Nach einer Reihe von Realfilmen kehrt das Franchise zu den Wurzeln zurück, wenn auch nicht zum klassischen Zeichentrick, sondern zur Computeranimation. Aber „Transformers One“ ist nicht nur stilistisch eine Besinnung auf den Anfang, auch inhaltlich, denn erzählt wird hier, wie aus zwei Freunden die erbitterten Feinde Optimus Prime und Megatron werden.
Website: https://paramount.de/transformers-one
Transformers One
USA 2024
Regie: Josh Cooley
Buch: Andrew Barrer, Gabriel Ferrari
Darsteller: Chris Hemsworth, Scarlett Johansson
Länge: 90 Minuten
Verleih: Paramount Pictures
Kinostart: 10. Oktober 2024
FILMKRITIK:
Auf Cybertron gibt es eine Zweiklassengesellschaft. Die Transformer herrschen, die Roboter, die sich nicht transformieren können, schuften in den Minen, um Energon abzubauen. Dazu gehören auch Orion Pax und D-16, die die besten Freunde sind. Orion möchte mehr vom Leben haben und beweisen, dass die Nicht-Transformer genauso gut wie die Transformer sind. Als er eine Nachricht aufschnappt, die den Weg zur verlorengegangenen Matrix der Führung offenbart, machen sich die Freunde auf dem Weg. Doch was sie entdecken, wird Cybertron für alle Zeiten verändern.
Es ist nicht explizit gesagt, aber „Transformers One“ funktioniert auch als Prequel für die Realfilme, denn hier wird nicht nur von der Erschaffung Cybertrons, sondern auch von zwei kleinen Robotern, die zu erbitterten Feinden werden, erzählt. Dass das Ganze computeranimiert ist, ist auch kein Hindernis. Bei den Realfilmen ist abgesehen von den Locations und ein paar Schauspielern auch nichts echt. Der Film ist flott erzählt, dass er nicht so überlang ist, wie die großen Vorgänger, ist ein Segen, weil er damit auch die Action dosiert einsetzen kann. Klar, davon gibt es jede Menge und wie in den Realfilmen ist der Schnitt hier teilweise schon herausfordernd, aber emotional steht mehr auf dem Spiel.
Denn dem Werk gelingt es, die Freundschaft von Orion Pax und D-16, die zu Optimus Prime und Megatron werden, herauszuarbeiten. Der Wandel von D-16, als er von seiner Welt und ihrem Anführer enttäuscht wird, mag ein bisschen plakativ sein, funktioniert aber im Kontext der Geschichte durchaus. Es passt auch zum alten Credo aus „The Dark Knight“, dass jeder Held ein Schurke wird, wenn er nur lange genug lebt.
Im Original hat man Sprecher wie Chris Hemsworth, Steve Buscemi und Scarlett Johansson. Die ersteren Beiden haben ihren üblichen Synchronsprecher bekommen, für Johansson übernimmt im Deutschen Emilia Schüle. Ein paar Social-Media-Influencer muss man auch ertragen, aber ihre Rollen sind klein, abgesehen von B-127, der aber eh nervig sein soll. Die Starpower des Originals ist größer, die Synchronisation aber im Großen und Ganzen gelungen. So wie der Film, der kein Vorwissen benötigt. Und: Nach langer Zeit ein Film auch für Kinder, denn die Realfilme waren ab 12 Jahren freigegeben, dieser dürfte FSK 6 bekommen, wenn man von den Trailern ausgeht. Beim Verfassen dieses Textes stand die Altersfreigabe noch nicht fest.
Peter Osteried