Filmbücher & Mehr

KINOBÜCHER:

Éric Rohmer/Claude Chabrol:
„Hitchcock“.
Hrsg.: Robert Fischer.
287 Seiten, 214 Abb.,
Alexander Verlag; 29,80 Euro.

Von Tobias Sunderdiek

Einen Oscar hat er nie bekommen, und auch sonst sah man in Alfred Hitchcock oft nicht mehr als einen Handwerker. Jahrzehntelang galt der Brite in Hollywood als zwar sicherer Hitgarant – aber als Künstler? Das war dann doch jenseits der Vorstellungskraft. Denn waren Thriller nicht „nur“ Genrefilme?

Heute erscheint einem die Frage, ob Alfred Hitchcock Kunst schuf, unglaublich. Zumal dessen Film „Vertigo“ erst vor kurzem Orson Welles’ „Citizen Kane“ von der durch das British Film Institute alle zehn Jahre weltweit unter Filmkritikern gestellten Frage nach dem „besten Film aller Zeiten“ abgelöst hat.

1957 allerdings wäre das aber noch undenkbar gewesen.

Als geradezu revolutionär musste da das weltweit erste Buch über Alfred Hitchcock gelten, das die beiden „Cahier du Cinéma“-Autoren und späteren Regisseure Éric Rohmer und Claude Chabrol da unter dem schlichen Titel „Hitchcock“ veröffentlichten. Bis zum Film „Der falsche Mann“, der 1957 in die Pariser Kinos kam, geht die Betrachtung der beiden Filmenthusiasten, die Hitchcocks Gesamtwerk erst kurz zuvor in einer Retrospektive der Cinémathèque Française sichten konnten.

Dass sich Intellektuelle mit Hitchcock und Hollywood-Filmen beschäftigten, bedeutete schon einen Paradigmenwechsel. Mehr noch: Die Nouvelle Vague betrachtete Kino als eigenständige Kunst, die ihre eigenen Regeln hatte. Und in Alfred Hitchcock sahen die jungen französischen Enthusiasten einen der größten Virtuosen dieser Kunstform.

Erstaunlich dabei bis heute: Die genaue Beobachtungs- und Interpretationsgabe der beiden Kritiker, die nicht nur in der Vor-Videozeit ihre Eindrücke vom meist einmaligen Sichten der Filme beziehen mussten, sondern deren Urteile und Analysen noch heute weitgehend Gültigkeit haben.

Zwar dürfte das einflussreichste Buch über den „Master of Suspense“ François Truffauts Interviewband „Mr. Hitchcock, wie haben sie das gemacht?“ sein (deutsch im Heyne-Verlag), doch bezieht es, das wird dem Leser klar, so manchen Gedanken aus dem Buch der Nouvelle Vague-Kollegen Chabrol und Rohmer bezieht.

56 Jahre nach seiner Erstveröffentlichung in Frankreich ist dieses enorm wichtige Werk der Filmgeschichtsschreibung nun endlich auch auf Deutsch erscheinen. Dabei erweist sich „Hitchcock“ auch editorisch als Glanzleistung.

Robert Fischer, der sich bereits als Herausgeber vieler Schriften von Truffaut hervorgetan hat, hat hier erneut eine wunderbare Arbeit hingelegt. Versehen mit allerlei Abbildungen sowie einer filmhistorischen Einleitung, fügte er zudem spätere Texte hinzu. Darunter eine Analyse von Éric Rohmer zu „Vertigo“, sowie Interviews mit Claude Chabrol und Rohmer.

Ein Fest für Cineasten. Und weit mehr als nur eine historische Fußnote, sondern immer noch ein Lesevergnügen mit großem Erkenntnisgewinn. Oder wie Truffaut schrieb: „Das einzige Filmbuch, das man wie einen Krimi in einem Zug durchlesen sollte.“

Buchinfo des Verlages hier…

 


Franz Stadler:
Immer wenn das Licht ausgeht…
66 Berliner Kinogeschichten
Re Di Roma Verlag
12,95 Euro

Die Berliner Kinogänger kennen ihn seit Jahrzehnten und die Mitglieder des Programmkinoverbandes AG Kino-Gilde sowieso: FRANZ STADLER, einer der Pioniere der Programmkinos in Deutschland, der 40 Jahre lang (!) von 1971 bis 2011 das „filmkunst 66“ in Berlin betrieb. Legendär wurde er mit seinen ausgefallenen Filmreihen. Nun hat er aufgeschrieben, was so in 40 Jahren Programmkinoarbeit alles passieren kann: „Immer wenn das Licht ausgeht. 66 Berliner Kinogeschichten“. Es sind Geschichten von Filmen, von Filmstars, von vielen Erlebnissen mit dem Kinopublikum. U.a. die von dem Pärchen, das vor Jahren fast täglich „Harold & Maude“ anschaute – und 12 Jahre später mit einem 12jährigen Jungen erneut ins Kino kam und ihn als Harold vorstellte. Er war im Kino gezeugt worden, und dass der Junge nun Harold hieß, war Ehrensache…

