Perfect Addiction

Nach den „After Love“-Filmen gibt es mit „Perfect Addiction“ den nächsten, der auf einem erfolgreichen Roman auf der Plattform Wattpad basiert. Das Sujet hat sich geändert, der Inhalt ist im Grunde derselbe, nur dass Herzschmerz, Anziehung und Abneigung, Hass und Liebe hier vor Mixed-Martial-Arts-Hintergrund stattfinden. Es geht um eine junge Frau, die von ihrem Kämpfer-Freund betrogen wird, woraufhin sie dessen Konkurrenten trainiert. Dabei ist sie selbst auch eine ganz gute Kämpferin. Davon abgesehen: An der Romanzenfront nichts Neues.

Webseite: https://www.constantin-film.de/kino/perfect-addiction/

Perfect Addiction
USA 2023
Regie: Castille Landon
Buch: Stephanie Sanditz
Darsteller: Kiana Madeira, Manu Bennett, Poppy Gilbert, Ross Butler

Länge: 90 Minuten
Verleih: Constantin Film
Kinostart: 16. Februar 2023

FILMKRITIK:

Sienna liebt Jax und trainiert ihn seit Jahren. Er ist ein MMA-Kämpfer, der auch bei Underground-Fights mitmischt. Dann erwischt sie ihn jedoch dabei, wie er sie mit ihrer Schwester betrügt. Als sie später einen Kampf zwischen Jax und dessen Konkurrenten Kaiden sieht, erkennt sie im Herausforderer Potenzial. Sie will Kaiden trainieren, damit er es beim Rematch mit Jax aufnehmen kann. Beim Training alleine bleibt es nicht …

Mit Castille Landon fand man die richtige Regisseurin für „Perfect Addiction“. Sie hat schon die beiden letzten „After“-Filme inszeniert, in denen auch Kiana Madeira in einer Nebenrolle dabei ist. Es findet sich hier also, was ohnehin zusammengehörte, zumal die Geschichte auch nur eine Variation des ewigen Beziehungsdreiecks ist, das Teenie-Filme seit vielen Jahren definiert. Nur das Setting ändert sich, die Figuren sind im Grunde austauschbar. Was auch gleich ist. Die jungen Frauen merken meist gar nicht, dass sie in toxischen Beziehungen feststecken. Entsprechend muss man diesem Film zugutehalten, dass es Sienna schon merkt – nachdem ihr Freund sie beschissen hat.

Man kann im Grunde auf zweierlei Art an Filme wie diesen herangehen. Ist man noch im jugendlichen Alter mag man von der Romanze mitgerissen sein, sie vielleicht sogar als frisch und originell empfinden. Die älteren Semester haben aber auch schon genügend in dieser Richtung gesehen, zumal die Dialoge – hier vor allem die Off-Kommentare der Hauptfigur – mit ihrem Kalenderspruch-Flair schon für reichlich unfreiwillige Komik sorgen. Das mag zynisch erscheinen, letztlich sind Filme wie „Perfect Addiction“ aber auch nicht für ein älteres Publikum gemacht. Dass sich das aus den gänzlich falschen Gründen amüsieren kann, ist aber auch fast schon logisch.

Was den Film dann noch ein klein wenig über die „After“-Werke und Konsorten heraushebt, ist das Mixed-Martial-Arts-Setting. Das ist zumindest ungewöhnlich und erlaubt es der Hauptfigur auch, sich als starke, kämpferische, selbstbewusste Frau zu zeigen. Zudem gibt es ein bisschen Action, was dem Film auch guttut.

Übrigens basiert der Film auf dem zweiten Teil von Claudia Tans dreiteiliger „Perfect“-Reihe. Der erste hat mit Sienna Lane nichts zu tun, der dritte ist ein Prequel. In welche Richtung eine mögliche Filmfortsetzung gehen wird, ist also offen.

 

Peter Osteried