Die Zuschauerzahlen lagen mit 96 Mio. Tickets noch immer 19% unter dem Referenzjahr 2019 vor Corona, sind aber deutlich besser als noch 2022. Das deutet zumindest weiter auf einen Erholungspfad hin. Positiv ist auch zu bewerten, dass die Anzahl der Spielstätten konstant geblieben und damit das befürchtete massive Kinosterben ausgeblieben ist. Hier ist allerdings auch anzuführen, dass die Förderungen, wie die Corona-Hilfen oder das Zukunftsprogramm Kino einen erheblichen Anteil am Schutz der Kinos hatten. Diese laufen nun aus und es bleibt abzuwarten, wie sich das in den nächsten Jahren auswirkt, wenn es keine neuen Programme gibt.

Ein wichtiger Indikator für die künftige Entwicklung ist auch die Reichweite und Besuchsintensität. Lag die Kinoreichweite – also der Anteil der Kinobesucher*innen an der Gesamtbevölkerung – 2019 noch bei 38 Prozent, ist er in den ersten Pandemiejahren auf 23 Prozent gesunken und liegt jetzt wieder bei knapp 32%. Wer 2023 allerdings überhaupt ins Kino gegangen ist, hat dies durchschnittlich 4,3-mal getan. Die Besuchsintensität war 2023 also erfreulicherweise fast wieder identisch mit 2019. Um so wichtiger sind alle Bemühungen, die Reichweite zu erhöhen, also mehr Menschen wieder von einem Kinobesuch zu überzeugen.

Auch weiterhin spielen die TOP 10 Filmtitel über ein Drittel aller Umsätze ein und die TOP 30 Titel über die Hälfte aller Einnahmen. Das zeigt auch, wie schwer es für kleinere Filme ist, in dieser Konstellation Sichtbarkeit und wirtschaftliche Relevanz zu erreichen. Immerhin waren mit MARIO BROS, ELEMENTAL, DER GESTIEFELTE KATER und DIE DREI ??? vier Kinder- und Jugendfilme in den TOP 10 des vergangenen Jahres. Das lässt zumindest auf Kinobegeisterung beim Nachwuchs schließen.

Alle Auswertungen finden sich hier:
DAS Kinojahr 2023 – Daten und Entwicklungen zum deutschen Kinomarkt

Kinobesucher*innen 2023 – Strukturen und Entwicklungen auf Basis des CPS GfK-Panels