Aus einem Kaleidoskop komischer, bizarrer, spannender und reflektierender Kinogeschichten, die in das jeweilige Zeitgeschehen eingebettet sind und durch Kurz-Infos ergänzt werden, entsteht ein Episodenmosaik, das etwas vermittelt vom Wesen des Programmkinos und dem Zeitgeist einer Epoche. Franz Stadler lässt in ironisch aufgezeichneten Erlebnissen mit Kinobesuchern, Filmkritikern, Filmverleihern, Kult-Regisseuren, Underground-Poeten, Staatsanwälten, Beamten, Bankern, Staatspräsidenten, Mafiajägern und Stars wie Jack Nicholson, Dennis Hopper und Kevin Spacey 40 Jahre erlebter Kinogeschichte im Spiegel seines Filmtheaters Revue passieren.

Tom Tykwer, eifriger Kinogänger und Regisseur solcher Hits wie „Lola rennt“, „Das Parfüm“ und aktuell „Cloud Atlas“ dazu: „Ein solches Buch hat es meines Erachtens bislang nicht gegeben. Es ist eine einzigartige Möglichkeit, dem Geheimnis des mysteriösen Mediums Kino und seiner Verführungsspiele ein wenig auf die Spur zu kommen. Der Schalk im Stadlerfranz spricht aus vielen Zeilen: sein leiser Humor, der zu jeder noch so starken Meinung eine ironische Brechung mitliefert.“ Und der SPIEGEL-Redakteur und Filmkritiker Lars-Olav Beier ergänzt: „…liest sich sehr vergnüglich.“

In ersten Pressestimmen heißt es:
„In 66 Miniaturgeschichten erzählt Franz Stadler von seinen Erlebnissen mit Filmen, Publikum und Stars ironisch und genau.“ (Zitty, Berlin)
„Keine Anekdotensammlung, sondern ein ebenso kurzweiliges wie informatives Buch über die Liebe zum Kino. Stadler weiß seine Pointen zu setzen…“ (tip, Berlin)
„Uneitel und locker schreibt Stadler über seine Kinoerfahrungen auf höchst anregende Weise. Eine scharfzüngige Pflichtlektüre…(Tagesspiegel, Berlin)

LESEPROBEN zum Buch gibt es unter www.franzstadler.de

Wer es im Kino verkaufen möchte als weihnachtliche Geschenkidee für Kinofreunde, kann es über Franz Stadler direkt beziehen: info@franzstadler.de
(ein Aushang-Plakat A3 dazu als PDF hier…)
Der Verkaufspreis beträgt 12.95 €. Davon verbleibt dem Drittel dem Kino

Erschienen ist das Buch im Re Di Roma Verlag, es gibt das Buch über Amazon und in ausgewählten Buchhandlungen.


WERNER GRASSMANN:

Hinter der Leinwand.
Film- und Kinogeschichten

Eine Buchrezension von Hermann Thieken

Werner Grassmann – als “Vater aller Programmkinos” in Deutschland hat der SPIEGEL ihn tituliert, und das von ihm gegründete “Abaton”-Programmkino in Hamburg als “Mutter aller Programmkinos”. Zudem hat er den Verband der Programmkinos, die “AG Kino”, ins Leben gerufen, und Filmproduzent ist er über all die Jahre auch noch gewesen. Jetzt hat der mittlerweile 83jährige Werner Grassmann sozusagen für seine Kinofamilie seine Erinnerungen aufgeschrieben. Mit viel Witz und Charme, anekdotenreich und durchaus selbstironisch erzählt er “Film- und Kinogeschichten”, von den Anfängen mit dem “kleinsten und originellsten Kino der Welt”, das er 1953 eröffnete, über Studioregisseurstätigkeit bei der “Tagesschau” bis hin zur Kinoarbeit im “Abaton”.

Wir erfahren, warum etwa eine Unisex-Toilette das Ende eines Kinos bedeuten kann, wie Werner Fink den ersten Kulturfilm von Werner Grassmann einsprach, wie er sich zwischendurch als Kaffee-Boy für Mike Powell, Hildegard Knef und Erich Pommer verdingte, wie man als Fernseh- und Radioreporter mit schweigsamen Matrosen fertig wird und in eine Familienprügelei geraten kann, wie er als Studioredakteur Live-Berichte in die “Tagesschau” einspielte, wie es sich anfühlt, Dokumentarfilme auf hoher See bei Windstärke 12 zu drehen, wie ein frecher Jungfilmer aus “Barbarella” eine “Evarella” machte, wie die Hamburger Filmcooperative entstand und Werner Grassmanns “Filmemacherei”, und wie in den wilden 60ern tatsächlich das Olympische Feuer aus Grenoble geklaut und nach Hamburg zur Eröffnung der Hamburger Filmschau gebracht wurde.

