Bocksprünge

Zum Vergrößern klicken

Wenn auf einem "Liebeskarussel" zuviele "Bocksprünge” gemacht werden...
Diese neue deutsche Komödie mit toller Besetzung ist ein boulevardesker Bezie­hungs­reigen mit schrägen Wortgefechten, in der jeder so gut wie alles falsch macht und bei der trotzdem kein Auge trocken bleibt. Ausgezeichnet beim 25. Internationalen Filmfest Emden-Norderney mit dem NDR-Nachwuchs-Filmpreis an Regisseur und Hauptdarsteller Eckhard Preuß.

Webseite: www.bockspruenge-derfilm.de

Deutschland 2014.
Regie: Eckhard Preuß.
Darsteller: Eckhard Preuß, Julia Koschitz, Jule Ronstedt u.a.
Länge: 86 Min.
Verleih: Movienet, Vertrieb: 24Bilder
Kinostart: 20.11.2014

FILMKRITIK:

Ein ganz schönes Durcheinander, aber ein witziges Durcheinander. Dabei sind Udo, Doris, Maja, Silvan, Valerie, Rudolf – dann  Valeries Vater Dahlmann, der Barmann und dessen Frau Mira, schließlich noch Eva.

Doris und Udo sind seit vierzehn Jahren verheiratet, nur findet Doris eines Tages Maja unter Udos Bett. Erste Katastrophe.
Silvan, der mit Maja befreundet ist, hat mit Valerie geschlafen, und die ist vielleicht sogar schwanger. Zweite Katastrophe.
Valerie verliebt sich in Rudolf, doch das erschreckt Doris, der Rudolf einmal beistand und die ihn sehr liebenswert fand. Dritte Katastrophe.
Die Frau von Valeries Vater wird von diesem mit einem jungen Kerl gesehen. Vierte Katastrophe.
Nachdem alles wieder gut geworden zu sein scheint und jeder wieder bei dem ist, zu dem er gehört, steht Eva vor der Tür, die einst jahrelang Rudolfs Geliebte war. Fünfte Katastrophe?

Unter den deutschen Komödien der letzten Zeit nimmt „Bocksprünge“ einen guten Platz ein. Eckhard Preuß, eigentlich nicht Autor und Regisseur sondern Schauspieler – hier in der Rolle des Udo - ist das von der Idee her und inszenatorisch gut gelungen. Die „moderne“ Liebe wird sogar schließlich durch die richtige ersetzt – zweifellos kein gesellschaftlicher und moralischer Nachteil.

Die Schauspieler agieren prächtig. Eine beachtliche Mannschaft ist zusammengekommen. Wie gesagt Preuß als Udo, Jule Ronstedt als verzweifelte Doris, Julia Koschitz als verführerische Maja, Benjamin Sadler als braver aber einmal gefallener Silvan, Friedrich Mücke als nach schwerer Enttäuschung wieder hoffnungsvoller Rudolf, Teresa Rizos als Valerie, die es mit dem Sex nicht so genau nimmt, Jochen Nickel als sehr sympathischer Barmann, Robert Giggenbach als kurz enttäuschter Dahlmann sowie Yvonne Catterfeld als mysteriöse Eva.

Eine ziemlich gelungene, witzige, frivole deutsche Beziehungskomödie.

Thomas Engel