Shattered – Gefährliche Affäre

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Man ist unschlüssig, was man von „Shattered – Gefährliche Affäre“ nun halten soll. Der Thriller um einen Mann, der vermutet, dass seine neue Freundin etwas verbirgt, läuft nach gängigen Mustern ab. Zugleich wirkt er, als wäre er von „Knock Knock“ inspiriert, der auch schon kein guter Film war. Und dann will er noch ein Erotik-Thriller sein, leidet aber an der mangelnden Chemie zwischen Cameron Monaghan („Shameless“) und Veronica Ferres‘ Tochter Lilly Krug.

Webseite: https://www.leoninedistribution.com/kino.html

Shattered
USA 2022
Regie: Luis Prieto
Buch: David Loughery
Darsteller: Lilly Krug, Cameron Monaghan, John Malkovich, Frank Grillo

Länge: 93 Minuten
Verleih: Leonine
Kinostart: 24. November 2022

FILMKRITIK:

Chris (Cameron Monaghan) ist reich und frisch geschieden, als er Sky (Lilly Krug) kennen lernt. Es dauert nicht lange und sie zieht bei ihm ein. Er wiederum verliebt sich in sie und gibt ihr Zugang zu seinem ganzen Leben. Doch dann erfährt er, dass ihre frühere Mittbewohnerin ermordet worden ist. Chris fängt an, sich zu fragen, ob Sky etwas damit zu tun haben könnte.

Der Anfang ist noch passabel, dann stürzt der Film jedoch ins Bodenlose. Weil die Handlung Sprünge macht, die fragwürdig sind. Selbst Skys Verhalten ist nicht nachvollziehbar, vor allem im Finale kommt es praktisch aus dem Nichts. Aber solche Sprünge mag man bei Thriller-Geschichten, die keinen wirklich originellen Knochen im Leib haben, noch hinnehmen. Problematischer ist die Umsetzung an sich. Die Inszenierung ist höchst unspektakulär.

Cameron Monaghan schlafwandelt durch den Film. Zu sagen, er wirke gelangweilt, wäre noch eine bodenlose Untertreibung. John Malkovich in einer Nebenrolle kratzt auch haarscharf am höchsten Fremdschämfaktor. Frank Grillo müht sich, seine Rolle gibt aber nichts her. Bleibt Lilly Krug, der man den Spieleifer ansieht. Aber: Das ist vielleicht sogar ein wenig zu bemüht, insbesondere für eine Rolle wie diese.

„Shattered – Gefährliche Affäre“ ist in erster Linie Massenware. Nichts, das man wirklich im Kino verorten würde. Eher schon ein Film, der in der schieren Menge monatlicher Heimkino-Premieren besser aufgehoben wäre. Denn letztlich ist dies ein Film, der mit Versatzstücken sehr viel größerer und besserer Werke arbeitet, aber es nicht schafft, eine eigene Identität aufzubauen.

Der Film ist ein gutes Beispiel dafür, dass auch mit einem namhaften Ensemble und einer erprobten, weil klischierten Handlung kein Blumentopf zu gewinnen ist, wenn es nicht gelingt, einen Funken Originalität einzubringen. So reiht sich „Shattered – Gefährliche Affäre“ in die Riege von Filmen ein, die schnell gesehen und ebenso schnell wieder vergessen sind.

 

Peter Osteried