Filmdatenbank

Filmtitel
Vânătoare

Verleih
GRANDFILM

Vertrieb

Kinostarttermin
07.12.2017

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Originaltitel

Herkunftsland + Prod. Jahr
Deutschland 2016

Regie
Alexandra Balteanu

Buch
Xandra Popescu & Alexandra Balteanu

Darsteller
Corina Moise, Iulia Lumânare, Iulia Ciochină, Sergiu Costache, Dragoş Olaru

Länge
75 Min.

FSK
k.A.

FBW

mögliche Sprach-/Inklusions-Fassungen
rumänisches OmdU


Pressetext
24 Stunden im Leben dreier Frauen: Lidia lebt mit ihrem Ehemann und zwei Kindern am Rande von Bukarest und züchtet Tauben. Denisa hat einen Freund, der unbedingt neue Turnschuhe braucht. Und Vanessa will mit einer Annonce endlich den Mann ihrer Träume finden – aber nur, wenn er grüne Augen hat. Zusammen stehen sie jeden Tag unter der Autobahnbrücke, die Bukarest mit der nächsten Stadt verbindet. Während das Leben an ihnen vorbeirauscht, warten sie auf den nächsten Freier. Hier, zwischen den Betonpfeilern, inmitten von Lärm, Dreck und Abgasen, vergehen ihre Tage mit bleierner Schwere. Ein Alltag, der geprägt ist von Angst, Unsicherheit und Gewalt. Eines Tages kommt es zu einer Konfrontation mit der Polizei. Doch je mehr die Frauen ihre Lage erklären, desto mehr spitzt sich die Situation zu...
 
REGIENOTIZ:
Über einen Zeitraum von zwei Monaten ging ich mit zu den Außendiensteinsätzen von Carusel. Carusel ist eine Organisation, die Präventionsarbeit für Sexarbeiterinnen in und um Bukarest leistet.
 
Zu Beginn war ich fast nur Beobachterin, aber mit der Zeit konnte ich mit einigen der Frauen sprechen - die meisten von ihnen kommen aus ländlichen Gegenden in der Nähe von Bukarest und Pitesti und arbeiten an den Ringstraßen außerhalb dieser Städte. Diese Frauen haben Angst, Missbrauch, Erniedrigung und Armut als Bestandteile der Welt, in der sie leben und arbeiten, akzeptiert. Aber sie scheinen der Gesellschaft gegenüber, die zum Großteil für ihren Überlebenskampf verantwortlich ist, nicht nachtragend zu sein. Ganz im Gegenteil, die Mädchen zeigen reichlich Mut und Überzeugung unter sehr schwierigen Umständen und würden wahrscheinlich sehr viel Lob bekommen, wenn sie in einem anderen Beruf solche Qualitäten zeigen würden. Sie haben sich an ihre Umgebung angepasst und weder dramatisieren sie schwierige Moment, noch sind sie passiv.
 
Die Idee für VANATOARE bestand darin, einen Film über die tägliche Routine im Leben dreier Sexarbeiterinnen zu drehen: Lidia, Denisa und Vanesa. Als eine Erforschung einer Ecke dieser Straßenwelt, mit ihren Charakteren und ihren eigenen Regeln. Die Erzählung sollte organisch unabhängig von den Figuren und Umständen entstehen, denn ehrlicherweise war ich mehr daran interessiert, gelebtes Leben einzufangen und nicht eine Botschaft rüberzubringen. Deshalb widme ich lange Strecken dem Blick auf die Bewegung und die Gespräche der Figuren, obwohl die Dialoge nicht immer für sich selbst stehen oder in all ihren Elementen dem Voranschreiten der Handlung dienen. Die Bezugnahme auf Lebenssituationen der Charaktere außerhalb des gezeigten Geschehens öffnet eine weitere Dimension für diese Figuren, ihre Existenz ist nicht vollständig dem Plot unterstellt.
 
Meine Absicht war es, Momente als für kurze Zeit geöffnete Fenster in das Leben anderer Menschen zu zeigen, als würde man das Gespräch seiner Nachbarn mitbekommen und nicht völlig verstehen, um was und um welche Menschen sich das Gespräch dreht. Um dies zu erreichen, sollte die Kamera so unaufdringlich wie möglich agieren. Sie fokussiert die SchauspielerInnen, nicht umgekehrt. Ich wollte, dass die SchauspielerInnen die Kamera nahezu vergessen. Um diesem Ziel nahe zu kommen, habe ich versucht, mich auf jede SchauspielerIn einzustellen und die Kameraarbeit so unauffällig wie möglich zu gestalten.

Pressestimmen, Auszeichnungen, etc.
"Balteanu findet in den kalten Bildern Hoffnungsschimmer der Solidarität zwischen den Frauen, deren Darstellerinnen überzeugen." (Tagesspiegel)

"Bedrückend, berührend, packend." (Ray Magazin)
 
"Der von schonungslosem Realismus geprägte Film, lebt von einer scharfen Beobachtungsgabe und den kalten, tristen Bildern."
(Björn Schneider, programmkino.de)
 


 
AUSZEICHNUNGEN:

Max Ophüls Preis 2017 - Beste Regie + Preis der ökumenischen Jury

13. Achtung Berlin - Preis der deutschen Filmkritik + Beste Regie: lobende Erwähnung