Am 29. Oktober 1970 schließlich begann das große Kapitel “Abaton”-Kino, das von halsbrecherischen Einrichtungstouren, abenteuerlicher Kinotechnik erzählt und natürlich von Schmalzstullen und der legendären Pizza in der Kinokneipe. Und natürlich von ganz neuen Filmen und Filmreihen, die Maßstäbe für die ganze Republik setzten und die Werner Grassmann mit den anderen Programmkinos, die in Deutschland entstanden, teilte. In den Anfangsjahren war er sowas wie ein filmreisender und Film schmuggelnder Vertreter europäischer Filmkunst. Insbesondere aber war er ein ideenreicher Kinomacher, beseelt von einem freien, avantgardistischen, immer auch leicht anarchischen Geist.

Sein Scheck an die amerikanische CIC für viele Einnahmen aus den Marx Brothers-Filmen war schließlich “der Beginn einer wunderbaren Freundschaft”, die u.a. einen bis heute unvergessenen “Underground-Knüller” hervorbrachte: ein Film, der in den USA total gefloppt war und in den Augen amerikanischer Filmverleiher etwas für Grassmanns Programmkino sein müsse, schließlich ginge es um eine 80jährige Frau, die irgendetwas mit einem 18jährigen hat. “Harold und Maude” wurde für viele viele Jahre der Hit der Programmkinos!

Das Buch endet mit einem Kuss eines jungen Mädchens für Werner Grassmann – und man möchte sagen: Ja, den hat er redlich verdient. Nicht nur menschlich, sondern als Dankeschön für viele Jahre höchst innovativer Kinoarbeit, die bis heute prägend ist. Sein Erinnerungsbuch ist ein Muss für jeden Kinofan – für jeden Kinomacher sowieso! Sein avantgardistisches Lebensmotto “Einfach machen!” ist bis heute ansteckend. Vor allem aber ist es ein großes Lesevergnügen, wie dieser begeisterte Cineast als Robin Hood der Filmkunst die Welt der Filmvorführungen in Deutschland maßgeblich veränderte.

Werner Grassmann geht im übrigen auch auf Lesetour durch Kinos!

Werner Grassmann: Hinter der Leinwand. Film und Kinogeschichten.
Edition Nautilus Verlag Hamburg 2010
288 Seiten, mit vielen Schwarzweiss-Bildern
16,90 Euro

Infos: www.edition-nautilus.de

Dazu die Programmkino.de-Meldung vom 24.3.2010:

DER SPIEGEL über Werner Grassmann als “Vater aller Programmkinos”
(24.3.2010)
Werner Grassmann, Gründer des Abaton-Kinos in Hamburg, hat auf der Leipziger Buchmesse sein Erinnerungsbuch “Hinter der Leinwand – Film- und Kinogeschichten” vorgestellt. Der SPIEGEL dieser Woche schreibt unter der Überschrift “Der Vater aller Programmkinos” dazu: “Im Dezember 1954 berichtete der damals noch junge SPIEGEL von einer erstaunlichen Hamburger Attraktion: Ein Hinterhofkino namens ‘studio 1’ präsentierte seit gut einem Jahr in einem Schuppen mit 25 Sitzplätzen rare Filmkunst-Klassiker, die man aus ausländischen Archiven zu beschaffen verstand. Der findige junge Kinobetreiber hieß Werner Grassmann… (Er) eröffnete 1970 in einer umgebauten Garage im Hamburger Uni-Viertel das Abaton, die Mutter aller Programmkinos. Dass Grassmann, 83, zudem ein lustvoll pointierender Erzähler ist, zeigt seine mit Anekdoten gespickte Autobiografie ohne Selbstbeweihräucherung: ‘Hinter der Leinwand’. Seinem Lebensthema entsprechend geht er damit nun nicht in Literaturhäusern, sondern in Programmkinos auf Lesetournee”.

 


Thomas Binotto: „Mach´s noch einmal, Charlie“.
Berlin Verlag (Bloomsbury), 323 Seiten, gebunden. 16,90 Euro.

Von Tobias Sunderdiek

Ob Lachen wohl ansteckend ist? Aber sicher doch! Den Beweis dafür liefern übrigens niemand Geringeres ab als Stan Laurel und Oliver Hardy, jenes Komikerpaar, das hierzulande auch als „Dick und Doof“ bekannt ist. Und das tun sie auf schönste Art und Weise. In ihrem Film „Die Sittenstrolche“ (1933) gibt es nämlich eine Szene, in der beiden lachen, lachen und gar nicht mehr aufhören zu … lachen. Und spätestens nach ein paar Minuten ist es auch um den ernstesten Zuschauer geschehen. Wetten?

