Die Gangster Gang

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Manchmal sind die Bösen die besseren Guten. Das war nicht nur bei der Serie „Leverage“ schon so, das gilt auch für „Die Gangster Gang“. Denn die Gauner planen zwar das große Ding, aber Wolf möchte eigentlich ein Guter werden – und so geraten sie ins turbulente Tohuwabohu, als ihnen ein anderer einen großen Raub in die Schuhe schiebt. Die DreamWorks-Produktion ist ein höchst vergnüglicher Film, der das Genre des Heist-Films á la „Ocean’s 11“ aufgreift und noch übersteigert, weil Animation eben mehr Möglichkeiten eines wilden Ritts offeriert.

Website: https://www.upig.de/micro/die-gangster-gang

The Bad Guys
USA 2022
Regie: Pierre Perifel
Buch: Etan Cohen
Darsteller: Sebastian Bezzel, Joyce Ilg, Max Giermann
Länge: 99 Minuten

FILMKRITIK:

Die Gangster Gang ist berüchtigt. Ihr neuestes Ding soll das Stehlen des Goldenen Delfins sein, der an den Philanthropen Professor Marmalade verliehen wird. Aber der Coup geht schief und Wolf, Snake, Shark, Tarantula und Piranha wandern ein. Doch man offeriert ihnen eine zweite Chance. Sie müssen beweisen, dass sie gut werden können, was Wolf tatsächlich gefällt. Aber keiner von ihnen ahnt, dass sie von einem Verbrechergenie als Sündenbock für den größten Raub aller Zeiten herhalten sollen.

Eine kleine Kontroverse gab es um den Film im deutschsprachigen Raum im Vorfeld. Nach dem ersten Trailer herrschte noch Begeisterung, beim zweiten wurde dann eine Neubesetzung der Stimmen gefordert. Im ersten waren noch professionelle Synchronsprecher zu hören – darunter Dietmar Wunder (u.a. Daniel Craig) als Wolf – im zweiten war dann die Sprecherriege zu hören, die auch im Film zu hören ist. Statt Wunder spricht nun Sebastian Bezzel die Hauptrolle. Der aus den Eberhofer-Krimis bekannte Schauspieler ist an sich auch ganz gut, den bayrischen Zungenschlag wird er aber nicht ganz los. Generell gilt: Mit dem Stimm-Ensemble des ersten Trailers wäre man besser gefahren.

Aber unabhängig davon: Wie ist der Film denn nun? Mit zwei Worten: mordmäßig lustig. Er greift die typischen Tropen des Heist-Films auf und übersteigert sie total. Der Film nutzt die Möglichkeiten, die nicht nur die Animation, sondern auch eine Welt, in der Tier-Menschen neben normalen Menschen existieren und Kätzchen und Meerschweinchen dennoch ganz normale Tiere sind, zu bieten hat. Das Ergebnis ist eine totale Übersteigerung, ein wilder Ritt, der rasant beginnt und niemals nachlässt.

Mit „Die Gangster Gang“ hat DreamWorks einen absolut knackigen Film am Start. Animation, die für jede Zielgruppe funktioniert. Niedlich und harmlos für die Kleinen, cool und mitreißend für die Älteren. Weil das Kunststück gelingt, einen Film wie „Ocean’s 11“ zu erschaffen, aber auf einem Level, der Kinder zu interessieren vermag und Erwachsene bestens unterhält.

Ein vergnüglicher Film, der seinen Spaß auch daraus generiert, dass er die Konventionen des Genres bedient und sie dann ad absurdum führt. Ein geradezu perfekter Familienfilm.

 

Peter Osteried