Die Pfefferkörner und der Schatz der Tiefsee

Zum Vergrößern klicken

In ihrem neuesten Abenteuer müssen die Pfefferkörner ein Umweltverbrechen aufklären, hinter dem gewinnorientierte, niederträchtige Müll-Unternehmer stehen. Auf dem Spiel steht nichts weniger als die Rettung der Meere und damit die Bewahrung unseres Planeten. Die Hamburger Teenie-Detektive ermitteln auf eigene Faust. Regisseur Christian Theede macht aus „Die Pfefferkörner und der Schatz der Tiefsee“ einen cleveren, spannenden und familien-tauglichen Abenteuer-Krimi. Und profitiert dabei von seinem unbekümmerten, gelöst agierenden Cast und den malerischen Naturaufnahmen.

Website: www.wildbunch-germany.de

Deutschland 2020
Regie: Christian Theede
Drehbuch: Dirk Ahner
Darsteller: Emilia Flint, Caspar Fischer-Ortmann,
Leander Pütz, Meriam Abbas, Linda Madita
Länge: 94 Minuten
Verleih: Wild Bunch
Kinostart: 30.9.2021

FILMKRITIK:

Die Meeresbiologin Jaswinder (Meriam Abbas) hat sich ganz dem Umweltschutz verschrieben. In Nordirland forscht sie an Möglichkeiten, wie man den Plastikmüll in den Ozeanen reduzieren könnte. Doch mit ihrem Projekt macht sich die Wissenschaftlerin auch Feinde. Und so dauert es nicht lange, bis sie Mails mit Drohbotschaften erhält und in das Labor eingebrochen wird. Und eines Tages verschwindet sie spurlos vom Forschungsschiff. Steckt der raffgierige Müllentsorgungs-Unternehmer Fleckmann (Heino Ferch) dahinter?

Alice (Emilia Flint) verbringt die Sommerferien in diesem Jahr bei ihrem Freund Tarun (Caspar Fischer Ortman) in Nordirland. Tarun ist Jaswinders Sohn und macht sich große Sorgen um seine Mutter. Gemeinsam mit den anderen Pfefferkörnern, Johnny (Leander Pütz), Clarissa (Charlotte Martz) und Hanna (Linda Madita), nehmen Alice und Tarun die Ermittlungen auf. Zurück in Hamburg machen die Nachwuchsermittler Bekanntschaft mit

„Der Schatz der Tiefsee“ ist der zweite Kinofilm über die Detektivbande. Christian Theede inszenierte bereits 2017 den Erstling „Die Pfefferkörner und der Fluch des Schwarzen Königs“. Wie schon beim ersten Film setzt Theede auch hier wieder auf eine kind- und jugendgerechte Mischung aus Unterhaltung, Spannung und Krimi-Elementen. Und erneut geht die Rechnung auf. Das liegt nicht zuletzt an den dringlichen Themen und Botschaften,

Ohne gewollt oder allzu plakativ vorzugehen, thematisiert das Familien-Abenteuer die bevorstehende Zerstörung unseres Ökosystems und die Verschmutzung der Weltmeere eher beiläufig und subtil. So zeigt eine kurze Sequenz Jaswinder bei einem Vortrag in einem Meeresmuseum. Verständlich und nachvollziehbar erklärt sie einer Schulklasse die Gründe für die Verschmutzung der Meere und was es mit den riesigen Müllinseln auf sich hat. Beiläufig bringt es Jaswinders Kollegin in einem Dialog mit den Pfefferkörnern auf den Punkt („Wenn die Menschen so weitermachen

Theede geht geschickt vor und setzt auf eine intelligente Dramaturgie, da er erst sehr spät damit herausrückt, was es mit dem geheimem Forschungsprojekt (einer bahnbrechenden Erfindung) auf sich hat. Erst nach 70 Minuten wird klar, was der Grund für die Entführung ist und wieso sich die Müllindustrie von Jaswinder und ihrem Team so bedroht fühlt. Bis dahin lädt der Film zum Miträtseln ein und überrascht mehrfach mit

Action- und temporeich geht es in den Verfolgungsjagden zu, zum Beispiel in der rasanten Eröffnungsszene. Überhaupt gelingt Theede ein stimmiges Zusammenspiel der verschiedenen Elemente und filmischen Zutaten: Auf die Verfolgungsjagden folgt zumeist die detektivische Ermittlungsarbeit der Pfefferkörner, die immer wieder von nachdenklich-melancholischen Zwischentönen durchzogen wird. So verweist „Der Schatz der Tiefsee“ auf den Schmerz, der mit dem Verlust eines Elternteils einhergeht. Bedingt durch die Trennung der Eltern. Und ebenso die Not vieler (lokaler) Fischer, die

Auch hinsichtlich seiner Optik und schauspielerischen Leistungen vermag der 90-Minüter zu überzeugen. Die malerischen Aufnahmen der eindrucksvollen Landschaften und Drehorte (u.a. Rügen, Hamburg, Amrum und das nordirische Dorf Ballintoy) versetzen ins Staunen und vergegenwärtigen die Schönheit der Natur. Und die Darsteller legen unbekümmerte, spielfreudige Auftritt hin. Allen voran Heino Ferch als durchtriebener, geldgieriger Geschäfts-mann sowie Emilia Flint und Caspar Fischer Ortman als sympathische „Kriminalisten“, die geschickt kombinieren und den Bösewichten das Handwerk legen.

Björn Schneider