Löwenzahn

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Pünktlich zum 30. Jubiläum der beliebten Fernsehserie kommt Löwenzahn nun auch ins Kino. Weniger ungewöhnliches Wissen steht hier im Mittelpunkt als eine Art James-Bond-für-Kinder Geschichte, die die Hauptfigur Fritz Fuchs im Duell mit geldgierigen Gaunern zeigt. Ein erstaunlich aufwändiger Kinderfilm, der sein Zielpublikum gut unterhalten dürfte.

Webseite: www.loewenzahn-daskinoabenteuer.de

Deutschland 2011
Regie: Peter Timm
Drehbuch: Henriette Pieper, André Georgi
Darsteller: Guido Hammesfahr, Ruby O. Fee, Dominique Horwitz, Petra Schmidt-Schaller, Helmut Krauss, Sanam Afrashteh
Länge: 92 Min.
Verleih: NFP
Kinostart: 12. Mai 2011

PRESSESTIMMEN:

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FILMKRITIK:

Von 1981 bis 2006 war Löwenzahn mit Peter Lustig eine der beliebtesten Kindersendungen des deutschen Fernsehens. Mit dem neuen Hauptdarsteller Guido Hammesfahr, der als Fritz Fuchs in den berühmten bunten Bauwagen einzog, veränderte sich zwar nicht das Grundprinzip der Sendung, aber die Tonart. Immer noch stehen wissenswerte Informationen über Umwelt und Natur im Mittelpunkt, aber den veränderten Sehgewohnheiten wurde mit mehr Aktion Tribut gezollt. So erzählt nun auch dieser Löwenzahn-Kinofilm eine Geschichte, die man Anfang der 80er Jahre, als Löwenzahn ins deutsche Fernsehen kam, eher von einem James Bond-Film erwartet hätte. Mit dem inzwischen etwas angestaubt wirkenden Öko-Charme eines Peter Lustig hat das nicht mehr viel zu tun.

Dementsprechend aufwändig beginnt der Film mit römischen Legionären, die mit Elefanten über die Alpen ziehen. Es ist Hannibal, der seinen Goldschatz in einer Höhle versteckt. Jahrtausende später forschen zwei Jungs in der Höhle: Fritz Fuchs und sein Freund Roman Zenkert, die allerdings schon hier ihre konträre Motivation offenbaren. Während Fritz den Schatz der Allgemeinheit geben will, plant Roman, ihn für sich zu behalten. Doch der Einsturz der Höhle verhindert vorerst die Bergung des Schatzes und macht aus den Freunden Gegner.

Jahre später lebt der erwachsene Fritz mit seinem wuscheligen Hund Keks in seinem Bauwagen in Bärstadt. Es ist Sommer und die junge Laila (Ruby O. Fee) ist gerade angekommen, um den Sommer bei ihrer Tante Yasemin (Sanam Afrashteh) zu verbringen. Doch ehe sie es sich versieht wird sie in ein großes Abenteuer gezogen. Ein schwarzer Wagen rast durch die Ortschaft, fährt rücksichtslos einen Hund tot und hält vor Fritz’ Bauwagen. Es sind die blonde Cora (Petra Schmidt-Schaller) und ihre beiden Handlanger Ronny und Marvin. Im Auftrag des zum finsteren Geschäftsmann herangewachsenen Roman (Dominique Horwitz) suchen sie nach Fritz’ Notizbuch, das Roman endlich in den Besitz von Hannibals Schatz bringen soll. Es entwickelt sich eine aufwändige Verfolgungsjagd, die über eine Burg in Eisenstein bis zu den Alpen führt.

Neben Guido und Yasemin (und natürlich dem Hund Keks) ist auch Fritz’ Nachbar Herr Paschulke (Helmut Krauss) in der Kinoversion der Fernsehserie zu sehen. Besonders sehenswert sind allerdings die Darsteller der beiden „Bösen“, Dominique Horwitz und Petra Schmidt-Schaller, die sichtlich viel Spaß hatten, einmal ganz plakative Klischeefiguren zu geben. Das lässt dann auch über so manche Drehbuchschwäche hinwegsehen, vor allem aber das fast völlige Fehlen dessen, was auch die modernisierte Fernsehserie auszeichnet: Das Verknüpfen einer Geschichte mit wissenswerten Informationen, originellen Einfällen, Anregungen zum selber machen. „Löwenzahn – Das Kinoabenteuer“ verlässt sich fast völlig auf seine rasante Geschichte, deren Tempo fast ohne Pause durchgehalten wird und dadurch ein sehr zeitgemäßer Kinofilm für Kinder geworden ist.

Michael Meyns

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