Wuff

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Wie der Name schon andeutet ist der neue Detlev Buck-Film „Wuff“ ein Hundefilm. Darüber hinaus jedoch filmische Frauenliteratur, die vier mehr oder weniger unglückliche Frauen zeigt, die Männerprobleme haben und diese auch mit Hunden kompensieren. Sehr leichte Muse ist das, bis in die kleinsten Rollen prominent besetzt.

Webseite: www.facebook.com/wuff.film/

Deutschland 2018
Regie: Detlev Buck
Buch: Andrea Willson
Darsteller: Kostja Ullmann, Emily Cox, Marie Burchard, Johanna Wokalek, Maite Kelly, Frederick Lau
Länge: 125 Minuten
Verleih: DCM
Kinostart: 25. Oktober 2018

FILMKRITIK:

Ella (Emily Cox), Cecile (Johanna Wokalek), Lulu (Maite Kelly) und Silke (Marie Burchard) sind beste Freundinnen, die sich regelmäßig im Zirkuszelt von Lulu treffen, Cocktails trinken und ihre Probleme bereden. Die drehen sich in erster Linie um die Männer, denn in diesem Bereich hapert es bei allen Vieren: Die Journalistin Ella wurde gerade von ihrem bald Ex-Freund der Redakteursposten bei einer Zeitschrift weggeschnappt, woraufhin sie vom Chefredakteur (Harald Martenstein) im wahrsten Sinne des Wortes in den Wald geschickt wird. Dort soll sie recherchieren und trifft auf den schmucken Förster Daniel (Kostja Ullmann).
 
Cecile ist zwar verheiratet, hat Haus und Kinder und auch einen Hund, den besten Freund ihres am Down-Syndrom leidenden Sohn. Dass der Hund ihren Mann, einen erfolgreichen und oft reisenden Konzertpianisten, nicht besonders mag, weckt in Cecile einen schlimmen Verdacht.
 
Silke ist Hundetrainerin und lernt dabei den ehemaligen Fußballspieler Oli (Frederick Lau) kennen, der gerade versucht, den Hund einer Nachbarin (Katharina Thalbach) zu bändigen. Zwar landen die beiden schnell im Bett, doch dann beginnt Oli Silke Konkurrenz zu machen und verdingt sich als Gassi-Geher, der mit einer ganzen Horde von Vierbeinern durch die Stadt zieht.
 
Lulu wiederum ist eigentlich Katzenfan und lernt ausgerechnet den Hunde-Freund Dr. Seligmann (Bastian Reiber), der auch den anderen Frauen des Quartetts schon mehr oder weniger auf die Pelle gerückt ist.
 
Sehr viel Personal fährt Detlev Buck in „Wuff“ auf, für den Andrea Willson ein Drehbuch geschrieben hat, dass wie ein Best Of der Frauenliteratur wirkt. Allerlei Probleme werden angerissen, die an vier ein wenig, aber am Ende doch heterogenen Frauentypen, durchgespielt werden. Eine typische episodische Erzählweise ist das, eine Aneinanderreihung von Häppchen und Momenten, die von Pointe zu Pointe hüpfen, mal albern, mal anrührend sind und am Ende doch die meisten Probleme wie Problemchen wirken lassen.
 
Ähnlich bunt wie die vier Haupterzählstränge sind zum einen natürlich die Vierbeiner, die den Film in jeglicher Form bevölkern, aber auch die zahlreichen Gastauftritte von Personen, die in den unterschiedlichsten Bereichen bekannt sind und wohl kleinteiligste Zielgruppen ansprechen sollen: Von Schauspielern wie Judy Winter oder Milan Peschel, über den Anwalt und Autor Ferdinand von Schirach oder den Rapper Romano, bis hin zu den Germany's Next Topmodel-Kandidatinnen Stefanie Giesinger und Elana Carriere ist für jeden etwas dabei.
 
Ein wenig beliebig mag das wirken oder auch überladen, was aber wiederum gut zu einem Film passt, der sich weniger um Tiefe bemüht, als um Breite. Manches funktioniert dabei besser, manche Episode überzeugt mehr als andere, doch angesichts der schieren Menge von Figuren und Momenten ist dann auch hier wohl für jeden etwas dabei.
 
Michael Meyns