Doch wo findet man solche Lachnummern? Welche Filme lohnen sich anzusehen, animieren zum Lachen, zum Weinen oder auch zum Nachdenken? Gibt es so etwas wie einen Kanon der Filmgeschichte, an dem auch die ganze Familie etwas hat? Ja, den gibt es jetzt in Buchform – und er ist wunderbar zu lesen.

Geschichten auf der Leinwand und ums Kino – all das liefert Thomas Binottos „Mach´s noch einmal, Charlie“, ein Band, der sich direkt an Kinder, Jugendliche und Eltern wendet. Und endlich das liefert, was schon so lange gefehlt hat: Nämlich einen ebenso verlässlichen wie vergnüglichen Wegweiser durch das Dickicht des Filmangebots.

Welche Filme sind sehenswert? Wie sind sie entstanden? Was gibt es für filmgeschichtliche Details, die wichtig sind? Der Filmjournalist Thomas Binotto beantwortet dies alles, gibt nebenbei aber auch ein paar nützliche Hinweise, wie man manche Kontexte zu verstehen hat. Etwa, wie es sich mit der McCarthy-Ära und Hollywood verhielt. Was der „Neorealismus“ ist. Oder warum es sogar gut gemachte Propaganda-Filme gibt, wie etwa Sergej Eisensteins „Panzerkreuzer Potemkin“.

Und: Was wäre eine Filmgeschichte ohne Anekdoten? Auch da liefert Binotto schöne Beispiele. Wie zum Beispiel jene Geschichte, als Charlie Chaplin während der Dreharbeiten zu „Goldrausch“ (1925) mit einem Zucker-Schock ins Krankenhaus geliefert werden musste, weil er so schwer zufrieden zu stellen war und 63 mal eine Szene wiederholte, in der er einen Schuh aus Lakritz verspeisen musste. Oder warum in einer Szene in Alfred Hitchcocks „Der unsichtbare Dritte“ (1959) ein Junge für den wohl berühmtesten Anschlussfehler der Filmgeschichte sorgte: Der junge Statist hält sich nämlich schon die Ohren zu, bevor jemand auf den Hauptdarsteller Cary Grant schießt. Das Beispiel zeigt: Auch bei einem Perfektionisten wie Hitchcock konnte auch schon mal was schief gehen.

„100 Filme für Kinofans (und alle, die es werden wollen)“ lautet der Untertitel – und verspricht nicht zu viel. Denn ob Buster Keatons Stummfilme, „Der rote Korsar“ mit dem Zähne bleckenden Piraten Burt Lancaster, Klamauk mit Louis de Funès, oder die rasanten „Abenteuer in Rio“ mit Jean-Paul Belmon-do, ob François Truffauts Blick hinter die Kulissen einer Filmproduktion in „Die amerikanische Nacht“, Disneys Zeichentrickfilme, Pixars Computeranimationen oder die Knetgummifiguren Wallace & Gromit, ob „Die Ferien des Monsieur Hulot“ von und mit Jacques Tati oder der Weihnachtsklassiker „Drei Nüsse für Aschenbrödel“ – die Auswahl, dieses sehr persönlich gehaltenen Filmkanons ist ebenso breit gefächert wie liebevoll und kenntnisreich ausgesucht.

Doch vor allem: Es macht Spaß, hier zu blättern, sich fest zu lesen und dabei all die beschrieben Filme (wieder-) zu entdecken. Zweifellos: Dies ist Filmgeschichte nicht nur für zukünftige, sondern auch bereits aktive Cineasten und verdient uneingeschränkt das Prädikat „pädagogisch und filmhistorisch besonders wertvoll“. (sun)

 

 


 

Kinoarchitektur Berlin 1895-1995
Sylvaine Hänsel und Angelika Schmitt
Reimer Verlag 1995
ISBN: 3-496-01129-7

Dieses Handbuch der Berliner Architekturgeschichte vereinigt alle Kinos, die je in Berlin existiert haben von den Anfängen bis heute und spannt so einen 100-jährigen Bogen auf. Gegliedert nach Bezirken wird die Architektur der Lichtspielhäuser anhand von 350 ausgewählten Bauten mit Bild, Grundriss und Text vorgestellt. Namens- und Straßenregister regen zu eigenen Entdeckungen an. Das Buch ist eine wahre Fundgrube für Kinofreunde.

