kinobetrieb bereits heute behördlich wieder erlaubt ist. In Großbritannien strebt die Branche eine Wiedereröffnung der Kinos zum 4. Juli an, in Frankreich steht der 1. Juli zur Disposition. „Auch wenn Kinos wieder geöffnet sind, ist es deutlich, dass sie weiterhin Unterstützung benötigen, bis das Geschäft wieder ein annähernd normales Niveau erreicht hat,“ so Bräuer abschließend.

Kinoeröffnung in den Medien – Traumstern Lich spielt ab Freitag
(14.05.2020)

In vielen Medien wird aktuell über die Perspektiven der Kinoeröffnung berichtet. Heute ist ein großer Bericht der Nachrichtenagentur dpa herausgekommen, den viele Zeitungen aufgreifen (selbst bei Krankenkassen wird der Text gebracht - siehe hier...), Fernsehsender interviewen Kinobetreiber (u.a. WDR-Lokalzeit aus Bielefeld, ab Minute 20), und die B.Z. Berlin kommentiert neben einem Bericht über die Kinos: "Für die Lichtspielhäuser wäre jetzt eine klare Perspektive wichtig. Sie müssen rechtzeitig werben können, um ihr Publikum zurückzuholen. Und dafür sorgen, dass sich die Besucher im Saal auch sicher fühlen. Darüber hinaus muss die die Politik den Betreibern über die Corona-Zeit helfen." (als PDF hier...)

NACHTRAG: Das Programmkino Traumstern in Lich bei Giessen spielt ab Freitag wieder - ein Bericht dazu hier als PDF...

NACHTRAG 2: Frankfurter Kinos u.a. bleiben geschlossen - ein Bericht der Frankfurter Rundschau hier...