Die Schule der magischen Tiere 2

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Der erste Teil war im letzten Jahr der erfolgreichste deutsche Kinofilm – der zweite Teil war da schon abgedreht. Nur knapp ein Jahr später kommt er in die Kinos, und ihm gelingt das Kunststück, sogar etwas besser als der Vorgänger zu sein. Weil er klarer in seiner Erzählweise ist und die magischen Tiere zwar immer noch prominent einsetzt, nun ab den kindlichen Figuren mehr Entfaltungsspielraum lässt. Diesmal inszeniert die Klasse ein Musical zu Ehren des 250. Gründungstags der Schule.

Webseite: https://www.leoninedistribution.com

Deutschland 2022
Regie: Sven Unterwaldt
Buch: Thorsten Näter, Sven Unterwaldt, Alexander Dydyna
Darsteller: Emilia Maier, Leonard Conrads, Loris Sichrovsky, Nadja Uhl, Milan Peschel, Justus von Dohnányi

Länge: 100 Minuten
Verleih: Leonine
Kinostart: 29. September 2021

FILMKRITIK:

Vor 250 Jahren wurde aus dem Schloss eine Schule. Das soll gefeiert werden, indem die Kinder ein eigenes Musical aufführen. Eigentlich möchte der Schulleiter sein eigenes Stück umgesetzt sehen, niemand hält sich aber daran. Ida ist in Jo verknallt, auf den wiederum die zickige Helene steht. Helene will die Hauptrolle spielen, Jo ist in der männlichen Hauptrolle gesetzt, und Ida ist die Regisseurin. Das sorgt für reichlich Verwirrungen und Missverständnissen. Und auch ein Geheimnis gibt es wieder zu lüften. Diesmal gräbt jemand nachts große Löcher in den Schulhof. Aber warum nur?

Beim zweiten Teil saß ein anderes Team an Autoren und Regisseur am Werk. An der technischen Umsetzung merkt man das nicht, eher schon an der Gewichtung der Musical-Elemente. Im ersten Teil waren sie nicht von der Handlung gegeben, sondern in Form eines klassischen Musicals geboten. Im zweiten wird nun nur gesungen, wenn es um das Stück geht, das aufgeführt werden soll. Das ist eine subtile Veränderung, die darauf verweisen könnte, dass man die Gesangseinlagen bei einem weiteren Teil gleich ganz weglässt.

Die Geschichte dreht sich nun nicht mehr um Außenseiter, die in die Gemeinschaft hineinwollen, sondern um die Gemeinschaft, bei der es natürlich auch an allen Ecken und Enden ziept. Schließlich gibt es in der Klasse auch die typisch arrogante Zicke und ihre Entourage. Natürlich darf auch sie eine kleine Form von Läuterung erleben, in erster Linie versucht der Film dem jungen Publikum aber zu zeigen, dass Freundschaft keine Einbahnstraße ist und man sich nicht unter Wert verkaufen sollte. Wenn jemand sich nicht wie ein Freund verhält, sollte man ihm oder ihr auch nicht länger die Stange halten.

Der Film ist flott erzählt, der Humor ergibt sich aus Situationen und magischen Tieren. Von denen gibt es hier auch zwei Neuzugänge. Einen Pinguin, der von Axel Stein gesprochen wird, und ein Chamäleon. Der Pinguin hat wenig pädagogischen Wert, das Chamäleon schon mehr, weil es seiner Besitzerin beibringt, dass man nicht immer unsichtbar bleiben, sondern manchmal auch in den buntesten Farben strahlen sollte.

Die Effekte sind erneut sehr schön umgesetzt, die Tiere sehen überzeugend aus. Das jugendliche Ensemble fühlt sich noch sicherer in seinen Rollen, und Justus von Dohnanyi hat als strenger, von sich selbst eingenommener Schulleiter ein paar der besten Szenen abbekommen. Kurz gesagt: Ein Spaß für die Kleinen, und für die Großen auch ganz nett.

 

Peter Osteried