Der Kinoführer Berlin
Jörg Prinz
Nicolai Verlag 1998
ISBN: 3-87584-710-5

Dieser Kinoführer präsentiert alle Kinos der Stadt. Er informiert über die vielfältigen Programmschwerpunkte, z.B. Retrospektiven oder Filme in der Originalsprache. Er zeigt, wo den Kinogänger nostalgischer Flair oder toller Service erwarten, welches Kino herausragende Bild- und Tonqualität bietet und wo der Sitzkomfort hoch ist. Ein Exkurs in die Geschichte der Lichtspielhäuser führt den Leser bis an den Anfang des Jahrhunderts, als in Berlin einige der ersten Filme gedreht wurden und die ersten großen Kinos entstanden. Ein umfangreiches Register vervollständigt den Band.

50 Years Berlinale
Wolfgang Jacobsen
Nicolai Verlag 2000
ISBN: 3-87584-906-X (dt. oder engl.)

Dieses Buch gibt einen umfassenden Einblick in die Geschichte der Internationalen Filmfestspiele Berlin. Es enthält Erinnerungen, Briefe und Artikel von namhaften Regisseuren, Schauspielern und anderen Filmschaffenden wie z.B. Ulrich Gregor, Alec Guinness, Aki Kaurismäki, Krzysztof Kieslowski, Satyajit Ray, Walter Salles und Monika Treut.

Für ein Zehnerl ins Paradies
herausgegeben von Monika Lerch-Stumpf
Dölling & Galitz 2004
ISBN: 3-935549-96-2

Dieses Buch umfasst die Münchner Kinogeschichte von 1896 bis 1945. Es beschreibt die ersten Wanderkinos auf dem Oktoberfest und die primitiveren Lokalitäten, die sich “Weltkinematograph” nannten. Es erzählt, wie die Münchner Obrigkeit ihren Einfluss einschränkend geltend machte und wie dieser auf erfindungsreiche Weise immer wieder gesprengt wurde. Das Buch beschreibt auch die großen Kinos der zwanziger Jahre, die später zum Schauplatz der propagandistischen Inszenierungen der Nationalsozialisten wurden. Ergänzt wird es durch größtenteils unveröffentlichte Abbildungen, ein umfangreiches Kinolexikon und einen Kinoatlas.

Künstliche Paradiese
Florian Nelle
Königshausen & Neumann
ISBN 3-8260-3041-9

Eine Reise vom Barocktheater zum Filmpalast. Künstliche Paradiese lassen die Vision einer besseren Welt sinnlich erfahrbar werden. Anders als die Utopien setzen sie dabei nicht auf überzeugende Worte, sondern auf eindrucksvolle Gebäude, prächtige Kulissen und überwältigende Schauspiele. Seit dem frühen 17. Jahrhundert hat jedes große Imperium auch ein künstliches Paradies dieser Art hervorgebracht. Barocktheater, Landschaftsgarten, Weltausstellung und Filmpalast sind die Stationen dieser Geschichte, die im vorliegenden Band zum ersten Mal zusammenhängend untersucht werden.

Kleine Philosophie der Passionen, Kino
Willi Winkler
DTV 2002
ISBN: 3-423-20486-9

Wer ins Kino geht, ist für die Welt verloren. Was kümmern den Kinogeher die gewöhnlichen Händel draußen, wenn er drinnen vor Schmerz vergeht, weil Vivian Leigh als Scarlett O’Hara Steckrüben essen muß, um nicht Hungers zu sterben? Die wirkliche Welt ist ihm Tralala, wenn Robert de Niro es ganz allein mit der New Yorker Unterwelt aufnimmt. Der Broadway strahlt nur im Kino richtig, der Held ist stark und schön bloß auf der Leinwand – und die Liebe, ach! es gäbe sie nicht ohne das Kino. Denn das Kino ist alles, was die Welt nicht ist: Freihafen, Lustrevier, kurz: das Paradies auf Erden.

 


Kalender Kinos in Deutschland
Sylvia Ballhause
Schüren Presseverlag 2005
ISBN 3-89472-439-0
Sylvia Ballhause hält in ihren Fotografien den Charme alter Kinos fest. In Samt und Plüsch schwelgende Zuschauersäle mit üppigen Kronleuchtern, Stuckdecken und Wandbespannungen wecken Erinnerungen an den Zauber des Kinovergnügens, das mancher in den Zeiten des Heimkinos auf DVD schon fast vergessen hat. Die Fotos zeigen einige der schönsten großen und ältesten Kinos Deutschlands, glamouröse Filmpaläste, die dem Namen Filmtheater Ehre machen.

