Pets 2

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Drei Jahre nach dem erfolgreichen Erstling sieht man sich in „Pets 2“ erneut an, was die Haustiere so treiben, wenn keiner daheim ist. Das wird hier aber noch größer aufgezogen, da Max mitsamt seiner Familie Urlaub auf einer Farm macht, während zuhause Captain Snowball für das Gute kämpft und Gidget etwas retten muss, das Max ihr anvertraut hat. Die Geschichten wirken allesamt ein wenig lose, führen zum Ende aber zusammen. Bis dahin gibt es rasante Unterhaltung mit sehr süßen Figuren und einer riesigen Menge an Gags.

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The Secret Life of Pets 2
USA 2019
Regie: Chris Renaud, Jonathan del Val
Deutsche Stimmen: Jan Josef Liefers, Fahri Yardim, Dietmar Bär, Jella Haase, Senna Gammour, Martina Hill, Dieter Hallervorden, Stefanie Heinzmann, Frederick Lau, Mario Barth
Länge: 83 Minuten
Verleih: Universal
Kinostart: 27. Juni 2019

FILMKRITIK:

Für Max und Duke hat sich das Leben verändert, seit ihr Herrchen und ihr Frauchen den kleinen Liam bekommen haben. Erst eine Plage, schließt Max ihn ganz und gar ins Herz und ist immer darauf bedacht, ihn zu beschützen. Dann fährt die Familie in Urlaub auf eine Farm, wo Max mit einem ganz anderen Lebensstil zurechtkommen muss. Derweil ist zuhause Gidget damit beschäftigt, ein Spielzeug, das Max ihr zur Bewachung überlassen hat, zurückzubekommen, denn dummerweise hat sie es verloren – und zwar ist es direkt ins Appartement einer verrückten alten Katzen-Lady gekullert. Captain Snowball wiederum fühlt sich als Superheld und bekommt endlich die Gelegenheit, das auch zu beweisen, denn der kleine Hund Daisy bittet ihn um Hilfe. Gemeinsam wollen sie einen jungen Tiger aus einem schrecklichen Zirkus befreien.
 
Die drei Handlungsstränge, die hier erzählt werden, haben über weite Strecken keinerlei Berührungspunkte. Sie werden nebeneinander her erzählt, wodurch sich der Eindruck ergibt, man würde einen Film sehen, der einfach drei Episoden einer Serie relativ geschickt miteinander kombiniert hat. Erzählerisch ist das nicht unbedingt die beste Lösung, weil der Film damit das Gefühl einer Anthologie heraufbeschwört – und das über die längste Zeit hinweg. Erst zum Finale hin gelingt es den Machern, die drei separaten Geschichten zueinander zuführen und zu einem gelungenen Abschluss zu finden.
 
Vor allem Fans des ersten Teils mögen angesichts der Erzählweise monieren, dass Max, die Hauptfigur des Originals, hier zu einer Nebenfigur verkommt, es funktioniert jedoch, weil alle drei Geschichten für sich stehen und auch sehr gut unterhalten können. Sicherlich, die Geschichte mit Gidget und den Katzen mag etwas haarsträubend sein, sie ist jedoch der Katalysator für einige der gelungensten Gags des Films. Generell gilt aber, dass „Pets 2“ unglaublich lustig ist. Hier wird am laufenden Band eine Gag-Kanonade abgefeuert, die die Lachmuskeln herrlich reizt. Dabei vergisst man aber auch nicht, die Emotionalität der Geschichte zu wahren, was angesichts der süßen Figuren, die allesamt zu Herzen gehen, so schwer natürlich nicht ist.
 
„Pets 2“ ist rasant erzählte Unterhaltung, die locker darüber hinwegtäuscht, dass die erzählten Geschichten kaum etwas miteinander zu tun haben. Der Humor macht es, und der ist erfreulich breit aufgestellt, bietet Slapstick, aber auch durchaus Ernsthafteres und bezieht die Komik auch daraus, dass der Film sehr gelungen beobachtet, wie Tiere sich oftmals verhalten.
 
Im Englischen gibt es das Debüt als Synchronschauspieler von Harrison Ford zu hören. Er leiht seine eindrucksvolle Stimme dem nicht minder eindrucksvollem Hund Rooster. Im Deutschen konnte man seinen üblichen Synchronsprecher Wolfgang Pampel für die Rolle engagieren. Auch ansonsten ist der Film klangvoll besetzt. Fahri Yardim spricht Snowball, als wäre er Rocket aus „Guardians of the Galaxy“, Jan Josef Liefers überzeugt als Max und Dieter Hallervorden ist der alte Hund Pops. Ein Totalausfall ist leider Senna Gammour, die Daisy spricht, akzentfrei geht das aber nicht über die Bühne.
 
Peter Osteried