Shorty und das Geheimnis des Zauberriffs

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Mit seinem Animationsfilm „Shorty und das Geheimnis des Zauberriffs“ richtet sich Autor und Regisseur Peter Popp an die Kleinsten - mit einer überschaubaren Laufzeit von gut einer Stunde und einer einfach gehaltenen Animation. Erzählt wird von ein paar Fischen, die nach der Zerstörung ihres Korallenriffs nach einer neuen Heimat suchen, in die der Mensch noch nicht vorgedrungen ist. Insgesamt sympathische Unterhaltung für kleine Kinozuschauer.

Website: www.alpenrepublik.eu/shorty.html

Deutschland 2021
Regie: Peter Popp
Buch: Peter Popp
Darsteller: Veronica Ferres, Emilia Schüle, Andreas Bourani, Hannes Jaenicke
Länge: 66 Minuten
Verleih: Alpenrepublik
Kinostart: 8. Juli 2021

FILMKRITIK:

Der kleine Korallenfisch Shorty muss sich zusammen mit seiner Schwester Indigo und seinem besten Freund Jake auf die Suche nach einer neuen Heimat machen, als ihr farbenprächtiges Korallenriff durch Menschenhand vernichtet wird. Nur knapp sind sie alle dem Schleppnetz der Fischfangflotte entkommen. Nun jedoch brauchen sie eine neue Heimat. Als sie von einem sagenumwobenen Korallenriff hören, das noch nie von einem Menschen berührt worden sein soll, machen sie sich auf den Weg und müssen allerhand Abenteuer und Herausforderungen überstehen.

Peter Popp schrieb und inszenierte schon im Jahr 2004 den Kurzfilm „Kaluoka’hina – Das Zauberriff“, der für das damals neuartige Kinoerlebnis in einem Kuppelformat mit 360-Grad-Projektion entwickelt wurde. Fast zwei Jahrzehnte später kehrt er zum Korallenriff zurück und erzählt eine einfache, aber durchaus nicht unsympathische Geschichte, die mit ihren Botschaften natürlich vor allem ein junges Publikum erreichen will.

In für Kinderaugen dramatischen Momenten zeigt Popp die Zerstörung der natürlichen Heimat seiner drei Helden. Das ist ein emotionaler Moment, der bei jungen Zuschauern sicherlich verfängt und die Identifikation mit den drei Fischen erleichtert. Das weitere Ziel: Den Kleinen soll ein Gefühl für ihre Umwelt, für die Natur und für die Tiere, die darin leben, gegeben werden. Der Film ist in seinem Eifer missionarisch, aber auf die gute, die anständige, die richtige Art und Weise. Weil er den kleinen Zuschauern vermittelt, wie der Mensch vergessen hat, dass er selbst Teil dieser Natur ist. Stattdessen ergeht er sich in ihrem Raubbau und treibt damit den eigenen Untergang voran. Düster wird „Shorty und das Geheimnis des Zauberriffs“ dabei aber nie.

Überhaupt ist der Film immer so gestrickt, dass er auch zarte Kinderseelen nicht aus dem Lot bringt. Wenn Shorty einen Wurm an einem Anglerhaken entdeckt, dann ist der nicht darauf aufgespießt, sondern an ihm festgebunden, und wird natürlich von dem kleinen Korallenfisch befreit.

Manchmal geht es mit Popp etwas zu sehr durch. So lässt er seinen Helden einem Laternenfisch lauschen, der davon erzählt, dass er sie alle zum Jupitermond Europa bringen kann, wo nie ein Mensch gewesen ist und sie in Frieden leben können (wären da nicht die viel, viel größeren Raubfische). Das ist eine extrem merkwürdige Sequenz, die die Fischgruppe in einem quallenartigen Raumschiff auf dem Weg nach Europa zeigt, entlang an Astronauten, die nur staunen können, was sie sehen. Bis die Vision des Laternenfischs praktisch in sich zusammenfällt.

Sieht man davon ab, erweist sich der Film jedoch als sympathische Unterhaltung für Kids, die für die einfachen Botschaften vielleicht empfänglich sind.

Peter Osteried