 

Jörg Prinz
Nicolai Verlag 1998
ISBN: 3-87584-710-5
Dieser Kinoführer präsentiert alle Kinos der Stadt. Er informiert über die vielfältigen Programmschwerpunkte, z.B. Retrospektiven oder Filme in der Originalsprache. Er zeigt, wo den Kinogänger nostalgischer Flair oder toller Service erwarten, welches Kino herausragende Bild- und Tonqualität bietet und wo der Sitzkomfort hoch ist. Ein Exkurs in die Geschichte der Lichtspielhäuser führt den Leser bis an den Anfang des Jahrhunderts, als in Berlin einige der ersten Filme gedreht wurden und die ersten großen Kinos entstanden. Ein umfangreiches Register vervollständigt den Band.

Wolfgang Jacobsen
Nicolai Verlag 2000
ISBN: 3-87584-906-X (dt. oder engl.)
Dieses Buch gibt einen umfassenden Einblick in die Geschichte der Internationalen Filmfestspiele Berlin. Es enthält Erinnerungen, Briefe und Artikel von namhaften Regisseuren, Schauspielern und anderen Filmschaffenden wie z.B. Ulrich Gregor, Alec Guinness, Aki Kaurismäki, Krzysztof Kieslowski, Satyajit Ray, Walter Salles und Monika Treut.

Monika Lerch-Stumpf (Hg.)
Dölling & Galitz 2004
ISBN: 3-935549-96-2
Dieses Buch umfasst die Münchner Kinogeschichte von 1896 bis 1945. Es beschreibt die ersten Wanderkinos auf dem Oktoberfest und die primitiveren Lokalitäten, die sich “Weltkinematograph” nannten. Es erzählt, wie die Münchner Obrigkeit ihren Einfluss einschränkend geltend machte und wie dieser auf erfindungsreiche Weise immer wieder gesprengt wurde. Das Buch beschreibt auch die großen Kinos der zwanziger Jahre, die später zum Schauplatz der propagandistischen Inszenierungen der Nationalsozialisten wurden. Ergänzt wird es durch größtenteils unveröffentlichte Abbildungen, ein umfangreiches Kinolexikon und einen Kinoatlas.

Florian Nelle
Königshausen & Neumann
ISBN 3-8260-3041-9
Eine Reise vom Barocktheater zum Filmpalast. Künstliche Paradiese lassen die Vision einer besseren Welt sinnlich erfahrbar werden. Anders als die Utopien setzen sie dabei nicht auf überzeugende Worte, sondern auf eindrucksvolle Gebäude, prächtige Kulissen und überwältigende Schauspiele. Seit dem frühen 17. Jahrhundert hat jedes große Imperium auch ein künstliches Paradies dieser Art hervorgebracht. Barocktheater, Landschaftsgarten, Weltausstellung und Filmpalast sind die Stationen dieser Geschichte, die im vorliegenden Band zum ersten Mal zusammenhängend untersucht werden.

Willi Winkler
DTV 2002
ISBN: 3-423-20486-9
Wer ins Kino geht, ist für die Welt verloren. Was kümmern den Kinogeher die gewöhnlichen Händel draußen, wenn er drinnen vor Schmerz vergeht, weil Vivian Leigh als Scarlett O’Hara Steckrüben essen muß, um nicht Hungers zu sterben? Die wirkliche Welt ist ihm Tralala, wenn Robert de Niro es ganz allein mit der New Yorker Unterwelt aufnimmt. Der Broadway strahlt nur im Kino richtig, der Held ist stark und schön bloß auf der Leinwand – und die Liebe, ach! es gäbe sie nicht ohne das Kino. Denn das Kino ist alles, was die Welt nicht ist: Freihafen, Lustrevier, kurz: das Paradies auf Erden.

Kinos. Berlin um die Ecke und Entdeckungen unterwegs
fotografiert von Volker Noth mit einem Vorwort von Helmut Prinzler
herausgegeben vom Filmmuseum Berlin – Deutsche Kinemathek und Volker Noth
Bertz + Fischer, Berlin 2006
ISBN: 3-9807746-6-X

In diesem Buch sind die Gesichter der Kinos zu sehen. Volker Noth hat nicht nur alle Berliner Filmtheater sondern auch einige Häuser in Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen in der zweiten Hälfte der 90er Jahre fotografiert und sie auf diese Weise dokumentiert. Wer sich für die Vielfalt der Kinosubkultur in Berlin und Umgebung interessiert, für den ist dieses wunderbar fotografierte Buch ein kleines Juwel.

Der Filmkanon. 35 Filme, die sie kennen müssen
herausgegeben von Alfred Holighaus
Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn und Bertz + Fischer GbR, Berlin 2005
ISBN: 3-89331-554-3

Der Filmkanon umfasst Filme von 1922 bis 1999, von “Nosferatu” bis “Alles über meine Mutter”. Dieser Kanon will dazu beitragen, dass bedeutende Werke der Filmgeschichte auch im Unterricht die ihnen gebührende Aufmerksamkeit bekommen. Die teils sehr persönlich geschriebenen Beiträge, mit Pressestimmen vom Zeitpunkt des Erscheinens versetzt, bringen die Bedeutung dieser Filme dem Leser sehr nah.

