Jagdzeit – Den Walfängern auf der Spur

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Die Hauptwaffe von Greenpeace im Kampf gegen den Walfang sind die Medien. Die spektakulären Bilder der Greenpeace-Aktionen hat wahrscheinlich jeder vor Augen: mit kleinen schnellen Schlauchbooten stellen sich die Aktivisten mitten zwischen riesige Walfangschiffe und die bedrohten Tiere und riskieren dabei ihr Leben. Damit retten sie nur wenige Tiere, aber es entstehen eindringliche Aufnahmen die sehr öffentlichkeitswirksam vom Kampf Davids gegen Goliath erzählen. Angela Graas hat das Greenpeace Schiff Esperanza auf seiner monatelangen Reise ins Südpolarmeer begleitet und dokumentiert, was hinter den Bildern steht.

Greenpeace unterstützt den Kinostart des Films mit einem Hinweis in seinem Januar-Rundbrief an alle Mitglieder, der am 11.1.2010 erscheint.
Am 2.2. wird der Film evtl. auf Arte ausgestrahlt, der Termin ist aber nicht sicher.

Webseite: www.jagdzeit-film.de

Deutschland 2009
Regie: Angela Graas
Kamera: Alberto Venzago
Kamera / Ton: Markus Zucker
Schnitt: Marc Haenecke
Musik: Sebastian Pille
Länge: 88 Minuten
Verleih:Leykauf Film / Die Filmagentinnen
Kinostart: 14.1.2010
 

PRESSESTIMMEN:

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FILMKRITIK:

JAGDZEIT ist ein angenehm geradliniger Dokumentarfilm. Regisseurin Angela Graas hat das Greenpeace-Schiff Esperanza auf einer Expedition ins Südpolarmeer begleitet, wo die Besatzung versuchen will, eine japanische Walfangflotte am Fang der geschützten Spezies zu hindern. Der Film über die Jagd auf die Jäger folgt dabei strikt der Chronologie der Ereignisse und bleibt immer vor Ort, auf der Esperanza. Lediglich ganz am Anfang genehmigt sich Graas einen Ausflug nach Japan. Die Flotte aus drei Walfängern und zwei Späherbooten, die unter dem Deckmantel der Forschung unterwegs ist, wird festlich am Hafen verabschiedet. Währenddessen ist die Esperanza schon unterwegs zu den Walschutzgebieten der Antarktis. Kapitän Frank hofft auf eine gute Fahrt durch die gefährlichen Gewässer, die international zusammen gesetzten Crewmitglieder freuen sich, dass sie dabei sind, aber sie haben auch Angst vor den bevorstehenden Aktionen. Wenn die Walfänger gefunden sind, werden die Greenpeace-Leute sich mit kleinen Schlauchbooten zwischen die Harpunen und die Tiere begeben. Mit dieser gefährlichen Aktion werden sie versuchen, die Fangquote zumindest zu vermindern und die medienwirksamen Bilder zu produzieren, die ein wichtiger Baustein auf dem Weg zur Ächtung des Walfangs sind.

Aber zunächst müssen die japanischen Schiffe in der Weite des Polarmeeres aufgespürt werden. Auch im Zeitalter von GPS und Google-Earth ist die Esperanza dabei auf Intuition, Sachkenntnis und einen glücklichen Zufall angewiesen. Die Tage vergehen, die Stürme am 50. Breitengrad müssen überstanden werden, dann tauchen die ersten Eisberge auf, schließlich wird der erste Wal gesichtet, aber von der Nisshin Maru und ihren Begleitbooten fehlt immer noch jede Spur. JAGDZEIT wartet mit. Graas nimmt sich Zeit, das Meer zu filmen, mit der Besatzung den Horizont zu beobachten und in Interviews einzelne Crew-Mitglieder vorzustellen. Was führt sie auf die Esperanza? Wie organisieren sie ihr Leben um die Greenpeace-Aktivitäten? Und welche Funktion haben sie an Bord?

Endlich taucht ein Boot am Horizont auf. Ärgerlicherweise ist es eines der Späherschiffe. Jetzt ist es die Esperanza, die untertauchen muss, bevor sie einen neuen Versuch starten kann. JAGDZEIT dokumentiert die verschiedenen Stationen der langen Verfolgungsjagd die hin und her wogt, gerade durch die Wartezeiten an den Nerven der Crew zehrt und im Weiteren eine völlig unerwartete Wendung nimmt. Wie von selbst ergibt sich dabei ein spannender Doku-Thriller, der ohne künstliche Zuspitzungen und Off-Kommentare auskommt und auch die Motivation der Crew relativ nüchtern zeichnet. Lediglich bei den mit Musik unterlegten Landschaftsaufnahmen kommt dann doch manchmal etwas Black-Beauty-Sentimentalität auf.

Greenpeace unterstützt den Kinostart des Films mit einem Hinweis in seinem Januar-Rundbrief an alle Mitglieder, der am 11.1.2010 erscheint.
Am 2.2. wird der Film evtl. auf Arte ausgestrahlt, sicher ist dieser Termin allerdings nicht.

Hendrike Bake

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