„Die Kraft des Kinos und des öffentlichen Geschichtenerzählens ist ungebrochen. Gerade in Zeiten globaler und gesellschaftlicher Umbrüche sowie großer Verunsicherungen in der Gesellschaft sind diese Räume, die Menschen zusammenbringen, Empathie schulen und einen offenen Blick auf eine Welt vermitteln, die sich uns nicht allein durch Informationen erschließt, wichtiger denn je“, so Christian Bräuer, Vorsitzender der AG Kino – Gilde. „Die Initiative der künftigen Regierungskoalition, verbunden mit einem Prüfauftrag für eine Kulturförderung für Kinos, ist daher ein starkes und bedeutendes Signal für die hessische Kinolandschaft.“

Die Kinos befinden sich auf einem vielversprechenden Erholungspfad. Das Publikum kehrt zurück, insbesondere auch bei jungen Menschen beobachtet der Verband ein großes Interesse, auch die Vielfalt der Siebten Kunst zu entdecken. Gleichzeitig haben die inzwischen beendeten Streiks in Hollywood zu einem Einbruch geführt, der die Kinos auch noch in den nächsten zwei Jahren belasten wird. Auch die rasanten Veränderungen im Marktumfeld und Monopolisierungstendenzen stellen insbesondere die unabhängigen Kinos weiterhin vor große Herausforderungen.

Aktuell führt die Große Koalition in Berlin eine Kinokulturförderung für Kinos ein. „Wir sehen darin einen Ansatz, die Rahmenbedingungen dafür zu schaffen, dass die Arbeit von Programm- und Landkinos, die mit einem hohen gesellschaftlichen und kulturellen Mehrwert verbunden ist, zukunftsfähig bleibt und die Voraussetzungen für den Umbau und die Weiterentwicklung des Geschäftsmodells geschaffen werden“, so Christian Bräuer weiter.

Hessen verfügt über eine große Vielfalt an Programmkinos, sowohl in den Großstädten als auch im ländlichen Raum. Mit dem Filmtheater Harmonie aus Frankfurt am Main hat erst kürzlich ein hessisches Kino den Hauptpreis des Kinoprogrammpreises 2023 der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien gewonnen. Mit ihren Festivals, Filmreihen und aufwändig kuratierten Programmen leisten die Programmkinos einen elementaren Beitrag zur Sichtbarkeit filmischer Vielfalt und zur kulturellen Grundversorgung in der Fläche.