Von Atlantis bis Urania. Eine Kinoreise
Herbert Spaich
Medien- und Filmgesellschaft Baden Württemberg mbH/ Filmförderung
ISBN: 3-88350-061-5

Dieses Nachschlagewerk ist auch ein Zeitzeuge und ein Dank an Filmtheaterbetreiber und Programmmacher in Baden-Württemberg. Man erfährt in der Einleitung alles Wissenswerte aus der allgemeinen Zeitgeschichte des Kinos. Im Hauptteil des Buches wird die Geschichte und Ausstattung jedes einzelnen Lichtspielhauses in Baden-Württemberg vorgestellt. Auf diesem Weg wird auch die jeweilige Atmosphäre des Kinos greifbar.

 


 

FILMZEITSCHRIFTEN:

film-dienst
Verlag Deutsche Zeitung GmbH, Bonn
www.film-dienst.de
Das solide katholische Magazin Film-Dienst erscheint vierzehntägig und beleuchtet die deutsche Kinolandschaft. Dabei wirft es auch immer wieder ein Streiflicht auf die Schweiz. Neben Rezensionen und Interviews zu aktuell anlaufenden Filmen enthält es Artikel aus Filmgeschichte und Filmgeschäft aber auch zur Filmästhetik ausgewählter Werke und Filmschaffender. In jedem Heft gibt es eine Beilage zum “Film im Fernsehen”, die in wenigen Zeilen die Inhalte aller Filme, die parallel im Fernsehen laufen, kritisch umreißt.

Schnitt
Schnitt – der Filmverlag, Köln
www.schnitt.de
Vier Mal im Jahr erscheint das Filmmagazin Schnitt, ansprechend gestaltet, mit einem jeweiligen Themenschwerpunkt, Rezensionen und Rubriken zu Filmtechnik, Filmmusik, Festivals u.a. Die Themenschwerpunkte sind das Spannendste am Heft. Hier werden auch andere Medienbereiche bedacht wie z.B. die Videokunst. Die Artikel des Schwerpunkts regen den Leser an, sich mit Filmen auch als Wissenschaft auf einem hohen Niveau zu beschäftigen.

epd Film
Evangelischer Pressedienst, Frankfurt
www.epd-film.de
Dieses neben dem Film-Dienst älteste FiImmagazin enthält einen ausführlichen Journal- und Thementeil und eröffnet somit ein weites Spektrum. Die Themen befassen sich mit Phänomenen des Kinos, worunter auch Personen im Umkreis des Films fallen. Die unterschiedlich ausführlichen Filmkritiken, die alle aktuellen Neustarts besprechen, sind schön geschrieben und gut analysiert. Manchmal nehmen sie ein bisschen zuviel vorweg.

Cinema
Cinema Verlag GmbH
www.cinema.de
Die Kino-Illustrierte Cinema bietet neben Rezensionen aller aktuellen Filmstarts Klatsch, Tratsch und Interviews rund ums Blockbuster-Kino. Den Rezensionen sind die Bewertungskategorien Anspruch, Spannung, Action, Humor und Erotik beigefügt. Der Anspruch dieses Magazins an sich selbst ist in erster Linie Unterhaltung.

Filmstart. Die Eintrittskarte in den Kinomonat
Filmstart Verlag Köln
www.filmstarts.biz
Dieses Filmmagazin im Kleinformat enthält für jeden Monat lückenlos Rezensionen zu den neuen Filmstarts. Es wählt vier Filme des Monats aus und bewertet jeden rezensierten Film mit ein bis sechs Sternen. Zur Einleitung gibt es jeweils zwei Interviews und zwei Potraits mit und über Schauspieler, Filmschaffende oder ganze Filmbranchen. Das Heft schließt mit einigen DVD-Empfehlungen ab. Insgesamt hat und hält es den Anspruch, einen kompletten Überblick über alles zu geben, was neu im Kino anläuft. Eingehende Analysen liefert das Heft nicht.

filmecho/filmwoche
Verlag Horst Axtmann GmbH, Wiesbaden
www.filmecho.de
Internes Branchenblatt. Das wöchentlich erscheinende Filmecho ist ein Fachzeitschrift für die deutsche Filmwirtschaft. Wer sich einen genaueren Einblick in den Kinomarkt verschaffen will, ist mit dieser Zeitschrift richtig beraten. Hier gibt es u.a. eine genaue Auflistung aller Besucherzahlen, einen internationalen Vergleich, sowie einen Kinometer für noch nicht gestartete Filme. Auch diese Zeitschrift enthält Filmkritiken zu Filmen, die aktuell starten oder angekündigt sind.

