Meine Chaosfee & Ich

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Eine etwas chaotische Zahnfee, die bei den Prüfungen ständig durchfällt, kommt in die Menschenwelt – und braucht einen Zahn, um wieder nach Hause zu kommen. Da trifft es sich gut, dass sie sich mit einem Menschenmädchen anfreundet. Die deutsch-luxemburgische Ko-Produktion ist ein sympathischer, nett gemachter Animationsfilm, der aber klar dabei ist, wie sein Zielpublikum aussieht – die Kleinsten.

Webseite: https://www.meinechaosfee-film.de/

Meine Chaosfee & ich
Deutschland / Luxemburg 2022
Regie: Caroline Origer
Buch: Silja Clemens, Pamela Hickey, Dennys McCoy
Darsteller: Jella Haase, Lisa-Marie Koroll

Länge: 80 Minuten
Verleih: Telepool
Kinostart: 13. Oktober 2022

FILMKRITIK:

Violetta ist eine echt chaotische Zahnfee, die ein ums andere Mal bei der Zahnfee-Prüfung durchfällt und darum auch nicht in den aktiven Dienst darf. Sie schafft es dann aber doch, in die Menschenwelt zu kommen, sorgt für Chaos in Maxies neuem Heim und offenbart sich dem Mädchen, das längst keine Milchzähne mehr hat. Maxie sieht eine große Chance: Sie möchte nach mit ihrer Mutter Hause und nicht mit ihr bei ihrer neuen Familie leben. Ein Wunsch, den Violetta erfüllen könnte. Violetta wiederum braucht einen Zahn, um überhaupt nach Hause zurückzukommen.

Ko-Produzent Fabrique d'Images hat in den letzten Jahren für einige Animationsprojekte verantwortlich gezeichnet. Man hat sich mit Filmen wie „Ooops! Die Arche ist weg“ einen gewissen Ruf erarbeitet. In schöner Regelmäßigkeit produziert man Animationsfilme in Zusammenarbeit mit anderen Firmen, so nun auch „Meine Chaosfee & ich“. Ein europäisches Pixar ist die Firma aber nicht. Dafür fehlen wohl auch die Ressourcen. Denn auch wenn die Animation durchaus stimmig ist, merkt man doch, dass Hollywood bei den Designs und der Umsetzung sehr viel filigraner vorgehen kann. Auch die Geschichten sind gerade bei Pixar derart, dass sie eben nicht nur für ein junges Publikum funktionieren.

Dieser Film zielt aber in erster Linie auf ein ganz junges Publikum, dem man aber immerhin auch eine umweltpolitische Botschaft mit auf den Weg gibt. Denn Maxie ist auch bei einer Demonstration dabei, die zum Schutz der Umwelt ist – ein Fridays for Future für die Kleinsten halt.

Eingebettet ist das in eine sehr simple Geschichte, die mit ebensolchen Botschaften daherkommt. Darüber, dass man sich selbst treu bleiben muss, dass man sich auf Freunde verlassen können muss, dass man auch Widerständen zum Trotz seinen Weg gehen sollte – und das gilt nicht nur für die quirlige Violetta, die hier von Jella Haase gesprochen wird. Nicht ihr erster Einsatz bei einem Animationsfilm. Zuletzt sprach sie eine Hauptrolle in „Die Heinzels – Rückkehr der Heinzelmännchen“.

Alles in allem ein durchaus hübscher Film, man darf nur bei der Animation keinen Hollywood-Standard erwarten. Das zeigt sich bei Texturen und Feinheiten besonders, der Zielgruppe des Films wird das aber wohl ziemlich egal sein. Die wird sich an dem flotten Abenteuer der chaotischen Violetta erfreuen.

 

Peter Osteried