Blickpunkt:Film
Ulrich Scheele Verlag, Dornach/München
www.blickpunktfilm.de
Internes Branchenblatt. Das ebenfalls wöchentlich erscheinende Nachrichtenmagazin für Kino, Video und TV enthält Rubriken mit Nachrichten der Woche und Berichten über laufende Film- und Medientage. Es berichtet über wirtschaftliche Entwicklungen im deutschen und internationalen Film-Markt und sowie im Fernseh-Markt und gibt Einblicke in aktuelle Produktionen. Neben einigen Filmkritiken von noch nicht gestarteten Filmen lieferte es ebenfalls ausführliche Statistiken der laufenden Kinofilme. Mit berücksichtigt werden auch DVD-Starts und Kinofilme im Fernsehen.

ray
substance media ltd.
www.ray-magazin.at
Ray ist ein österreichisches Magazin, das wie ein Lichtstrahl die Zusammenhänge und Hintergründe von Filmen beleuchten will, so die Redakteure. Es stellt Filme in Form von Interviews, Portraits und Rezensionen vor. Einige ausgewählte Filme werden im Kontext vorgestellt. Das Magazin empfiehlt Filme nicht nur, es vertieft auch, was man im Kino schon gesehen hat und ergänzt das Wissen der Leser in verschiedenen Bereichen ebenso engagiert wie humorvoll. Unbedingt zu erwähnen sind außerdem die anspruchsvolle Gestaltung des Hefts sowie die großartigen Fotografien.

Filmbulletin. Kino in Augenhöhe
Verlag Filmbulletin, Winterthur
www.filmbulletin.ch
Das Schweizer Filmbulletin erscheint neun Mal im Jahr. Es bespricht sehr ausführlich eine Auswahl der aktuellen Filmstarts, nimmt dabei leider auch schon mal das Ende vorweg, widmet sich in einer Hommage ganz verschiedenen Inhalten und führt Interviews mit Regisseuren; Schauspielern und Kameraleuten über ihre Filme. In wechselnden Rubriken, wie z.B. “Kurz belichtet”, wird berichtet über Festivals, Ausstellungen und anderes Wissenswertes rund ums Kino. Außerdem wird eine Auswahl an Film- und Kinobüchern zu einem Schwerpunkt und an DVDs vorgestellt. Schön ist auch das “Kleinen Bestiarium” mit Berichten über World’s Worst Films und Ähnliches. Die Gestaltung des Hefts ist sehr ansprechend.

Film-Konzepte
edition text + kritik im Richard Boorberg Verlag, München
ISBN: 3-88377-821-4
Diese ganz neue Filmzeitschrift  erscheint in der edition text+kritik viermal jährlich in Buchform und verspricht einen wissenschaftlich hohen Anspruch. Umfassend, aber auch kontrovers sollen Schauspielerinnen und Schauspieler, Regisseure, Drehbuchautoren und Kameraleute dargestellt werden. Die erste Ausgabe widmet sich den Kommödiantinnen der Filmgeschichte und -gegenwart, Band 2 Chaplin und Keaton als Verlierer und Gewinner der Moderne, Band 3 dem Regisseur Nicolas Roeg und Band 4 dem Thema Film in Indien. Geplant sind unter anderem Ausgaben über Superhelden im Kino und über die Regiearbeiten Clint Eastwoods und Ang Lees.

Revolver. Die Zeitschrift für Film
ISBN: 3-88661-251-1
www.revolver-film.de
Wie die Herausgeber sagen will diese Zeitschrift “direkt, präzise und ehrlich über den Film der Zukunft sprechen” und “versteht sich als Meinungsforum. Gefragt ist die Meinung der Leser. Die Herausgeber, selbst Filmemacher, wollen mit ihrer Auswahl Diskussionen anregen, dokumentieren und ergänzen.” Diese Herausgeber, selbst namhaft, sind Jens Börner, Benjamin Heisenberg, und Christoph Hochhäusler. Das Ergebnis ihrer Arbeit ist literarisch, sorgfältig und konzentriert.

tip
tip Verlag GmbH & Co. KG, Berlin
ISSN: 0177-333X
Das Berliner Stadtmagazin hat eine knapp 20-seitige Sparte für Kino mit Interviews, Festival-Berichten, sehr guten Filmkritiken und einem Filmspiegel. Unter der Rubrik “Highlights” finden sich alle aktuellen Kinopremieren und im Sommer auch das Programm der Freiluftkinos mit zwei Kurz-Tipps. Außerdem kann man hier alle Kinoadressen von Multiplex- und Programmkinos und im Film A-Z die Abspielorte zu jedem Film nachschlagen. Wer in Berlin ins Kino gehen will, ist mit dem tip mehr als gut ausgerüstet.